Paläoanthropologie, Theoretische Archäologie und viele andere werden sich mit dem fallbeschreibend und -analysierend breit angelegten Werk beschäftigen. Über allem steht die Frage nach dem nun hochmütigen Wesen des Menschen infolge seiner mentalen Emanzipation von »Natur« als Heilsund Sinngeberin. Die Zeit positiver Artbezeichnungen der Gattung Homo (ergaster, habilis, sapiens) scheint vorbei. Es geht um Fundamentales: Stellung des Menschen im Kosmos, Einzelund Gattungsegoismen, Ent- und Begrenzung gehören zu den Kategorien der Arbeit. Der Autor untersucht dies bei »Jäger-und-Sammler-Gesellschaften«, »Egalitären Bauerngesellschaften«, »Stadtstaaten und Großreichen“, »Hirtennomadismus und Achsenzeit“. Es folgen »Der dreifache Beginn der modernen Entwicklung“, »Industriegesellschaften« und „Dienstleistungsgesellschaften«. Eigene Kapitel reflektieren das Fach »Umweltgeschichte« und betreiben philosophische Anthropologie zur Humanevolution. Schließlich gibt es einen ethisch-didaktischen Beitrag zur Rolle der Fachdisziplin in der aktuellen Umweltlage. Der grundsätzliche Diskurs geht aber weiter: Inwieweit ist die philosophisch-theologisch begründete Entfremdung von Natur mit bestimmten Gesellschaftstypen ursächlich verknüpft, oder ist sie dort nicht nur besser aufweisbar? Ist im Denkrepertoire eines »Homo indifferens« ein Apokalypsenkonzept mit Destruktion nützlich und sinnstiftend, um trotz allem mit Fatalismus psychische Resilienz gegenüber dem physischen Untergang zu erzeugen?