Dass sich Kulturwissenschaften am Ende des letzten Jahrtausends ihre detaillierten Erkenntnisse und Forschungsergebnisse vor allem auch den Naturwissenschaften verdanken, weiß man. Das Arbeits- und Forschungsterrain von Archäologen findet sich zumeist unter der Erdoberfläche, wo die strukturellen Gegebenheiten von Geologen erkundet und beschrieben werden. Das lässt einen engen Austausch beider Fakultäten als selbstverständlich erscheinen. Verwunderlich ist es deshalb, dass das vorliegende Werk hierzulande so lange hat auf sich warten lassen. Es war sicher ein Kraftakt, die im wahrsten Sinne des Wortes vielschichtige Materie derartig zu durchdringen und aufzubereiten, wie es die ca. 80 Autoren in 30 Arbeitsgruppen geschafft und nun vorgelegt haben.
Entstanden ist ein fachliches Hand-Lehrbuch, das nicht nur Studierenden oder schon gestandenen Archäologen, sondern auch interessierten Laien zur Hand geht und vielfältige Erkenntnisse zu den Geofaktoren eines bestimmten Geländes oder Ortes vermittelt. Vielfach werden direkte Zusammenhänge angesprochen, wie sie etwa Stratigrafie und Sedimentologie bilden. Dies sei nur ein Streiflicht aus der Fülle an hier behandelten Fragen/Problemen, die bei archäologischen Eingriffen in den Boden zu berücksichtigen sind. Aufgrund seiner übersichtlichen Gliederung, seiner Verständlichkeit wie auch seines Detailreichtums mit vielen guten Textergänzungen durch Bildserien und Grafiken könnte das Buch zum Standardwerk werden.