Wollen Sie wissen, was die Pfahlbauer aßen und wie das heute mundet? Dann begeben Sie sich auf eine Geschmacks - zeitreise! Als Reiseführer dient dieses Buch, für das sich kundige Archäologinnen und Archäologen kochend in die kulinarische Urzeit zurücktasteten. Die dabei entstandenen Rezepte sind nach Jahreszeiten geordnet. Das ist stimmig, denn diese waren jahrtausendelang bestimmend für die Speisepläne. Was an pflanzlichen und tierischen Produkten in der Pfahlbauzeit wissenschaftlich erwiesen ist, kann man am Ende des Buches nachschlagen; vieles davon ist heute in Bioläden erhältlich.
Grau ist alle Theorie. Und so hat der Rezensent den spätwinterlichen Fleischeintopf mit wildem Gemüse und Nüsslisalat mit Leindottersaat selbst zubereitet. Das Kochen war einfach und das Resultat durchaus gut.
Palafitfood liest sich leicht. Zu den Rezepten gibt es viele Informationen zum Leben in den Pfahlbauten der Jungstein- und Bronzezeit. Dennoch hätte eine Synthese dem Buch gutgetan und für die Abbildungen wäre es schön gewesen, nur Rekonstruktionen von Kochutensilien zu nutzen, die in den Pfahlbauten so zahlreich nachgewiesen sind. Alles in allem wird dieses Archäologiekochbuch seine LeserInnen finden, denn gerade der hybride Charakter des Buches – ein wenig Kochbuch hier, ein bisschen archäologisches Sachbuch da – macht es kurzweilig. Der Rezensent jedenfalls wird sich damit weiter durch die Jahreszeiten kochen.