Zinn. Ein Wegbereiter Europas
- Ausgabe: 3/2025
- Thema: Zinn. Ein Wegbereiter Europas
- erscheint am: 14. Mai 2025
- Heftpreis: 12,95 Euro
Zinn: Ein fast unsichtbarer Wegbereiter Europas
Seit der Vorgeschichte verlieh Zinn – ein seltener, aber essenzieller Rohstoff – der Bronze Härte und Glanz und prägte Handel sowie Machtstrukturen. Reine Zinnobjekte blieben rar, gewannen jedoch im Mittelalter an Bedeutung. Über weite Netzwerke gehandelt, beeinflusste Zinn Europas Wirtschaft und Gesellschaft. Neue Forschungen im Erzgebirge liefern nun spannende Erkenntnisse zu Abbau und Verbreitung.
Beiträge im Titelthema
Ken Massy – Einleitung
Ebbe H. Nielsen – Bronzezeitliche Zinnfunde aus den Schweizer Seen
Daniel Berger – Weitgereistes Metall
Kaniuth – Zinnhandel mit dem Vorderen Orient
Hemker/Schubert/Derner/Massy – Zinn aus dem Erzgebirge
Bianka Nessel – Zinn vor der Bronzezeit
Emmanuelle Meunier – Westeuropäischer Zinnabbau
Außerdem im Heft
Forschung
Glockenbecher / Frühbronzezeit an der Wublitzrinne
Älteste Brücke Brandenburgs
Seit nunmehr fast 90 Jahren steht die Region um die Wublitzniederung westlich von Berlin im Fokus der Bodendenkmalpflege. In zahlreichen Ausgrabungen konnten in ungewöhnlicher Dichte eine Vielzahl bedeutender Grab- und Siedlungsfunde aus dem Endneolithikum und der Frühbronzezeit geborgen werden. Eines der Highlights ist die im Jahr 2023 sehr gut erhaltene und über fast 80 m Länge dokumentierte Brückenkonstruktion – ein herausragendes Zeugnis frühbronzezeitlicher Baukunst.
Weltweit
Rekonstruktion des Amazonas-Ökosystems zur letzten Eiszeit
Globale Klimamodelle werden entwickelt, um den künftigen Klimawandel als eine der größten Herausforderungen unserer Zeit zu verstehen. Sie lassen uns aber auch einen Blick in die Vergangenheit werfen und zeigen, wie sich die Ökosysteme, die wir heute sehen, geformt haben – und möglicherweise auch, ob menschliche Einflüsse oder natürliche Faktoren den Klimawandel angetrieben haben.
Europa
Verstecktes Umweltarchiv
Ein Forschungsteam analysierte Sedimentbohrkerne aus zwei Kleinseen in der Ostschweiz und rekonstruierte Umweltveränderungen und menschlichen Einfluss auf die Landschaft im Kanton Thurgau seit der letzten Eiszeit. In den Schichten lagern Pollen, Insektenreste und Algen, die Auskunft über Klima, Vegetation und Siedlungsaktivitäten der vergangenen 17 000 Jahre geben.
Report
Die Pfeilspitzen aus dem Tollensetal
Seit einigen Jahren steht das Tollensetal in Mecklenburg-Vorpommern im Fokus der Bronzezeitforschung. Tausende von Menschenresten und zahlreiche Bronzeobjekte wurden entdeckt und als Überreste eines größeren Gewaltkonfliktes vor etwa 3300 Jahren interpretiert. Nun wurden erstmals die Pfeilspitzen systematisch untersucht. Demnach spielte die Bogenwaffe eine wichtige Rolle und auch zur Frage nach der Herkunft der Kämpfer gibt es neue Erkenntnisse.
Report
Grabmanipulationen am Beispiel des Magdalenenbergs
Die meisten Gesellschaften kennen das Tabu, ein Grab zu stören. Treffen Archäologen auf eine manipulierte Grabstätte, scheint daher eine Beraubung zunächst naheliegend. Doch nicht jede Manipulation muss so verstanden werden. Eine Ausstellung im Franziskanermuseum Villingen-Schwenningen begibt sich auf eine »Spurensuche durch die Jahrtausende«.
Sehenswert
Aachen
Aachen ist bekannt für den Karlspreis, den Dom und das CHIO – doch auch archäologisch hat die Stadt viel zu bieten. Verschiedene Epochen hinterließen hier ihre Spuren, die an mehreren Orten als »Archäologische Fenster« sichtbar gemacht wurden. Diese bieten spannende Einblicke in die frühe Geschichte Aachens und zeigen die Stadt aus einer unerwarteten Perspektive.
Stets informiert – immer aktuell!
Direkt aus den Bundesländern
Berichte zu neuen Ausgrabungen und eindrucksvollen Funden der archäologischen Forschung in Deutschland finden Sie in jedem Heft des AiD-Magazins unter der Rubrik »Aktuelles aus der Landesarchäologie«.