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Fachleute des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) graben seit 20 Jahren in einer Dinosaurier-Fundstelle bei Balve im Sauerland. Ein internationales Forscherteam mit Beteiligung des LWL-Museums für Naturkunde in Münster hat jetzt ein weiteres Kleinod aus der Zeit der Dinosaurier wissenschaftlich veröffentlicht und somit der Öffentlichkeit vorgestellt. Es handelt sich um einen einzelnen Backenzahn eines spitzmausgroßen Säugetiers, das in Westfalen vor 125 Millionen Jahren gelebt hat.Die Fundstelle hat bereits viele bedeutsame Fossilien geliefert. Vor einer Information der Öffentlichkeit zu neuen, besonderen Funden, steht die Grabung, Präparation, Erforschung und wissenschaftliche Veröffentlichung. Das kann manchmal Jahre dauern. Das Team rund um den LWL-Wissenschaftler und Grabungsleiter Dr. Achim Schwermann hat in den vergangenen Jahren bereits einzelne Wirbel von einem neuartigen Salamander und ebenfalls einzelne Zähne von bislang fünf Säugetierarten entdeckt, die nur wenige Millimeter groß und weltweit einzigartig sind. Nun kommt eine sechste Säugetierart hinzu. Auch diese war vorher weltweit noch nicht bekannt.„Die Säugetier-Funde sind in Balve sehr selten. Aus 20 Jahren Grabung haben wir ungefähr 25 Exemplare, in der Regel sind es einzelne Zähne. Erstaunlich ist, dass diese wenigen Zähne eine so hohe Diversität repräsentieren“, so der LWL-Dinosaurierexperte Schwermann. Er leitet die Grabung seit 2017. Seitdem suchte er nach einem Nachweis für die Säugetiergruppe der Tribosphenida, zu der auch die heutigen Plazenta- und Beuteltiere, also die meisten Säugetiere der Jetztzeit gehören. Bislang wurden Nachweise für verschiedene andere Großgruppen der Säugetiere in Balve erbracht, darunter auch frühe Pflanzenfresser. Sie gehören jedoch allesamt zu Gruppen, die schon vor langer Zeit ausgestorben sind. Nun beweist ein einzelner Zahn, dass die gesuchte Gruppe der Tribosphenida, bereits vor 125 Millionen Jahren in Westfalen vertreten war.