Aktuell

Juli 2024

  • Funde aus der Eiszeit aus der Vogelherdhöhle
    Gratis

    Nach der Eiszeit kehrten die Menschen früher als gedacht auf die Schwäbische Alb zurück

    Nach den unwirtlichen Bedingungen der letzten Eiszeit in Mitteleuropa im Zeitraum vor rund 27.000 bis 19.000 Jahren wurde die Schwäbische Alb im heutigen Süddeutschland rund 3.000 Jahre früher wieder besiedelt als bisher gedacht. Die alte Schätzung besagte, dass moderne Menschen vor rund 16.500 Jahren in die Region zurückgekehrt seien. Neue Daten aus zwei Fundstätten im Lonetal belegen nun, dass Menschen dort bereits vor rund 19.500 Jahren Spuren hinterließen.

  • Kalkablagerungen erbringen Informationen zu den Wassermühlen von Barbegal
    Gratis

    Kalkablagerungen eröffnen Blick in die Römerzeit

    Archäologinnen und Archäologen stehen vor einer schwierigen Aufgabe: Wie lassen sich Informationen über Gebäude oder Anlagen gewinnen, von denen – wenn überhaupt – nur noch Ruinen stehen? Besonders tückisch gestalteten sich die Wassermühlen im südfranzösischen Barbegal aus dem 2. Jahrhundert n. Chr. – ein einmaliger Komplex von 16 Wassermühlen, jeweils acht auf der östlichen, acht auf der westlichen Seite, die wie in einem Wasserfall von oben nach unten genutzt wurden. Bisher war nur bekannt, was sich aus den spärlich erhaltenen Ruinen herauslesen lässt: Die Wassermühlen wurden von einem Aquädukt aus den Hügeln der Umgebung gespeist. Eine Münze von Trajan, in einem Becken oberhalb der Mühlen gefunden, sowie die Baueigenschaften lassen vermuten, dass die Mühle etwa 100 Jahre lang genutzt wurde. Doch die Art der Mühlräder und ihre Nutzungsweise blieben bislang ein Rätsel. Forschende rekonstruieren nun die Entwicklungsgeschichte der Wassermühlen von Barbegal über Kalkablagerungen.

Juni 2024

  • Gratis

    1.500 Jahre alter Reli­qui­en­schrein ent­deckt

    Reli­qui­en­schrein

    Seit Sommer 2016 führen Innsbrucker Archäologen und Archäologinnen in der Kärntner Gemeinde Irschen Grabungen in einer spätrömischen Höhensiedlung durch. Vor zwei Jahren haben sie eine sensationelle Entdeckung gemacht: Ein christlicher Reli­qui­en­schrein war noch in einer bisher ebenfalls unbekannten Kirche verborgen. Darin enthalten: Eine reich verzierte antike Reliquiendose aus Elfenbein.

  • Schiffswrack Kyrenia
    Gratis

    Aktualisierte Radiokarbondaten für das griechische Schiffswrack Kyrenia

    Das Kyrenia-Schiff wurde in den 1960er Jahren vor der Küste Zyperns gefunden und ist zu einem Schlüsselschiff in der Erforschung des antiken griechischen Schiffbaus geworden. Archäologische Funde lassen das Alter der letzten Reise des Schiffes auf etwa 300 v. Chr. schließen, doch bisherige Versuche zur Radiokarbondatierung haben nicht mit den archäologischen Funden gepasst. Sturt Manning von der Cornell University und Kollegen vermuten, dass diese Diskrepanz auf veraltete Radiokarbon-Kalibrierungsdaten zurückzuführen ist.

  • Nachbildung einer römischen Sandale
    Gratis

    Antike Überraschung: Römische Sandale in Oberbayern gefunden

    Bei Ausgrabungen im oberbayerischen Oberstimm kamen Spuren einer zivilen Siedlung rund um ein römisches Hilfstruppenkastell aus der Zeit zwischen 60 und 130 nach Christus ans Licht. Das Archäologen-Team stieß, wie sich erst später herausstellte, auf eine Seltenheit: Reste einer Schuhsohle mit gut erhaltenen Nägeln. Erst die Röntgenuntersuchung in den Restaurierungswerkstätten des Bayerischen Landesamtes für Denkmalpflege zeigte, dass es sich um Reste einer römischen Sandale handelt.

  • Konstruktion aus Holz Grabung Wiedenbrück
    Gratis

    Mit Holz gegen das Wasser an der Wasserstraße

    Seit April grub eine archäologische Fachfirma begleitet durch die LWL-Archäologie für Westfalen eine Menge Holz an der Wasserstraße in Wiedenbrück aus. Geplante Baumaßnahmen mit Unterkellerung machten das notwendig. Dabei kamen Zeugnisse einer Aktion zur Baulandgewinnung zutage, die im Mittelalter vor rund 800 Jahren hier stattgefunden haben muss.

  • Hausgrundrisse der Glockenbecher-Kultur beim Ringheiligtum von Pömmelte
    Gratis

    Neue Erkenntnisse zum Leben am Ringheiligtum in Pömmelte

    Großangelegte archäologische Ausgrabungen der Jahre 2018 bis 2022 konnten mit insgesamt knapp 140 untersuchten Hausgrundrissen eindrucksvoll belegen, wie die Menschen des 3. Jahrtausends vor Christus am Ringheiligtum Pömmelte lebten. Verschiedenste naturwissenschaftliche Methoden ermöglichen es nun sogar zu rekonstruieren, was die Menschen dort aßen und tranken. Die aktuelle Ausgrabung des Landesamts für Denkmalpflege und Archäologie (LDA) Sachsen-Anhalt vor Ort hilft nun dabei, das Bild weiter zu vervollständigen und die Ritual- und Siedlungslandschaft des 3. Jahrtausends vor Christus in Gänze zu erfassen.

  • Grabungsfläche in Weckesheim
    Gratis

    Rössener Häuser am Heiligen Stein – Grabungen in Weckesheim

    Das im Süden des Reichelsheimer Ortsteils Weckesheim gelegene Baugebiet „Am Heiligen Stein“ wird seit mehreren Jahren immer wieder archäologisch untersucht. Nun wurden vor Ort die neuesten Erkenntnisse aus dem zweiten Bauabschnitt vorgestellt.

  • Werzeug eines Zimemrmanns in Dienstbotenquartieren
    Gratis

    Pompeji, das Werkzeug eines Zimmermanns in Dienstbotenquartieren entdeckt

    Es handelt sich um die jüngste Entdeckung in den Dienstbotenquartieren der Villa von Civita Giuliana, die seit 2017 wissenschaftlich erforscht wird. Ein außergewöhnlich gut erhaltener Raum, wie die beiden anderen, die im selben Bereich entdeckt wurden, und in dem es möglich war, Abgüsse von Möbeln und anderen Gegenständen aus vergänglichen Materialien anzufertigen: Holz, Textilien, Seile.

  • Steinwerkzeuge von den Bergen Ebal und Garizim
    Gratis

    400.000 Jahre alte Steinwerkzeuge, speziell zum Schlachten von Damhirschen hergestellt

    Eine neue Studie der Universität Tel Aviv identifiziert das weltweit früheste Vorkommen spezieller Steinwerkzeuge, die vor 400.000 Jahren zur Verarbeitung von Damhirschen verwendet wurden. Die Werkzeuge, Quina-Schaber genannt (nach dem Ort in Frankreich, an dem man sie erstmals entdeckt hat), fand man an den prähistorischen Stätten der Jaljulia- und Qesem-Höhle. Die einzigartigen Steinwerkzeuge wurden aus Feuerstein aus den Bergen von Samaria hergestellt, die wahrscheinlich auch die Kalbungsgebiete der Damhirsche waren und östlich der prähistorischen Stätten liegen.

  • Glasperlen
    Gratis

    Glasperlen belegen: Indigene Amerikaner prägten den frühen transatlantischen Handel

    Archäologen haben die chemische Zusammensetzung von Glasperlen aus der Region der Großen Seen in Nordamerika analysiert und dabei das Ausmaß des Einflusses der Ureinwohner auf die transatlantischen Handelsnetze im 17. nachchristlichen Jahrhundert aufgedeckt.Glasperlen waren ein wichtiger Bestandteil des Handels zwischen Europäern und amerikanischen Ureinwohnern während der frühen Interaktionen zwischen den beiden Kontinenten. Einer der Hauptakteure in diesen Netzwerken war die Wendat-Konföderation, die bis etwa 1650 im Süden Ontarios ansässig war, als einige Wendat in die westliche Region der Großen Seen zogen.

  • Funde Ostia Antica
    Gratis

    Neue Funde in Ostia Antica

    Ausgrabungen im heiligen Bereich des archäologischen Parks von Ostia Antica haben neue Funde erbracht. Verschiedene Gegenstände stehen mit kultischen Ritualen in Verbindung. Die Entdeckung folgt auf die Bergung von zwei Fragmenten der Fasti Ostienses, die im vergangenen Jahr ans Tageslicht gekommen waren.

  • Ausgrabung Nikopolis
    Gratis

    Systematische Ausgrabung der Agora von Nikopolis

    Nikopolis ist der Name einer antiken römischen Stadt im Nordwesten Griechenlands in der Region Epirus. Sie wurde 31. v. Chr. von Octavian gegründet und 1032 von den Bulgaren endgültig zerstört. Auf den Spuren des politischen, wirtschaftlichen und religiösen Zentrums von Nikopolis in der Kaiserzeit ist seit Herbst 2023 ein Team im Rahmen des Fünfjahresprogrammes „Systematische Ausgrabung der Agora von Nikopolis“. Das Programm zielt auf die detaillierte Untersuchung der Konfiguration, des Charakters und der historischen Entwicklung der Agora von Nikopolis und seiner einzelnen Monumente ab.

  • Ein Fass vom Osmund-Wrack
    Gratis

    Nach 500 Jahren – Eisen vom Osmund-Wrack geborgen

    Im Jahre 1550 kontrollierte ein Zöllner in Stockholm Fässer mit Eisenstücken, sogenannten Osmunds. Die Fässer wurden auf ein Schiff für den Export verladen, aber das Schiff erreichte sein Ziel nie und sank bei Dalarö, in den zentralen Schären vor Stockholm. Jetzt wurde eines der Fässer vom Vrak – Museum of Wrecks in einer einzigartigen maritimen archäologischen Untersuchung geborgen.

  • Detail Grabung Abdinghofkirche
    Gratis

    Untersuchungen in der Abdinghofkirche in Paderborn werfen neue Fragen auf

    Seit ihrer Weihe 1016 durch Bischof Meinwerk erlebten die Abdinghofkirche und der anschließende Klosterbereich in Paderborn eine wechselvolle Geschichte. Nach starker Zerstörung während des Zweiten Weltkrieges gab es im Zuge des Wiederaufbaus die ersten archäologischen Ausgrabungen durch Bernhard Ortmann, dessen Thesen schon in den 1950er und 1960er Jahren auf großen Widerspruch stießen.

  • Sea-Spray Meeresgischt
    Gratis

    Wie der Sea-Spray-Effekt unser Bild der Vergangenheit verwischt

    Neue Emmy-Noether-Forschergruppe an der Uni Kiel untersucht den sogenannten „Sea-Spray“-Effekt auf die Isotopensignatur von Organismen an der Ost- und Nordseeküste. Herkunft und Lebensweise prähistorischer Menschen, Umweltbedingungen der Vergangenheit oder das Alter archäologischer Proben – all das können Forschende rekonstruieren, indem sie die Verhältnisse bestimmter stabiler Isotope in Knochen, in Zähnen oder in anderen organischen Überresten bestimmen. Doch die Interpretation der Messergebnisse kann in die Irre führen, wenn unzureichend bekannte Faktoren Einfluss auf die Isotopenverhältnisse in den Proben genommen haben. „Um bei unseren Analysen korrekte Ergebnisse zu erhalten, müssen wir alle zusätzlichen Einflüsse genau kennen – zum Beispiel den der Gischt auf die Küstenumwelt“, sagt Dr. Andrea Göhring von der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel (CAU).

  • Sacrarium in Pompeji
    Gratis

    Ein pompejanisches Sacrarium in Blau

    Bei den laufenden Ausgrabungen in Insula 10 der Regio IX von Pompeji haben Archäologen kürzlich einen Raum freigelegt, der als Sacrarium, also Hausaltar oder Heiligtum, interpretiert werden kann. Seine Wände sind blau bemalt und dem vierten Stil zuzuordnen. Auf dem blauem Hintergrund sind weibliche Figuren zu sehen, die die mittleren Nischen flankieren und in den seitlichen Nischen die vier Jahreszeiten, die Horae, darstellen. In den Nischen der mittleren Wand sind Allegorien der Landwirtschaft und der Hirten dargestellt. Hierauf deuten die Attribute des Pfluges und des pedum, eines kurzen Stocks, der von Hirten und Jägern benutzt wird.

  • Berg Aragas Armenien
    Gratis

    Prähistorische Fundstelle Tirinkatar in Armenien auf Tentativliste

    Im Jahr 2012 stießen Archäologen der Freien Universität Berlin im Südkaukasus, im armenischen Hochgebirge, auf rätselhafte, riesige Stelen. In Armenien werden diese bis zu knapp über fünf Meter hohen kunstvoll verzierten Monumente Vischaps („Drachensteine“) genannt und sind berühmt. Ein internationales Forschungsteam unter der Leitung von Dr. Arsen Bobokhyan (Akademie der Wissenschaften in Eriwan), Prof. Dr. Alessandra Gilibert (Ca’ Foscari Universität in Venedig) und Dr. Pavol Hnila (Freie Universität Berlin) untersucht seit 2012 das Stelengebiet.

  • Felszeichnungen am Orinoco
    Gratis

    Riesige Felszeichnungen in Venezuela und Kolumbien kartiert

    Archäologen haben 14 Stätten mit den größten monumentalen Felszeichnungen der Welt kartiert. Sie gehen davon aus, dass die Gravuren die territorialen Grenzen der prähistorischen Bewohner markieren sollten. Sie enthalten Darstellungen von Riesenschlangen, menschlichen Figuren und riesigen Tausendfüßlern aus dem Amazonasgebiet. Die Gravuren an den Felswänden des Oberen und Mittleren Orinoco sind sehr groß, die größte ist über 40 Meter lang. Das Team geht davon aus, dass es sich dabei um die größte einzelne Felsgravur handelt, die jemals irgendwo auf der Welt gefunden wurde.

  • Sarkophagdetail Ramses II.
    Gratis

    Sarkophag von Pharao Ramses II. identifiziert

    Der Sarkophag von Pharao Ramses II. (1279-1212 v. Chr.) wurde nach der erneuten Untersuchung eines 2009 in Abydos in Ägypten von den Archäologen Ayman Damarani und Kevin Cahail gefundenen Sarkophags identifiziert. Diese Entdeckung erfolgte dank der Untersuchung eines Fragments dieses Sarkophags durch Frédéric Payraudeau. Er ist Ägyptologieprofessor an der Sorbonne Université und Forscher am Centre de Recherches de l’Egyptique (Zentrum für Ägyptologie und Archäologie).

  • Burg des Calatrava-Ordens mit vorgelagertem Friedhof
    Gratis

    Kriegerin unter Rittern des Calatrava-Ordens identifiziert

    Eine von der Universität Rovira i Virgili (URV) und dem Max-Planck-Institut geleitete Forschung hat die Überreste von 25 Personen untersucht, die zwischen dem 12. und 15. Jahrhundert in Zorita de los Canes, Guadalajara, begraben wurden. Die auf dem Friedhof der Burg an diesem Ort exhumierten Knochenreste ermöglichten es dem Forschungsteam, die Ernährung, den Lebensstil und die Todesursachen der Kriegermönche zu bestimmen, die Mitglieder des Calatrava-Ordens waren. Die in der Fachzeitschrift „ Scientific Reports“ veröffentlichten Ergebnisse haben ergeben, dass 23 der Personen im Kampf starben und dass die Ritter des Ordens eine für die hochmittelalterliche Gesellschaft typische Ernährung mit einem beträchtlichen Verzehr von tierischem Eiweiß und Meeresfischen einhielten Gebiet weit weg von der Küste. Überraschenderweise hat Carme Rissech, Forscherin am URV, die Überreste einer Frau unter den Kriegermönchen identifiziert.

  • Mittelalterliche Spielesammlung
    Gratis

    Mittelalterliche Spielesammlung auf Burg in Süddeutschland gefunden

    Ein archäologisches Team hat eine fast 1.000 Jahre alte Spielesammlung samt gut erhaltener Schachfigur, Spielsteinen und Würfel entdeckt. Laboruntersuchungen zeigen, dass eine Partei mit Rot spielte. Die Laborergebnisse lassen auch Rückschlüsse auf eine erstaunliche Kontinuität der Spielregeln zu. Die detaillierte Auswertung der Funde verspricht Einblicke in die Spielewelt des mittelalterlichen Adels und die Ursprünge des europäischen Schachspiels. Ab Juni 2024 werden die Funde erstmals zu sehen sein.