Blumenberg-Vorlesungen
Mit seinem wissenschaftlichen Werk überschritt der Philosoph Hans Blumenberg (1920–1996) die Grenzen seines Fachs. Er philosophierte literarisch und beschäftigte sich mit historischen Fragen wie der Heraufkunft der Neuzeit, mit einer literaturwissenschaftlich inspirierten Metapherntheorie oder mit anthropologischen Grundsatzproblemen. Sein antimetaphysisches Denken, das vieles von dem vorwegnimmt, was dann im Poststrukturalismus tonangebend wurde, wird seit einigen Jahrzehnten neu entdeckt.
Die Blumenberg-Vorlesungen sind wie das Werk Blumenbergs interdisziplinär angelegt. Sie haben ihren Fokus in der Beschäftigung mit dem sich historisch wandelnden Verhältnis von Religion und Politik, beziehen aber auch rechtswissenschaftliche, soziologische, ethnographische und wirtschaftsgeschichtliche Perspektiven mit ein.
Herausgeber der Reihe, deren Bände in etwa halbjährigem Abstand erscheinen, ist der Exzellenzcluster „Religion und Politik in den Kulturen der Vormoderne und der Moderne“ an der Universität Münster.