Gottfried Bachl Gesammelte Schriften

Der Theologe und Schriftsteller Gottfried Bachl (1932-2020) war zeit seines Lebens davon überzeugt, dass ihn der „schwierige Jesus“ befreit hat: zum Leben, zu sich selbst, zum Mitmenschen, zu Gott. Wenn es für ihn etwas gab, zu dem Jesus angehalten hatte, so war es der Glaube an dieses Befreit-sein. Aus ihm erklärt sich der frische, unverkrampfte, unvoreingenommene, großzügige, eben befreite Blick, mit dem Bachl alles wahrnahm: das Menschliche, das Abgründige, Gott, zugleich das Entsetzliche, Sinnlose, Leidbringende. Kaum jemand konnte über den Holocaust so sprechen wie er, nur wenige vermochten so ihre Finger auf die Wunden der Kirche zu legen. So wurde Bachl auch zum aneckenden, irritierenden Zeitgenossen. Was er am „schwierigen Jesus“ wahrnahm, traf zugleich auf ihn zu: das gelegentlich Schroffe, Abweisende, mitunter Erratische. Dies alles neben einer einfühlsamen Empathie sondergleichen. Nicht von ungefähr seine Nähe zur Literatur, die ihn zum Schriftsteller werden ließ.

In der 4-bändigen Ausgabe seiner „Gesammelten Schriften“ werden die von Gottfried Bachl zu Lebzeiten publizierten Texte – sowohl nach Themen als auch nach literarischen Gattungen gegliedert – neu ediert. 

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