Amoriter, Sikeler, Baktrer, Epiroten, Garamanten, Sarmaten, Catuvellauner, Alanen, Hephtaliten – das sind nur einige der »vergessenen Völker«, derer sich Philip Matyszak annimmt. Mit »vergessen« meint der Autor allerdings wohl eher »im allgemeinen Bewusstsein vergleichsweise wenig verankert«, denn die thematisierten »Völker« und ihre Namen wurden schließlich durch schriftliche Überlieferung vor dem wirklichen Vergessen bewahrt. Kulturen, die uns allein durch Ausgrabungsfunde bekannt geworden sind, kommen in dem Buch hingegen nicht vor, ebenso wenig solche Ostasiens, des subsaharischen Afrika oder der beiden Amerika.
Jeweils eingeleitet von einer ganzseitigen Karte und einem passenden antiken Zitat, werden die »vergessenen Völker« der Alten Welt auf je fünf Textseiten mit guten Abbildungen knapp vorgestellt. Jede Schilderung findet ihren Abschluss in einem »Nachhall in der Zukunft«, der die Spuren der vermeintlich Vergessenen bis auf den heutigen Tag nachzeichnet (eigentlich also ein »Nachhall in späteren Zeiten«). Das Buch bietet, auch wegen der Kürze der Texte, eine leichte und an regende Lektüre quer durch die Jahrtausende. Matyszak vermag mit seinem Wissen zu beeindrucken und liefert eine unterhaltsam geschriebene Einführung zu den »Nebendarstellern« in den biblischen und griechisch-römischen Schriften. Ein Anhang mit weiterführender Literatur und Register vervollständigen das Werk.