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Archäologie in Deutschland 4/2024

Über diese Ausgabe

Editorial

Forschung

  • Das ehemalige Augustiner- Chorherrenstift Kloster Dalheim liegt bei Lichtenau im Kreis Paderborn.
    Plus S. 8-11

    Gesundheit im MittelalterKloster Dalheim in Westfalen

    Studien an den Skelettresten von 151 Menschen, die zwischen 950 und 1200 n. Chr. auf dem Gräberfeld von Dalheim nahe dem westfälischen Lichtenau in den Mittelgebirgen bestattet wurden, bieten Einblick in das Leben einer mittelalterlichen Bevölkerung. Im Fokus der Untersuchungen stehen Fragen zu Zahnstatus und Gesundheit.

Weltweit

  • Der Hohe Atlas mit den Dörfern Ait Daoud (rechts) und Toumliline (links). Im Hintergrund das Hochtal mit der Salzlagerstätte Tazoult.
    Plus S. 12-17

    Die Salzmänner vom Hohen Atlas

    Im zentralen Hohen Atlas im Süden von Marokko bauen die Einheimischen mit einfachen Mitteln Steinsalz ab. Der Bergbau auf über 2000 m Höhe ist lediglich drei Dörfern vorbehalten. Das unter großen Risiken gewonnene unentbehrliche Salz wird auf den Wochenmärkten verkauft. Die jahrhundertealte Tradition läuft jedoch Gefahr, bald zu verschwinden.

Thema

  • Plus S. 18-19

    Späte Kelten

    Das 3. Jh. v. Chr. brachte in Europa große Umbrüche: Ab dieser Zeit spricht man von den späten Kelten. Von Britannien bis Ungarn blühten befestigte Großsiedlungen mit städtischem Charakter auf, die Oppida. Was weiß die archäologische Forschung heute über das Leben hinter den Oppidamauern, über Landwirtschaft, Handwerk, Handel, Kriegshandwerk und Kult?

  • Das Modell der ersten Phase des Osttores von Manching illustriert die Monumentalität des prestigeträchtigen Befestigungswerks.
    Plus S. 20-23

    Manching – Metropole an der Donau

    70 Jahre intensiver Ausgrabungstätigkeit machen Manching zum Inbegriff des spätkeltischen Oppidums. Am südlichen Donauufer blühte vom 3. bis 1. Jh. v. Chr. eine riesige Metropole. Handwerk, Fernhandel, religiöse und politische Institutionen lassen sich hier genauso fassen wie die Schattenseiten des Großstadtlebens: mangelnde Hygiene, Sicherheitsprobleme und soziale Spannungen.

  • Blick nach Norden auf die vom Rhein gebildeten Halbinseln: Links die »Au« (82 ha) mit dem Ort Rheinau in der Schweiz, rechts »Schwaben« (233 ha), das zum deutschen Jestetten-Altenburg gehört.
    Plus S. 24-25

    Altenburg-Rheinau – urbanes Zentrum zu beiden Seiten des Rheins

    Am Ende des 2. Jh. v. Chr. entsteht unterhalb des Rheinfalls von Schaffhausen das Oppidum Altenburg‐Rheinau, das rasch aufblühte, bevor es schon um die Mitte des 1. Jh. v. Chr. wieder aufgegeben wurde. Neue Forschungen belegen: Hier existierte ein wichtiges Handelszentrum.

  • Linz war eine der größten unbefestigten Siedlungen der späten Eisenzeit, dicht bebaut mit lehmverputzten Holzgebäuden, dazwischen unbebaute Freiflächen. KI-gestütztes Lebensbild.
    Plus S. 26-27

    Neubau bei Linz – eine stadtartige Großsiedlung

    Neben den ummauerten Oppida, von denen schon Caesar berichtete, hat die archäologische Forschung bei den späten Kelten einen zweiten urbanen Siedlungstyp herausgearbeitet: unbefestigte Großsiedlungen

  • Rekonstruktion der großen Halle im Zentrum des Oppidums.
    Plus S. 28-29

    Zwischen Titelberg und Belginum – die Treverer

    Die Treverer lebten zwischen Mittelrhein und Luxemburg. Exemplarisch für die Erforschung des Stammes sind Untersuchungen im Oppidum auf dem Titelberg mit den Prunkgräbern von Goeblingen‐ Nospelt in Luxemburg und den spätkeltischen Kultbezirken von Belginum im Hunsrück.

  • Wohl der berühmteste keltische Fund überhaupt steht im Nationalmuseum in Kopenhagen: Der silberne Gundestrup- Kessel trägt zahlreiche Bilder religiösen Inhalts. Durchmesser 69 cm, Höhe 42 cm.
    Plus S. 36-39

    Religion und Gesellschaft – eine fremde Welt

    Die Kelten haben kaum schriftliche Zeugnisse hinterlassen. Religion und Gesellschaft können wir allein aus Berichten antiker Autoren, bildlichen Darstellungen und nicht zuletzt archäologischen Funden und Befunden wieder zum Leben erwecken.

Europa

Report

  • Der Hörnerhelm wird bis heute als das Wahrzeichen der Wikinger wahrgenommen, obwohl seine Existenz archäologisch durch nichts belegt ist.
    Plus S. 46-49

    Wikingerzeit als SehnsuchtsortRetrotopia – Flucht in die Vergangenheit

    Wikinger begegnen uns in Film und Fernsehen, in Comics und Romanen, nicht zuletzt in der Werbung. Was macht ihre Faszination aus? Ist es nur Fiktion, oder beruht unser Wikingerbild auch auf Fakten? Eine Analyse der Bedeutung von Wikingern und Wikingerzeit für die moderne westliche Gesellschaft.

  • Profi und Weltklassefahrer Walter Rütt (1883 – 1964) dreht 1902 eine Trainingsrunde vor rauchenden Schloten auf dem Duisburger Sportplatz an der Mercatorstraße.
    Plus S. 50-51

    Auf Zeitreise mit dem RadSportarchäologie

    Sportarchäologie – bei diesem Begriff denkt man wohl zunächst an antike Arenen, Wagenrennen oder das griechische Olympia. Doch was halten Sie von brüchigen Betonfundamenten und rostigen Eisenrohren auf überwucherten Brachlandschaften in der unmittelbaren Nähe?

Aktuelles

  • Hagen-Haßley. Laute spielende Figur aus Pfeifenton des 15. / 16. Jh. Höhe etwa 9 cm.
    Plus S. 52-67

    Aktuelles aus der Landesarchäologie

    Im Mittelpunkt der AiD steht die aktuelle Landesarchäologie. In dieser umfangreichen Rubrik berichten die Ausgräber persönlich über ihre neuesten Funde. Da die archäologische Denkmalpflege in Deutschland Ländersache ist, pflegen unsere Korrespondenten den direkten Kontakt zu den Denkmalämtern und liefern aktuelle Nachrichten.

Sehenswert

  • Im Herxheimer Museum werden hinter Fachwerk originale Zeugnisse des rätselhaften Ritualgeschehens präsentiert, genauso wie Details des örtlichen Geschäftslebens, in dem der Tabakanbau einst eine große Rolle spielte.
    Gratis S. 68-73

    Kannibalismus oder Kult?Die neolithische Grabenanlage von Herxheim

    Wenn der Name Herxheim fällt, sind Worte wie spektakulär, einzigartig oder rätselhaft nicht weit – genauso wie offene Fragen: Wer waren die Menschen, deren Skelette hier vor 7000 Jahren sorgfältig zerkleinert in zwei parallele Gräben geworfen wurden? Warum hat man ihre Schädel zu Kalotten reduziert? Und wieso finden sich neben diesen Überresten zerschmetterte Mahlsteine und Scherben zerschlagener Prunkkeramik?

Bücher und Medien

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