Archäologie in Deutschland 1/2025

Über diese Ausgabe

Editorial

Forschung

  • Rekonstruktion der ursprünglichen Tracht der »Dame« aus dem Zentralgrab des Hügels 4 der Bettelbühl-Nekropole.
    Plus S. 8-13

    Vererbte Macht: frühkeltische ElitenArchäologie und Genetik

    Aus Südwestdeutschland kennen wir außerordentlich reich ausgestattete Gräber der frühkeltischen Zeit. Neue genetische Untersuchungen an Zähnen und Knochen verschiedener Bestatteter zeigen, dass teils enge verwandtschaftliche Beziehungen zwischen Personen aus mehreren Großgrabhügeln bestanden.

Weltweit

  • Rekonstruierte Kleidung der Dame aus Niya im Tragetest.
    Plus S. 14-19

    Dame in Wolle und SeideMode vor 2000 Jahren in Zentralasien

    War Seide wirklich der einzige Kleidungs‐Luxus im östlichen Zentralasien, als die Seidenstraßen es querten? Die Gewänder einer Dame aus Niya verändern unseren Blick auf Fähigkeiten, Ästhetik und Pluralität der Gesellschaften. Ein Schritt in die Modewelt vor 2000 Jahren.

Thema

  • Bei Schloss Gschwendt in Oberösterreich wurde nach der Schlacht von 1626 ein riesiger Grabhügel für die gefallenen Bauern errrichtet. Bei Leipheim in Süddeutschland (unten) konnten Massengräber des Kriegs von 1525 archäologisch untersucht werden.
    Plus S. 20-23

    Bauernkriege im Befund

    2025 jährt sich zum 500. Mal der Große Deutsche Bauernkrieg. Die gewaltsamen Ereignisse der Zeit – Feldschlachten, Plünderungen von Klöstern, Angriffe auf Städte, Erstürmung von Burgen – sind nicht nur in Schriftquellen dokumentiert: Auch archäologische Befunde legen ein beredtes Zeugnis ab.

  • Das Schlachtdenkmal am Tag der Einweihung am 17. Februar 1900.
    Gratis S. 24-25

    Die Schlacht von Hemmingstedt

    Die Dithmarscher Bauern trotzten König Johann und schlugen am 17. Februar 1500 seine Truppen vernichtend in der Schlacht von Hemmingstedt. Das pompöse Schlachtdenkmal von 1900 ist zu einem Symbol geworden für den Kampf der Bauern gegen die Adelsherrschaft.

  • Grabungsschnitt auf Burg Hohenstaufen: Die rötliche Schicht besteht aus Brandschutt der Zeit um 1525.
    Plus S. 26-29

    Der Süden brennt

    Baden‐Württemberg und Bayern standen im Zentrum des Geschehens. Dennoch bleibt die archäologische Spurensuche schwierig. Immerhin kennen wir aus dem Südwesten das einzige ausgegrabene Massengrab des Bauernkriegs bei Leipheim.

  • Die Wachtenburg über Wachenheim an der Weinstraße. Am Hang nordwestlich des Hauptbaus liegt die von mächtigen Kurtinen geschützte Vorburg. Auch dort lagerten Bauern.
    Plus S. 30-31

    Das Biwak auf der Wachtenburg an der Weinstraße

    Im Hochstift Speyer entlud sich ab Ostern 1525 die »Bauernwut« über Missstände und unerträgliche soziale Verhältnisse. Ein Brennpunkt jener Ereignisse war die Wachtenburg oberhalb Wachenheims an der Weinstraße, auf der sich ein Bauernheer einquartierte.

  • 1525 zerstört und später abgetragen: Ostabschluss der Klosterkirche von Kaltenborn mit rechteckiger Hauptund halbrunder nördlicher Seitenapsis, Vogelschau von Osten.
    Plus S. 32-33

    Mitteldeutschland – Furor gegen Klostermauern

    Im Mitteldeutschland waren besonders Klöster und Stifte Ziele bäuerlichen Aufruhrs – viele wurden zerstört, was ihr Ende im Zuge der Reformation einleitete. Neue Ausgrabungen in Sachsen‐Anhalt liefern bemerkenswerte archäologische Belege für die Ereignisse im Frühjahr 1525.

  • Am Felchtaer Tor in Mühlhausen wurden Spuren von Zerstörungen aus der Zeit des Bauernkriegs erfasst.
    Plus S. 34-37

    Im Land Thomas Müntzers

    Die historische Rolle Thomas Müntzers wird seit Jahrhunderten kontrovers diskutiert. Im Norden Thüringens finden sich zahlreiche Spuren des Bauernkrieges. Neue archäologische Funde werfen Schlaglichter auf die Ereignisse der Jahre 1524 / 25.

  • Ansicht des Schlosses Gschwendt, links der nach der Schlacht vom 17. August 1626 errichtete Bauernhügel: »D. Bawren-Grab, die Ao. 1626 in einem Treffen geblieben«.
    Plus S. 38-39

    Pinsdorf in Oberösterreich – Mahnmal von 1626

    1626 wurde der »oberösterreichische Bauernkrieg« blutig niedergeschlagen. Die Gefallenen dieser entscheidenden Schlacht hat man in einem ungewöhnlichen Grab bestattet: Bis heute prägt der große frühneuzeitliche Hügel die Landschaft.

Europa

  • Gemeinde Surses, Graubünden: Das neu entdeckte Römerlager während der Ausgrabungen im Sommer 2024.
    Plus S. 44-45

    Neues Militärlager in GraubündenRömische Schweiz

    Seit mehreren Jahren laufen in Graubünden archäologische Forschungen zu einem römischen Gefechtsfeld. Dabei wurde nun auf rund 2200 m Höhe ein bislang unbekanntes römisches Militärlager entdeckt. Archäologische Funde datieren das Lager in die gleiche Zeit wie das Gefechtsfeld, nämlich in die letzten Jahrzehnte vor Christi Geburt.

Report

  • Plus S. 50-51

    Hommage an Hans DragendorffGroß als Archäologe und Organisator

    Wer sich mit provinzialrömischer Geschichte beschäftigt, begegnet seinem Namen auf Schritt und Tritt – verbirgt sich doch hinter der Abkürzung »Drag.« Hans Dragendorffs (1870 – 1941) um 1900 entwickelte Typologie für Terra sigillata, mit der bis heute gearbeitet wird. Auch seine Leistungen als Aus ‐ gräber, Organisator und Vermittler bleiben unvergesslich.

Aktuelles

  • Althayingen. Zwischen zwei Mauerköpfen und mit hellem Material verfüllten Pfostengruben verläuft die etwa 3 m breite Torgasse. Verkohlte Hölzer und weißlich zersetzte Steine sprechen für einen großen Brand.
    Plus S. 52-67

    Aktuelles aus der Landesarchäologie

    Im Mittelpunkt der AiD steht die aktuelle Landesarchäologie. In dieser umfangreichen Rubrik berichten die Ausgräber persönlich über ihre neuesten Funde. Da die archäologische Denkmalpflege in Deutschland Ländersache ist, pflegen unsere Korrespondenten den direkten Kontakt zu den Denkmalämtern und liefern aktuelle Nachrichten.

Sehenswert

  • Ob die bronzezeitlichen Pfahlbauten von Unteruhldingen oder die mittelalterliche Burg Meersburg. Entlang des Bodensees verdichten sich Sehenswürdigkeiten aus mehreren Jahrtausenden zu einem archäologisch-kulturellen Ensemble der Extraklasse.
    Plus S. 68-73

    Zauberhafter BodenseeWohlfühloase mit großer Geschichte

    Das »Schwäbische Meer« ist ein Traumziel für Gäste aus aller Welt. Viele der rund dreieinhalb Millionen Besucher jährlich kommen wegen einer himmlisch schönen Mischung aus Landschaft, Kultur und Lebensart – Hunderttausende aber auch wegen archäologischer Highlights wie dem Pfahlbaumuseum Unteruhldingen.

Bücher und Medien

Ausstellungen

Autorinnen und Autoren