Archäologisch-historische Forschung vereint in einem informativen und leicht verständlichen Buch über die Anfänge der beiden Städte Berlin und Cölln an der Spree. Die aktuellen Forschungen führen zu Veränderungen in unserem Geschichtsbild über die Entstehung und Entwicklung von Berlin und Cölln ab der Mitte des 12. Jh. Immerhin bis zu 100 Jahre (!) vor den ersten schriftlichen Erwähnungen 1237/1244. Die Zusammenarbeit von Archäologie und Geschichtswissenschaft trägt hier Früchte. Es ist auch eine leicht verständliche Einführung in die Stadtentwicklung. Was wissen wir über Berlin und Cölln und woher? Wie müssen wir uns die mittelalterliche Stadtgesellschaft vorstellen. Dafür werden Abbildungen von Urkunden, archäologischen Funden und »Living History«-Bilder genutzt. Kapitel 8 sticht heraus »Wie erfahren wir Neues über die ersten Berliner?«.
Hier wird klar, welch großen Wissenszuwachs die Archäologie durch den Einsatz moderner naturwissenschaftlicher Methoden produziert. Anregend sind die Überlegungen des Schlusskapitels »Die ersten Berliner und wir«. Das obertägige Verschwinden der mittelalterlichen Stadtstruktur und ihrer Bauten ist eine Seite der geringen öffentlichen Wahrnehmung. Eine andere ist wenig Neugier und Identifikation von Ansässigen und vielen »Neu-Berlinern« mit der Archäologie und frühen Geschichte ihrer Stadt. Das Buch ist ein prima Einstieg dazu!