Dass Begriffe wie Portal, Fiskus oder Villa aus dem Lateinischen stammen, ist wohl nicht allzu überraschend. Doch auch der Ziegel, der Spargel und das Fenster stammen sprachlich aus dem mittelitalienischen Latium. Etwa 300 Begriffen geht Klaus Mackowiak in Form eines alphabetischen Lexikons auf den Grund. Dabei endet die Beleuchtung der sprachlichen Wurzeln nicht zwingend beim Lateinischen, falls ältere Belege für eine Übernahme des Begriffs vorliegen, geht Mackowiak auch diesem Ursprung beispielsweise ins Hebräische oder Griechische nach. Wenn die Sprache der Römer auch Eingang in andere unerwartete Sprachen wie das Litauische gefunden hat, wird dieser Fakt ebenfalls erwähnt.
Dabei gibt das Buch nicht nur etablierte Herleitungen wieder, sondern kommentiert sie manchmal auch kritisch oder ironisch. Der Artikel zu »Mumm« beispielsweise endet mit Blick auf vermutete Wurzeln in der Studentensprache des 10. Jh. so: »Das sind doch alles sehr schöne Beispiele in das faszinierende Reich von Fabel und Vermutung.« Die kurzen Artikel zu den einzelnen Begriffen sind lebendig geschrieben und hauchen den sehr informationsreichen Texten durch Kommentare, Anekdoten und »Fun Facts« etwas Leben und Unterhaltungswert abseits der Sprachwissenschaften ein. Ein gewisses Grundinteresse an Geschichte und Sprachen sollte allerdings vorhanden sein, da die Absätze mit Aufzählung der Ursprungsbegriffe oft einen stark listenähnlichen Charakter haben.