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Archäologie in Deutschland 6/2023

Heft 6/2023Jüngste Zeiten. Graben im Gestern

Inhalt

Titelthema

Jüngste Zeiten – Graben im Gestern

Längst ist es gängige Praxis, Bodendenkmäler der jüngeren Vergangenheit zu schützen, zu erhalten und zu erforschen. Für die Archäologie der Moderne ist dies Herausforderung und Chance zugleich. Sie kann sowohl Einzelschicksale als auch gesellschaftliche Entwicklungen beleuchten, berührt Themen, die uns heute betreffen und gibt archäologischen Erkenntnissen in der öffentlichen Wahrnehmung ein Gewicht. Auch bei der Dokumentation von Erinnerungsorten der jüngeren Geschichte spielt sie eine wichtige Rolle. Führen doch die materiellen Hinterlassenschaften von Krieg und Terror an die Grenzen der Archäologie und darüber hinaus: Sie werden zu Zeugnissen, Tatorten, Ankern des Gedenkens und der politischen Bildung.

  • Jüngste Zeiten – Graben im Gestern
    (Claßen/Kersting/Smolnik)
  • Industriearchäologie – neues Licht auf altes Eisen
    (Malliaris)
  • Nach der Energiewende – Archäologie der Braunkohle
    (Schwerpunkt Oberlausitz)
    (Prust)
  • Massenhaft Scherben – industrielle Keramikproduktion
    (Villeroy & Boch; Meißener Porzellan)
    (Keller)
  • Relikte von Krieg und Terror
    (Kersting)
  • Spuren zweier Weltkriege in Flandern
    (Gheyle, De Decker, Stichelbaut)
  • Konfliktarchäologie in Österreich
    (Steigberger)
  • Gräber von Kriegsgefangenen in Bremen-Oslebshausen
    (Halle/Hähn)

Außerdem im Heft:

Forschung
Militärlager und Limes in Welzheim
Gleich drei römische Militärlager am gleichen Platz am Obergermanischen Limes – das ist ungewöhnlich! Neue Ausgrabungs- und Forschungsergebnisse beleuchten die unterschiedliche Funktion der Kastelle. 2022 wurden ein Wanderweg eingerichtet, der das Freilichtmuseum Ostkastell , das Freilichtmuseum Kleinkastell Rötelsee und den Limesnachbau verbindet.

Weltweit
Benins unbekannte Zivilisationen
von Ingrid Merkyte

Europa
Taš bair – Einfallstor in den Balkanraum
Jahrhunderte, wenn nicht Jahrtausende, war der Platz am südlichsten Punkt der Donau in Nordbulgarien von großer strategischer Bedeutung. Jüngste Forschungen widmen sich der Frage, was mit der Konzentration von Fundplätzen an diesem Kreuzungspunkt auf sich hat und worin die Ursachen für ihre Aufgabe zu suchen sind.

Report
Der Mann im Berg
Die sächsischen Montanarchäologen berichten über die Ergebnisse Ihrer historischen, archäologischen und anthropologischen Untersuchungen eines Skelettfundes eines etwa 50 Jahre alten Mannes aus einem Silberbergwerk des 16. Jahrhunderts im oberen Erzgebirge.

Report
Georg Kossack zum 100. – digitale Ausstellung für einen großen Wissenschaftler
Der Name dieses herausragenden Archäologen und Hochschullehrers, der am 25. Juni 1923 in Neuruppin im Herzen der Mark Brandenburg geboren wurde, steht für die akribische Erforschung unter anderem der Hallstattzeit und innovative Ansätze in der Siedlungsarchäologie genauso wie für die Neuorientierung des Fachs nach dem Zweiten Weltkrieg. Eine digitale Ausstellung beleuchtet sein Leben und Schaffen von 1959 bis 1975 als Professor in Kiel und anschließend bis 1988 am Institut für Vor- und Frühgeschichte und Provinzialrömische Archäologie der Ludwig-Maximilians-Universität München.

Sehenswert
Altburg bei Bundenbach
Die Altburg ist eine keltische Burganlage bei Bundenbach im Hunsrück. Sie liegt auf einem etwa einen Hektar großen Plateau hoch über dem Hahnenbachtal. Die Anlage wurde von den keltischen Treverern im 2. und 1. Jh. v. Chr. genutzt. Auf einem gegenüberliegenden Hügel befindet sich die Ruine der Schmidtburg. In unmittelbarer Nähe befindet sich die aufgelassene Schiefergrube Herrenberg, die heute als Schaubergwerk genutzt wird. Die Altburg liegt direkt am Soonwaldsteig bzw. am Saar-Hunsrück-Steig.