Krieg und FriedenKonfliktarchäologie an Rhein und Neckar

Die noch junge Konfliktarchäologie sucht nach „Spuren jener Momente der Geschichte, in denen Frieden in bewaffnete Auseinandersetzungen und Krieg umschlug,“ heißt es im Vorwort. Damit ist der Bezug zu einer seit den 1960ern existierenden Sparte gezogen, die vor allem in den letzten zwanzig Jahren mit einer veralteten Forschungsmeinung aufzuräumen versuchte: der Vorstellung einer gewaltlosen vorindustriellen Vergangenheit. Dass dies unhaltbar ist, zeigen die 20 Beiträge renommierter Wissenschaftler. Vom neolithischen Massengrab von Talheim reicht das Spektrum über mittelalterliche Burgen bis hin zu den zerbombten Städten des Zweiten Weltkriegs. Dabei sind neben Befestigungen und Gräbern auch Sonderthemen, wie etwa Kriminalität im Imperium Romanum vertreten.

Auch wenn der Band durch dieses Themenspektrum sehr lesenswert wird, fehlt jenseits des regionalen Fokus doch ein roter Faden. Denn die Reihung der qualitativ hochwertigen Artikel springt zeitlich sehr und eine theoretische Annäherung an das Thema wird weitestgehend vermieden. Somit reicht der Katalog nicht an den Maßstäbe setzenden Hallenser Katalogs „Krieg – eine archäologische Spurensuche“ von 2015 heran, der die Konfliktforschung endgültig zu einem etablierten Forschungszweig machte. Nichtsdestotrotz lohnt sich die Lektüre als gut aufbereitete Sammlung von Fallstudien, vor allem im Hinblick auf die Region zwischen Rhein und Neckar

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Renate Ludwig und Jonathan Scheschkewitz (Hrsg.)

Krieg und FriedenKonfliktarchäologie an Rhein und Neckar, Arch. Inf. aus Baden-Württemberg 87

Landesamt f. Denkmalpflege Stuttgart 2022, 168 Seiten, 9 Euro