Ohne den Bezug auf die Inka – sei es auch nur im Untertitel – scheint die Darstellung einer archäologischen Kultur Perus nach Meinung der Titelgeber des Katalogs für die Öffentlichkeit offenbar nicht zu funktionieren. Jene dienen als Referenzkultur der Vor- und Frühgeschichte des Andenraumes. Aber die Moche müssen sich nicht hinter den Inka verstecken, auch wenn sie kein vergleichbar großes Imperium errichtet hatten. Dies zeigt einmal mehr dieses Werk, in dem die Bestände an Mocheobjekten der Sammlung Dr. Marcel Ebnöther, die jetzt im Museum zu Allerheiligen (Schweiz) aufbewahrt werden, in einem sehr gut aufgemachten Katalog veröffentlicht sind. Entsprechend des Schwerpunkts der Kollektion kommt der für die Mochekultur charakteristischen Artefaktgruppe der menschen- und tiergestaltigen Gabelhalsflaschen ein besonderer Stellenwert zu. Dennoch werden in Bild und Text andere Gattungen wie Masken, Kleinplastiken, Äxte, Messer, metallene und tönerne Trompeten sowie andere Musikinstrumente nicht vernachlässigt. Um all dies archäologisch auf dem neuesten Stand und sammlungsgeschichtlich besser einordnen zu können, haben Doris Kurella und Werner Rutishauser übergreifende Essays beigetragen. Zudem bieten die knappen Einführungen und Kommentartexte des Katalogteiles zu den Themenkreisen Menschen und übernatürliche Wesen, Masken, Kriegswesen, Musik, Tiere, Varia, Dubiosa wichtige Informationen und wecken so Neugierde auf diese Andenkultur jenseits der Inka.