Im Maschinenraum der Archäologie

Liebe Leserinnen und Leser,

woran denken wir bei Archäologie? Den meisten kommt als Erstes wohl ein Team in den Sinn, das mit Spaten, Kelle, Pinsel und Zeichenbrett auf einer Ausgrabung arbeitet. Der Restaurierung und Konservierung archäologischer Objekte, der Bestimmung chemischer und physikalischer Eigenschaften von Materialien, der Untersuchung von Herstellungsprozessen und damit von Technologien, Ressourcenherkunft und -nutzung in der Vergangenheit gilt in der Regel jedenfalls nicht der erste Gedanke.

Die Einführung in den Themenschwerpunkt dieser Ausgabe zeigt, dass fast immer die Arbeit der Kolleginnen und Kollegen in den Werkstätten und Laboren der Landesarchäologien, Museen und außeruniversitären Forschungseinrichtungen Funde und Befunde überhaupt erst erforsch- und erlebbar macht. Dabei kommt ein breites Methodenspektrum zum Einsatz, das die Archäologie mit ganz unterschiedlichen Disziplinen und herausragendes handwerkliches Können mit Natur-, Geo- und Ingenieurswissenschaften verbindet. Die Besonderheiten im föderalen System der Bundesrepublik macht dabei der Artikel zur Einrichtung der »Kommission zum Umgang mit archäologischem Kulturgut« deutlich, die aus dem Verband der Landesarchäologien erwachsen ist.

Aus naheliegenden Gründen möchte ich Ihnen den Artikel zum Leibniz-Zentrum für Archäologie ans Herz legen: Hier schauen wir zurück auf eine über 170-jährige Geschichte unserer Restaurierung, Konservierung, Abformung und Materialanalytik bis hin zu ganz aktuellen Projekten. Alle Beiträge zeigen das breite Spektrum der Archäologie in Werkstätten und Laboren, von Untersuchungen an Kleidungsstücken frühgeschichtlicher Moorleichen oder neolithischer Rinden über archäometrische Analysen an Kupferwerkstoffen bis zur Blockbergung eines ganzen keltischen Prunkgrabes.

Abgerundet wird diese Ausgabe durch Einblicke in ganz unterschiedliche Bereiche der Archäologie. Uns werden Zeugnisse aus der Glaubenswelt der römischen Limesregion vorgestellt, archäologische Untersuchungen zu einer »neo-germanischen« Auswandererkolonie des späten 19. Jh. in Paraguay, stadtarchäologische Projekte zum mittelalterlichen Pommern und spätantiken Mérida, forschungsgeschichtliche Einordnungen zu Archäologinnen in Schleswig-Holstein und zur Archäologischen Staatssammlung in München, das Archaeofilm-Projekt aus Sachsen-Anhalt und natürlich das Aktuelle aus der Landesarchäologie. Liebe Leserinnen und Leser, ich wünsche Ihnen, dass Sie genauso viel Freude bei der Lektüre der vielen anregenden Beiträge haben wie ich!

Ihre Alexandra Busch,

Generaldirektorin des LEIZA (Leibniz-Zentrum für Archäologie)

 

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