Die Pneumatologie ist seit Ende des 19. Jahrhunderts greifbar. Nach einem Impuls Karl Barths (in seinem Todesjahr 1968) und nach ökumenischen Besinnungen unter anderem in den 80er Jahren des 20. Jahrhunderts ist sie verschiedentlich zu einem eigenen Traktat der Dogmatik geworden. Bedenken gegen einen eigenen Traktat beruhen auf den vielfachen Zusammenhängen, in denen die gesamte Theologie und mit ihr alle Lehrstücke der Dogmatik vom Heiligen Geist sprechen müssen. Naheliegend ist eine Gestaltung parallel zur Christologie (mit biblischer Basis, Berücksichtigung heutiger Erfahrungen, Vermittlung des Dogmas von Konstantinopel 381, mit dem Problem des Filioque, Vermeidung trinitarischer Missverständnisse, als seien die drei Hypostasen Gottes drei göttliche Subjekte usw.).
Die evangelische Systematik behandelt die pneumatologische Thematik häufig, wenn sie die Dogmatik nach dem Glaubensbekenntnis gliedert, unter dem 3. Glaubensartikel.
Quelle: Herbert Vorgrimler: Neues Theologisches Wörterbuch, Neuausgabe 2008 (6. Aufl. des Gesamtwerkes), Verlag Herder