Zusammenfassung / Summary
Der Panentheismus hat sich in den letzten Jahren augenscheinlich zur beliebten religionsphilosophischen Alternative für diejenigen entwickelt, die dem gängigen theistischen Paradigma nicht länger zutrauen, die es konfrontierenden religionsphilosophischen Probleme zufriedenstellend zu lösen. Während sich im deutschsprachigen Raum vor allem durch die subjektphilosophischen Publikationen von Wolfhart Pannenberg, Dieter Henrich und Klaus Müller ein am Idealismus orientierter panentheistischer Tiefenstrom Bahn bricht, so liegt im angelsächsischen Raum der Schwerpunkt panentheistischen Denkens vor allem im Bereich der so genannten „analytischen“ Religionsphilosophie, die ohne expliziten Bezug auf den Deutschen Idealismus den Panentheismus als neues Paradigma religionsphilosophischen Denkens zu etablieren trachtet. Obwohl der Panentheismus also von vielen als Leit-Kategorie spekulativ-theologischen Denkens wahrgenommen wird, zeigt der Versuch einer begrifflichen und systematischen Präzisierung, dass aufgrund der fehlenden systematischen Einheit panentheistischer Positionen dieser aus sich heraus keine eindeutige Leit-Kategorie spekulativ-theologischen Denkens konstituieren kann: Das panentheistische Paradigma als solches gibt es nicht.
Panentheism apparently has become an attractive position concerning the relationship between God and the world. In both the so-called analytic and the continental tradition of philosophy, numerous publications and conferences, implicitly or explicitly arguing for the adequacy of panentheism witness this fact. Panentheism is en vogue today. However, although the term “panentheism” now resounds throughout the land, there is a major problem with this development: despite appearances to the contrary, there is, de facto, no unique paradigm or research program pf panentheism.