Karl Rahner Sämtliche Werke
Herausgeber: Karl-Rahner-Stiftung unter Leitung von Karl Lehmann (†), Johann Baptist Metz, Albert Raffelt, Herbert Vorgrimler (†) und Andreas R. Batlogg SJ.
Karl Rahner (* 1904 in Freiburg, † 1984 in Innsbruck) bewirkte als katholischer Dogmatiker in Innsbruck, Wien, Pullach, München und Münster mit seinem umfangreichen Werk (mehr als 30 Bücher; mehr als 4.000 bibliographische Eintragungen) und seinem Engagement vor, während und nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil eine weitgehende Umorientierung des katholischen Denkens in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts. In philosophischer Gründlichkeit, wissenschaftlicher Stringenz und getragen von persönlicher, sich auch in seinen Werken dokumentierender Frömmigkeit wagte er das freimütige, nur dem eigenen Gewissen verpflichtete theologische Wort und bewies darin ein „sentire cum ecclesia“, das nicht nur das Mitdenken für die Zukunft der Kirche suchte, sondern ein existentielles Mitfühlen und Mitleiden wurde.
Bedingt durch die Publikationsstruktur des Autors umfasste seine Bibliographie bei seinem Tod – neben einigen größeren Monographien von Geist in Welt (1939) bis zum Grundkurs des Glaubens (1976) oder der viel diskutierten, gemeinsam mit Heinrich Fries veröffentlichten „Quaestio disputata“ Einigung der Kirchen – reale Möglichkeit (1983) – vor allem eine Fülle an Aufsätzen, Lexikonartikeln, meditativen Betrachtungen usw. Eine Übersicht über das Gesamtwerk war daher schwer zu gewinnen. Die Karl-Rahner-Stiftung plante deshalb schon fünf Jahre nach Rahners Tod eine Gesamtausgabe, die 1995 zu erscheinen begann. Bis heute ist dies für einen deutschsprachigen katholischen Theologen singulär, obwohl inzwischen mehrere Ausgaben zumindest gesammelter Schriften anderer Autoren begonnen wurden.
Da die originalen Sammelbände der Rahnerschen Arbeiten keine übersichtliche Struktur ergaben, musste das gesamte Material neu geordnet werden. Die neue Ausgabe ist chronologisch in vier Werkphasen unterteilt. Innerhalb dieser wurden die Texte nach sachlichen Gesichtspunkten (systematische Arbeiten, pastoraltheologische Studien, spirituelle Texte usw.) oder formalen Prinzipien (Lexikonartikel, Interviews etc.) geordnet. Eine ausführliche Einführung in den ersten Band erläutert die Anlage genauer.
Die Ausgabe publiziert mit wenigen begründeten Ausnahmen die Texte letzter Hand. Sie dokumentiert dabei unterschiedliche Fassungen und erläutert in editorischen Anmerkungen zeitgeschichtliche Aspekte, implizite Bezüge u.a.m. Die vollständig vorliegende Ausgabe ist in 32 Bände unterteilt und umfasst 40 Teilbände.
Hier finden Sie ein Vorstellungsvideo zur Reihe.
Editionsplan
I Grundlegung (1922–1949)
II. Aufbau (1949–1964)
III. Entfaltung (1964–1976)
IV. Sammlung (1977–1984)