Archäologie in Deutschland 1/2024

Über diese Ausgabe

Editorial

Forschung

  • Das Gotteshaus auf dem Kapellenberg in Landsberg bei Halle: Der beeindruckende romanische Bau ist der letzte obertägig erhaltene Rest einer bedeutenden Burg aus dem 12. Jh.
    Plus S. 8-13

    Burg LandsbergBauen und Leben im Mittelalter

    Die Heilig-Kreuz-Kapelle in Landsberg bei Halle ist das letzte sichtbare Zeugnis einer bedeutenden Burg aus dem 12. Jh. Mehrjährige Lehr- und Forschungsgrabungen des Landesamtes für Denkmalpflege und Archäologie Sachsen-Anhalt liefern aufschlussreiche Erkenntnisse zur Bauweise, historischen Entwicklung und zum Leben auf der Burg.

Weltweit

  • Grab einer jungen Frau auf dem Friedhof Yanghai in Turfan, Westchina. Man hatte ihr einen Ledersattel auf das Gesäß gelegt.
    Plus S. 14-19

    Der Sattel von YanghaiMobilität vor 2500 Jahren in Ostasien

    Sättel machten das Reiten für Ross und Reiter deutlich komfortabler. Die ältesten Nachweise sind etwa 2500 Jahre alt. Aus dieser frühen Zeit stammt ein Ledersattel aus Yanghai in Turfan im Westen Chinas, der aus dem Grab einer Frau geborgen wurde. Dieser auf den ersten Blick unscheinbare Fund zeigt revolutionäre Details in der Konstruktion.

Thema

  • Gratis S. 20-21

    1500 v. Chr. Mächtige Burgen – boomende Landschaften

    Bislang beruhte unser Wissen über die mittlere Bronzezeit auf Grabfunden, insbesondere aus den namensgebenden Hügelgräbern. Wo die Menschen lebten und wie sich Besiedlung und Kulturlandschaft entwickelten, blieb rätselhaft. Dank der Entdeckungen der letzten 20 Jahre wandelt sich das Bild und offenbart neu Einblicke in das Siedlungswesen dieser Zeit.

  • Frontschale der Akropolis- Mauer. Die Messlatte zeigt die erhaltene Höhe des Steinsockels – 1,8 m.
    Plus S. 22-25

    »Zyklopische« Steinbefestigung in Oberbayern

    Mit einem 86 ha großen umfriedeten Areal ist der Stätteberg die zweitgrößte prähistorische Befestigungsanlage Bayerns. Jüngste Lehrgrabungen der LMU München erbrachten spektakuläre neue Ergebnisse.

  • Dank der Lage im Wald und abseits größerer Ansiedlungen haben sich die bronzezeitlichen Befestigungsreste auf dem Buigen bei Herbrechtingen in beeindruckender Höhe erhalten.
    Plus S. 26-29

    Wehrbauten auf der Schwäbischen Alb

    Höhenfundstellen aus der Bronzezeit gibt es insbesondere am Rande der Schwäbischen Alb. Die meisten wurden von ehrenamtlichen Bodendenkmalpflegern und interessierten Laien entdeckt. Zeit für einen Blick auf den aktuellen Stand des Wissens.

  • Während der Grabung in Bad Buchau-Pflegeheim kam der Rest eines abgeknickten Pfahls zu - tage. Dieser zeigt die gleiche abgesetzte Spitze wie die Bauhölzer der Siedlung Forschner. Im Vordergrund sind weitere Pfahllöcher erkennbar, im Hintergrund weiteres Bauholz.
    Plus S. 30-31

    Die Mittelbronzezeit im Federseebecken

    Rund um die ehemalige Insel Buchau kamen im Rahmen von Grabungen dendrochronologisch datierbare Siedlungen zutage. Analysen geben Aufschluss über das Zusammenspiel zwischen den Fundstellen im Moor und Plätzen auf festem Boden.

  • Das rekonstruierte Pfahlbauhaus der Bronzezeit in Seengen, Kanton Aargau, befindet sich hier noch im Bau. Spätestens im November wird es so nahe am oder sogar im See ungemütlich. Wer nicht dazu gezwungen war, siedelte wohl auch in der Bronzezeit kaum an solchen Stellen.
    Plus S. 32-33

    Das Klima gibt den Takt vor

    Die Mittelbronzezeit ist eine prosperierende Epoche mit ausgeprägt günstigem Klima und zuverlässigen landwirtschaftlichen Erträgen. Dagegen stammen die spätbronzezeitlichen Pfahlbauten und Höhensiedlungen meist aus klimatisch ungünstigen Zeiten und sind Zeichen wirtschaftlicher Krisen.

  • Villigen im Kanton Aargau. Siedlung der Mittelbronzezeit mit einem Haus von 12 m Länge und 6,5 m Breite. Für das Foto wurden Holzklötze in die Pfostengruben gestellt. Im Hintergrund der fel - sige Geissberg. Hier lag eine defensive Siedlung der Spätbronzezeit.
    Plus S. 34-35

    Ein neues Siedlungsbild der Bronzezeit

    Abseits der Seeufer war die Schweizer Bronzezeit lange unbekanntes Terrain. Ausgrabungen der letzten Jahrzehnte zeigen jetzt aber, dass die meisten bronzezeitlichen Siedlungen auf dem offenen Land liegen. Pfahlbauten und Höhensiedlungen sind Ausnahmen, die nur in manchen Zeitabschnitten errichtet wurden.

  • Feuerstelle eines Wohngebäudes der mittleren Bronzezeit in Engen- Anselfingen mit aufwendiger Steinplattenkonstruktion und vorgelagerter Ausräum- bzw. Bedien - grube während des An legens eines Profils.
    Plus S. 36-39

    Von der »missing period« zur Boomphase: Hegau und Westallgäu

    Wenn man etwas nicht findet, heißt es noch lange nicht, dass es nicht da ist. Dieses Grundproblem der Archäologie kann man wie aus dem Lehrbuch am Beispiel der mittleren Bronzezeit im Hegau verfolgen.

Europa

  • Bronzewagen von Bisenzio mit detailreichem Figurenschmuck.
    Plus S. 42-45

    Bisenzio – bedeutender Knotenpunkt in SüdetrurienVon der Nekropole zum urbanen Player

    Zwischen Florenz und Rom liegt Bisenzio – eine der wichtigsten Fund - stätten des südlichen inneren Etruriens. Die Geschichte des Platzes reicht vom 2. Jt. v.Chr. bis ins frühe 5. Jh. v.Chr., ist jedoch bislang nur wenig erforscht. Dies zu ändern ist das Ziel des interdisziplinär ausgerichteten internationalen Bisenzio-Projekts.

  • Grabungen untertage: Eine mächtige Stratigrafie aus Versatzschichten bringt Aufschluss über die mehrphasige Entstehungsgeschichte von »Grube 1«.
    Plus S. 46-47

    Prähistorisches Kupfer aus den AlpenBergbau im Kanton Graubünden

    In der Bronzezeit wurde die Versorgung mit Kupfer aus den Alpen zunächst von großen monopolartigen Betrieben getragen. Dieses System brach in der Spätbronzezeit auf, als zunehmend kleinere Reviere in das Versorgungsnetzwerk eingebunden wurden, wie Cotschens im Oberhalbstein.

Report

  • Verhüttungsschlacken, Holz kohlen sowie sowie Reste mindestens einer Ofenwandung eines Verhüttungsplatzes in Nachrodt- Wiblingwerde, Märkischer Kreis.
    Plus S. 48-51

    Die Flut 2021 in Nordrhein-Westfalen und ihre FolgenArchäologie im Angesicht von Naturkatastrophen

    Die Hochwasserkatastrophe im Juli 2021 ging an den Bodendenkmälern Nordrhein-Westfalens nicht spurlos vorüber. Um einen Überblick über die Verluste zu bekommen, wurden in den Fachämtern Projekte zur Erstellung eines Schadenskatasters ins Leben gerufen. Erste Einblicke und Ergebnisse zeigen bereits unerwartete Zusammenhänge.

Aktuelles

  • Plus S. 52-66

    Aktuelles aus der Landesarchäologie

    Im Mittelpunkt der AiD steht die aktuelle Landesarchäologie. In dieser umfangreichen Rubrik berichten die Ausgräber persönlich über ihre neuesten Funde. Da die archäologische Denkmalpflege in Deutschland Ländersache ist, pflegen unsere Korrespondenten den direkten Kontakt zu den Denkmalämtern und liefern aktuelle Nachrichten.

Sehenswert

  • Das große Aha: Das Rittergrab mit Schwert aus dem GrabungsCAMP entdecken die Mädchen und Jungen dann in der Dauerausstellung.
    Plus S. 69-71

    GrabungsCAMP im LWL-Museum HerneVom Experiment zum Dauerangebot

    Wie es sich anfühlt, mal im Museum in Sand und Erde nach archäologischen Funden zu graben: Das lässt sich im »GrabungsCAMP« des LWL-Archäologiemuseums in Herne seit nun zehn Jahren erleben. Zeit für einen Blick in den Alltag des museumspädagogischen Experiments, das in der einstigen Hauptstadt der Kohle schnell zum Dauerangebot geworden ist. Rund 22 000 Besucher haben so schon handfest erlebt, wie Archäologen arbeiten.

Bücher und Medien

Ausstellungen

Autorinnen und Autoren