De lapsis – Über die Abgefallenen. De ecclesiae catholicae unitate – Über die Einheit der katholischen Kirche (Ausgabe in Leinen)

Cyprian von Karthago zählt zu den bedeutendsten und auch interessantesten Bischofsgestalten des 3. Jahrhunderts. Sein Episkopat fällt in eine Zeit, in der unter dem römischen Kaiser Decius (249-251) die ersten reichsweiten und systematischen Verfolgungen von Christen stattfinden. Die Umbruchsepoche schlägt sich auch in seinem literarischen Werk nieder, besonders in zwei Traktaten: De lapsis („Über die Abgefallenen“), und De ecclesiae catholicae unitate („Über die Einheit der katholischen Kirche“). Mit beiden noch im Jahr 251 abgefassten Schriften versucht der nordafrikanische Bischof, auf zeitgenössische Fragen zu reagieren und die aktuellen Erschütterungen der Kirche zu überwinden. In De lapsis setzt sich Cyprian mit der Gefallenen-Frage und der kirchlichen Reintegration der Apostaten auseinander; in De unitate behandelt er vor dem Hintergrund von Spaltungen in Rom und Karthago die Einheit der Kirche. Beide Schriften erlauben über die Abhandlung sakramententheologischer und ekklesiologischer Fragestellungen einen überaus interessanten Einblick in die frühchristliche Sozial- und Rechtsgeschichte. Cyprian steht nach Tertullian am Anfang einer christlichen Latinität, und seine Werke zählen zu den frühesten Zeugnissen eines westlichen Bischofs aus vorkonstantinischer Zeit.