Das Emporkommen und das über Generationen hochpolitische Agieren der Billunger ist wie ein spannender Roman. Alles kommt vor: eine berechnende Heiratspolitik, Familienzwist, Loyalitätskonflikte, Ehrgeiz, Aufstände und grenzraumüberschreitende Bündnispolitik mit Slawen oder Dänen. Die wissenschaftlichen Erkenntnisse einer Fachtagung in Ratzeburg beleuchten die langlebige Adelsdynastie in all seinen Facetten kritisch und betrachten aus einem erfrischend neuen Blickwinkel die Quellen, die zum Teil, wie die des Adam von Bremen, tendenziös geprägt sind.
Dem Adelsgeschlecht entstammten einige Bischöfe, ebenso gingen Klöster und Stifte aus ihnen hervor. Die Publikation betrachtet ihre Geschichte und die von ihnen beeinflussten Regionen. Die Archäologie trägt ihren Teil bei. Nahtlos knüpfen spannende Ergebnisse der letzten Ausgrabungen des Archäologischen Museums Hamburg mit an, so die Erforschung der von den Billungern erbauten Neuen Burg. Mit aktuellen Grabungsergebnissen, rekonstruierten Lebensbildern und historischen Überlieferungen ergibt sich ein neuer Blickwinkel auch auf die Entstehung der Hansestadt.
Die umfangreiche, im wahrsten Sinne schwerwiegende Publikation des Archäologischen Museums Hamburg kommt zu verblüffenden Ergebnissen über die fünf Herzöge und wird dem Schwergewicht »Billunger« auf nahezu allen Ebenen gerecht.