Der neueste Teil der mittlerweile stolze 16 Jahre alten Spielereihe Assassin's Creed beleuchtet, nachdem es zuvor mit dem antiken Griechenland, Wikingern und dem alten Ägypten eher altbekannte Perioden der Geschichte behandelt hatte, wieder eine etwas unbekanntere Epoche. Die eigentliche Hauptrolle in »Assassin's Creed: Mirage « spielt nämlich nicht der titelgebende Assassine, sondern eine ganz bestimmte Stadt. Bagdad. Im Zweifelsfall orientiert das Spiel sich an den beeindruckendsten Vorstellungen der Architektur Bagdads. Zu diesem Zweck werden Gebäude des Orients zwar recht frei und fantasievoll, allerdings durchaus nicht ohne Anspruch auf Authentizität kombiniert. Begleitend zum eigentlichen Spiel steht ein Katalog zur Verfügung, der Orte, Artefakte, Personen und Ereignisse mit echten Fotografien und Abbildungen erläutert. Hierzu kommen auch Experten von bedeutenden Institutionen der Orientalistik zu Wort.
Eine Discovery Tour wie in den Vorgängerteilen, die ohne Gewalt und fiktive Rahmenhandlung eine Exkursion in die Spielwelt ermöglicht, ist bisher noch nicht erschienen. Eine Veröffentlichung ist in der Zukunft aber durchaus möglich. Auch gängige Klischees über die Epoche werden kritisch besprochen. Stichworte hier seien beispielsweise Harems und Eunuchen. Wer über die Tatsache, dass es den Orden der Assassinen im 9. Jh. noch gar nicht gab, und über die explizite Gewaltdarstellung des Spiels hinwegsehen kann, wird die Möglichkeit zu einem kurzweiligen Ausflug in das goldene Zeitalter des Islams vorfinden.