Herakles, Theseus, Achill & Co. – an sie denkt unsereins beim Stichwort »Helden «. Der Begleitband zur Rosenheimer Ausstellung aber zeigt, wie ungeheuer vielfältig das Thema ist. Und so nehmen die Heroen der griechisch-römischen Mythologie gerade einmal sechs Seiten von insgesamt 272 ein! Auf den übrigen begegnen wir Heldinnen und Helden aus dem Alltag, der Politik, dem Umweltschutz, Sport, Literatur und Film, der Wissenschaft, Pionieren ihres Fachs – aber auch Märtyrer werden unter die Helden gezählt. Allein letzteres Beispiel zeigt, dass es mit dem Heldentum ein bisschen so ist wie mit der Schönheit: Es liegt im Auge des Betrachters. Dem Phänomen der Helden- »Verehrung« gehen die Ausstellungsbeteiligten in einer vorangestellten Diskussion auf den Grund: ein ebenso erfrischendes Element des Katalogs wie die teils essayistisch anmutenden Aufsätze.
Einige Kapitel stellen einzelne Figuren in den Mittelpunkt wie James Bond, Pippi Langstrumpf, Benazir Bhutto als die erste muslimische Premierministerin oder Marie Curie – diese »Aufhänger« machen den jeweiligen inhaltlichen Schwerpunkt konkret und greifbar. Mehrere Doppelseiten weiten ihn im Anschluss auf andere Beispiele des jeweiligen Bereichs aus. Antike- Interessierten bieten sich reichlich Anreize, ihren Blick auf andere Zeiten und Themen zu öffnen, zugleich aber kommen sie auf ihre Kosten: mit Beiträgen über Arminius, Hypatia, die 300 Spartaner bei den Thermopylen …