In Straubing, dem antiken Sorviodurum, konnten vier römische Kastelle nachgewiesen werden, von denen zwei teilweise gleichzeitig existierten. Insgesamt 1500 Soldaten waren im 2. Jh. hier stationiert, was Straubing für einige Zeit zum stärksten Truppenstandort am bayerischen Donaulimes machte. Im Lagerdorf wurden Handwerksbetriebe und eine Thermenanlage aufgedeckt. Germaneneinfälle nach der Mitte des 3. Jh. bedeuteten das Ende für Kastell und Zivilsiedlung. Ein einige Jahre später auf dem Kirchhügel von St. Peter errichtetes Kleinkastell wurde jedoch bis in das 5. Jh. benutzt. Günther Moosbauer und Veronika Fischer stellen die Ergebnisse der archäologischen Untersuchungen in Straubing vor und geben einen fundierten Überblick über die frühe Geschichte dieses Ortes. Zudem erläutern sie Aspekte des Alltags der Menschen, die hier einst lebten. Ausführlich kommen sie auch auf den berühmten Schatzfund zu sprechen, der neben Werkzeugen und Waffen auch Teile römischer Paraderüstungen sowie Bronzestatuetten enthielt. Der letzte Abschnitt des Buches ist der Frühgeschichte der Baiern gewidmet. Vorgestellt werden nicht nur Funde aus mittelalterlichen Gräberfeldern, sondern auch Zivilsiedlungen und Kirchenbauten in Straubing, das als Strupinga erstmals 897 n.Chr. in den historischen Quellen auftaucht. Das gut geschriebene und mit hochwertigen Abbildungen ausgestattete Buch kann jedem empfohlen werden, der sich für die Geschichte und Archäologie Bayerns interessiert.