Zusammenfassung / Summary
Der Aufsatz geht der metaphilosophischen Frage nach dem Fortschritt in der Philosophie nach. Im Mittelpunkt steht die These: Echter theoretischer Fortschritt in der Philosophie findet jedenfalls dann statt, wenn die Übersicht darüber wächst, welche philosophisch relevanten Aussagen auf welche Weise miteinander inferentiell vernetzt sind. Diese These wird illustriert und überprüft anhand einer Fallstudie der beiden zentralen Argumente von Descartes und David Chalmers für den Körper-Geist-Dualismus. Der Aufsatz kommt zu dem Ergebnis: Unser Wissen darüber, welche philosophisch relevanten Aussagen zum Verhältnis von Körper und Geist wie miteinander inferentiell vernetzt sind, ist im Vergleich mit Descartes durch die Überlegungen von Chalmers tatsächlich angewachsen. Jedoch ist der Fortschritt bei genauerem Hinsehen kleiner als vermutet, denn Chalmers Argument weist eine verblüffende Nähe zu Descartes‘ Argument auf und entfernt sich weniger von ihm, als der erste Blick vermuten lässt. The paper deals with the metaphilosophical problem of theoretic progress in philosophy.
The paper deals with the metaphilosophical problem of theoretic progress in philosophy. The considerations are based on the central thesis: Theoretic progress in philosophy can consist, among others, in an increasing survey of how philosophically relevant propositions are connected inferentially. This central thesis is illustrated and examined by a little case study about the reasoning of Descartes and Chalmers in favour of mind-body-dualism. The result: actually, the reasoning of Chalmers has augmented our knowledge about premises from which the mind-body-dualism can be inferred. But this theoretic progress is less important than one may suppose at first glance, because the famous argument of the zombie by Chalmers does not differ fundamentally from the argument by Descartes in his “Meditations”.