Deutschlands verschwundene Orte

Verschwundene Orte in Deutschland – es gibt sie zu Hunderttausenden oder Millionen. Dreißig Orte stellt Pia Volk in ihrer persönlichen Auswahl vor und taucht ein in die Geschichte der damals dort lebenden Menschen und ihrer Umgebung. Dabei wählt sie Bekanntes und weniger Bekanntes mit ihrer Einschätzung, dass man »von ihrer Geschichte etwas Ungewöhnliches lernen kann«, – was ihr gelingt.

Es ist eine Zeitreise durch Deutschland, vom Geiseltal in Sachsen-Anhalt vor 45 Millionen Jahren – ohne Menschen, aber mit Krokodilen in einer subtropischen, rund 6 °C wärmeren Welt. Menschen begegnen uns dann im Tunneltal von Ahrensburg am Ende der letzten Eiszeit, schön illustriert von Lukas Wossagk. Weiter geht es durch prähistorische Begräbnissitten, und wir folgen ins Lechtal einwandernden Frauen vor 3700 Jahren. Reiche Keltinnen lebten und herrschten auf der Heuneburg an der Donau. Römerzeitliche Latrinen waren in Rottenburg am Neckar Orte der Begegnung. Und schließlich, Ort 30, wird der Palast der Republik, der einst zukunftsweisende Multi funktionsneubau der DDR, in Berlin abgerissen.

Archäologisch ist eine Menge in dem gut lesbaren und profund recherchierten Werk (inklusive verwendeter Literatur) zu entdecken. Verschwunden ist ja viel – doch die Orte sind weiter im Boden präsent. Dieses Buch gibt wunderbare Anregungen für eigene Expeditionen durch Deutschlands Geschichte.

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Pia Volk, mit Illustrationen von Lukas Wossagk

Deutschlands verschwundene Orte

München: C. H. Beck 2023, 286 S. mit 40 Illustrationen, einer Karte und einer Zeittafel, 24 Euro