Nur ein Jahr nach der Veröffentlichung des ersten Bandes publiziert der Österreicher Josef Gruber einen zweiten Band zur Fußball- und Stadiongeschichte im Eigenverlag. Gruber ist weder Historiker noch Denkmalpfleger oder Archäologe – er ist Fußballfan und »Ground Hopper«. Ausgestattet mit Kamera und fundiertem Hintergrundwissen bereiste er Hunderte von Stadien in ganze Europa und dokumentierte die teils altehrwürdigen Spielstätten. Den besonderen Reiz bildet hier Grubers Fokus auf so genannte »Lost Grounds«, also auf Orte, auf denen der letzte Torjubel und der letzte Schlusspfiff längst verhallt sind. Diese Sportstätten bleiben meist sich selbst überlassen, verfallen und verschwinden irgendwann unter neuen Stadtvierteln, Bürokomplexen und Lagerhallen. Ihre teils bedeutende Geschichte gerät in Vergessenheit. In Großbritannien lieferten archäologische Ausgrabungen in ehemaligen Stadien bereits spektakuläre Ergebnisse, wie das erste »echte Pfostenloch« und sogar Urnenbestattungen verstorbener Fans direkt unterhalb des heiligen Rasens. Abseits der archäologischen Fachliteratur bietet das Buch nicht nur besondere Einblicke in die Sportgeschichte, sondern auch einen Anreiz für die Archäologie der Moderne.