Die Brüder Tiberius und Caius Gracchus betrieben in ihrer jeweiligen Amtszeit als Volkstribune eine am Gemeinwohl orientierte Politik. Erkennbar ist diese beispielsweise an der Einbringung von Gesetzesanträgen zur Bodenreform oder zur Ausgabe von subventioniertem Getreide. Allerdings brüskierten einige der Tätigkeiten der Gracchen den Senat, der sich durch deren Vorgehen übergangen und in seiner Macht bedroht sah. Dies führte dazu, dass Tiberius und zahlreiche seiner Anhänger im Jahr 133 v. Chr. von einem vom Senat angeführten Mob erschlagen wurden. Als Caius die Arbeit seines Bruders fortführte, ereilte ihn 121 v. Chr. ein ähnliches Schicksal. Von seinen Feinden in die Enge getrieben, ließ er sich auf der Flucht von einem Sklaven töten. In der Folgezeit etablierte sich Gewalt immer mehr als ein innenpolitisches Instrument, was schließlich als einer der Gründe für die späteren Bürgerkriege und somit letztlich den Untergang der Republik angesehen werden kann.
Das Buch von Charlotte Schubert richtet sich an einen breiten Leserkreis. Aus diesem Grund werden antike Quellenzitate in Übersetzung wiedergegeben. Ferner dient ein Glossar im Anhang als Hilfestellung zum Verständnis des Textes. Hintergründe und Zusammenhänge zur Tätigkeit der Gracchen und deren Folgen werden ausführlich geschildert. Der Autorin ist hierdurch ein spannender Einblick in die Zeit der Gracchen und die aufkommende Krise der römischen Republik gelungen.