Archäologie in Deutschland 3/2024

Über diese Ausgabe

Editorial

Forschung

  • Auf dem Fürstenberg bei Xanten sind Spuren der Bauten vom Legionslager Vetera I erkennbar. Hier vor allem die neronische Periode mit dem Stabsgebäude in der Bildmitte.
    Plus S. 8-13

    Neue Untersuchungen in der Lagervorstadt von VeteraWelterbe am Niederrhein

    Forschungen des LVR‐Amtes für Bodendenkmalpflege führten zur sensationellen Entdeckung einer palastartigen römischen Residenz bei Xanten‐Birten. Beim Legionslager Vetera castra, das seit 2021 zum UNESCO‐Welterbe gehört, erstreckte sich eine stadtähnliche Siedlung. Ausgrabungen der Außenstelle Xanten bieten einen ersten Einblick.

Weltweit

  • Rechte Seite: Jüngst errichtetes Denkmal für die Opfer des deutschkolonialen Genozids an den Herero und Nama 1904 bis 19 08. Windhuk, Namibia.
    Plus S. 14-19

    Gemeinsames Erbe in AfrikaArchäologie des deutschen Kolonialismus

    Materielle Hinterlassenschaften des deutschen Kolonialismus in Afrika stehen seit einigen Jahren im Fokus von Forschungen an der Kommission für Archäologie Außereuropäischer Kulturen des Deutschen Archäologischen Instituts. Kooperativ angelegte Feldprojekte zum kolonialen Kulturerbe finden in Ghana und Tansania statt.

Thema

  • Unser Titelbild zeigt das Nordtor, die Porta Nigra, zur Glanzzeit der römischen Metropole, bis heute Wahrzeichen der Stadt Trier.
    Plus S. 20-23

    Trier – römische Metropole in der Provinz

    Nach der Gründung zur Zeit des Augustus († 14 n.Chr.) erfährt Augusta Treverorum, die »Augustusstadt der Treverer«, im Laufe des 2. Jh. eine bemerkenswerte Dynamik. Mit der Erhebung zur Residenz im Zuge der diokletianischen Reformen wird die Metropole ab 286 n.Chr. für gut 100 Jahre Schaltzentrum kaiserlicher Reichspolitik. In dieser Phase erreicht die spätantike Kaiserresidenz Treveris, wie Trier in Quellen jetzt genannt wird, ihren Zenit.

  • Vollständige Amphore des Typs Dressel 20: In diesen »Containern« verschifften die Römer Olivenöl in das gesamte Reich, auch nach Trier.
    Plus S. 24-25

    Amphoren – ein Schatz wird gehoben

    Das Rheinische Landesmuseum Trier beherbergt viele archäologische Schätze. Einige sind berühmt wie das Neumagener Weinschiff. Andere blieben bislang der Öffentlichkeit und weitestgehend auch der Forschung verborgen. So einige Tausende Fragmente von Amphoren – ein wissenschaftlicher Schatz, der jetzt gehoben wird.

  • Die Bissula auf dem Mittelmeer – genau dort, wo das Original vor fast 1800 Jahren segelte.
    Plus S. 26-27

    Handelssegler Bissula auf Mosel und Mittelmeer

    Trier musste von weither mit Gütern versorgt werden, zumal nicht wenige Bewohner mediterrane Wurzeln und entsprechende Bedürfnisse hatten. Der Transport der unzähligen Amphoren mit Wein, Olivenöl und Fischsoße erfolgte per Schiff, nicht zuletzt über See: Im Experiment zeigt sich, wie das im Einzelnen funktionierte.

  • Massenhaft Ausschussware, gefunden bei Ausgrabungen in der Friedrich- Wilhelm-Straße.
    Plus S. 36-37

    Made in Trier – Perspektiven der Keramikforschung

    Keramik wurde unmittelbar im Stadtgebiet Trier in großen Mengen produziert. Ein Großteil der Trierer Befunde und Funde ist jedoch noch gar nicht ausführlich ausgewertet.

  • Papyrusbrief des 4. Jh. n. Chr. aus der Sammlung der Universität Trier mit der charakteris tischen Textur kreuzweise übereinanderliegender Faserstreifen.
    Plus S. 38-39

    Aus Ägypten an die Mosel – Papyri im Land der Treverer

    Wie stark die römische Welt vernetzt war, zeigen auf exemplarische Weise Papyrusfunde. Mediterrane Bildung und Schriftkultur hielten Einzug bei den Abkömmlingen der keltischen Treverer.

Europa

  • Die Bucht von Lin mit der neolithischen Fundstelle Lin 3 am Ohridsee in Albanien.
    Plus S. 40-43

    Die ältesten Pfahlbauten EuropasForschungen in Südosteuropa

    Seit 200 Jahren werden prähistorische Siedlungsreste in Seen und Mooren des Alpenraums erforscht. Neue Funde im Südosten Europas zeigen: Das Phänomen Seeufersiedlungen reicht weit darüber hinaus. Ausgrabungen und dendrochronologische Untersuchungen in Albanien, Griechenland und Nordmazedonien haben nun die ältesten Pfahlbauten Europas zutage gebracht.

Report

  • Bei der vermeintlichen »Pyramide der Sonne« nahe Visoko in Bosnien und Herzegowina (Bildmitte), eigentlich der Berg Visočica, handelt es sich um ein natürliches geo - logisches Phänomen: Die Form der Erhebung und die angeblich vor Ort beobachteten »behauenen Steine« sind auf typische Brekzien- Eigenschaften des lokalen Sediment - gesteins zurückzuführen. Vorhandene Tunnel gehen auf jüngere Bergbautätigkeit zurück, kleinere Mauerreste sind mittel - alterlichen Ursprungs.
    Plus S. 48-51

    Fake News aus AtlantisGeheimakte Archäologie?

    Beeindruckende archäologische Monumente und herausragende Funde in aller Welt erregen Neugier und großes, auch öffentliches Interesse. Nicht immer aber ist, was in Diskussionen begeistert aufgegriffen und mitunter schlagzeilenträchtig verbreitet wird, auch wissenschaftlich belegt und nachvollziehbar. Wie sollen, wie können wir »Fake News« in der Archäologie begegnen?

Aktuelles

Sehenswert

  • In der Holsteinischen Schweiz wird die Vergangenheit nicht nur ausgegraben, sondern auch gelebt, so in der rekons - truierten Turmhügelburg in Lütjenburg.
    Plus S. 69-73

    Am Rand der WeltEinmal Holsteinische Schweiz

    Holsteinische Schweiz – nicht immer nur liebliche Gegend für Schönwetter‐Touristen: Im Laufe ihrer langen Geschichte war das Land unter anderem auch Verheißung für mutige Pioniere, gefährliche Grenzregion zwischen zwei Reichen und ein Ort, an dem Träume wahr werden.

Bücher und Medien

Ausstellungen

Autorinnen und Autoren