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Wer kennt wen? Wer hat welche Bedürfnisse und Wünsche? Die Antworten auf diese Fragen sind für die Werbewirtschaft heute sehr viel Geld wert. Mit Hilfe gewaltiger Datenmengen sowie künstlicher Intelligenz können Internetkonzerne sie immer präziser beantworten. Ein Team von Archäologinnen und Archäologen aus sieben Ländern unter Federführung der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel stellt jetzt in der internationalen Fachzeitschrift Antiquity das Projekt „Big Exchange“ vor, das ähnliche Fragen und KI-Methoden nutzt, um die Netzwerke und Beziehungen ur- und frühgeschichtlicher Menschen besser zu verstehen. „Die Archäologie findet im Boden natürlich keine Abdrücke von Beziehungen. Aber wir finden Rohmaterialien wie zum Beispiel Feuerstein, Obsidian, Jade, Elfenbein oder auch verschiedene Metalle, die oft weite Strecken von ihren Quellen zum Fundort zurückgelegt haben. Sie sind wie Schatten von Beziehungen zwischen Menschen. Mit ihrer Hilfe können wir Netzwerke in der Vergangenheit untersuchen“, sagt Dr. Tim Kerig, Projektleiter und Archäologe im Exzellenzcluster ROOTS an der CAU Kiel.