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Juni 2023

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    Kannibalismus unter Neandertalern

    Ausgrabung in der cueva de las Teixoneres; Nachweis von Kannibalismus

    Die Ausgrabungskampagne in der Cova de les Teixoneres, Gemeinde Moià in der Region Moianès, hat es ermöglicht, zwei Schädelfragmente eines 52 000 Jahre alten jungen Neandertalers zu bergen. Dieser Fund ist einzigartig, da es sich bei diesen Schädelresten um das vierte Individuum handelt, das seit dem Auftauchen der ersten menschlichen Überreste im Jahr 2016 an diesem Ort gefunden wurde. Darüber hinaus wurden bei den laufenden Untersuchungen auf der Oberfläche einiger dieser Knochen Schnittspuren festgestellt. Die Forscher interpretieren sie als Ergebnis von Aktivitäten im Zusammenhang mit Kannibalismus.

  • Nachbildung eines Grünsteinbeils, das beim Experiment im MAMUZ zum Einsatz kommt.
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    Archäologische Experimente mit Grünsteinbeilen an Baum, Schwein und Stein im MAMUZ

    Ein Rätsel der Steinzeit steht von 29. Juni bis 2. Juli 2023 im MAMUZ Schloss Asparn/Zaya im Mittelpunkt besonderer wissenschaftlicher Experimente vor Publikum. ÖAW-Forscher:innen haben gemeinsam mit Studierenden der Universität Wien jungsteinzeitliche Beile aus Grünstein nachgebildet und bringen diese an vier Tagen beim Fällen von Bäumen, Zerteilen von Fleisch und der Bearbeitung von Kalkstein zum Einsatz. Die Forscher:innen erhoffen sich durch die Experimente neue Erkenntnisse zur bisher unklaren Funktion bis zu 12.000 Jahre alter Grünsteinbeile.

  • Knochenwerkzeug des Neandertalers, Frankreich, Knochenindustrie
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    Die Knochenindustrie des Neandertalers

    Ist Homo sapiens der einzige, der Knochen zu Werkzeugen verarbeiten kann? Ein internationales Team hat in der Neandertaler-Lagerstätte Chez-Pinaud in Jonzac (Frankreich) eine authentische Knochenindustrie entdeckt, die diese Frage klären kann. Die Ergebnisse ihrer Studie werfen ein Schlaglicht auf einen unbekannten Aspekt der Neandertaler-Technologie.

  • Kämpfende Bogenschützen auf spanischer Felsmalerei, Mittel-Holozän.
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    Verfall des gesellschaftlichen Zusammenhalts ist wesentlicher Faktor für den Zusammenbruch vergangener Gesellschaften

    Eine neue Studie gibt Aufschluss über die Gründe für regelmäßige gesellschaftliche Zusammenbrüche vergangener Gesellschaften. Bisher wurden entweder klimabedingte Umweltveränderungen oder sozialer Wandel als ausschlaggebend angenommen. Eine aktuelle Metastudie zeigt aber, dass der Zusammenbruch vergangener Bevölkerungsgruppen hauptsächlich mit dem Verfall von gesellschaftlichem Zusammenhalt einhergeht. Die open access publizierte Untersuchung beruht auf der Analyse großer Datenmengen zu Populationsdynamiken aus Europa zwischen 7000 und 3000 v. Chr. (mittleres Holozän) und wurde vom Leibniz-Zentrum für Archäologie (LEIZA) gemeinsam mit dem Complexity Science Hub (CSH) Vienna, der University of Washington und dem Evolution Institute Tampa durchgeführt.

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    Antike Maya-Stadt in Campeche entdeckt

    60 Kilometer dicht bewaldeten Holzfällerwegen in den Dschungel folgend, hat ein Forscherteam unter der Leitung des Archäologen Ivan Ṡprajc eine monumentale Maya-Stätte im ökologischen Reservat Balamkú, Campeche Mexiko, entdeckt. Sie haben sie nach den zahlreichen zylindrischen Steinsäulen, die in der antiken Siedlung verstreut sind, Ocomtún („Steinsäule“ in Yucatec Maya) genannt.

  • Grabung in La Alcudia
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    Neue Kampagnen in La Alcudia begonnen

    Die Universität von Alicante beginnt ihre Ausgrabungskampagne 2023 in La Alcudia mit der Suche nach dem römischen Thermenhof. Bis November werden drei archäologische Projekte unter Beteiligung von Forschern und Studenten durchgeführt.

  • Himmelsscheibe von Nebra.
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    Himmelsscheibe von Nebra: 10. Jahrestag der Aufnahme in das Weltdokumentenerbe

    Mit der Himmelsscheibe von Nebra birgt die Sammlung des Landesmuseums für Vorgeschichte Halle (Saale) einen archäologischen Fund von Weltgeltung. Die mehr als 3.600 Jahre alte Bronzescheibe mit Goldapplikationen zeigt die älteste bekannte Darstellung kosmischer Phänomene. Aufgrund ihrer Bedeutung wurde sie am 18. Juni 2013 in das UNESCO-Dokumentenerbe ›Memory of the World‹ aufgenommen.

  • Doppelgrab einer 35–44-jährige Frau und eines 23–30 jährigen Mannes aus dem Gräberfeld in Drasenhofen, der vermutlich an Y. pestis verstarb
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    Die ältesten Pesttoten Österreichs identifiziert

    Im Rahmen einer interdisziplinären Analyse der frühbronzezeitlichen Bestattungen in Drasenhofen wurden die ältesten Pesttoten Österreichs gefunden. Sie stammen aus der frühen Bronzezeit (ca. 2000 v. Chr.) und sind damit rund 4.000 Jahre alt. Bisher galten Funde aus dem Mittelalter als älteste Pesttote. Bei den nun identifizierten Pesttoten handelt es sich um zwei männliche Individuen, die im Alter von 23 bis 30 und 22 bis 27 Jahren gestorben sind. Sie wurden nicht weit voneinander in dem insgesamt 22 Gräber umfassenden Reihengräberfeld bestattet.

  • Nadel aus Steinadlerknochen
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    Außergewöhnlich seltene Steinadler-Knochennadel aus der Bronzezeit

    Ein bearbeiteter Steinadlerknochen (erste Phalanx oder Zehenknochen) wurde in der frühbronzezeitlichen Brandbestattung eines Kindes gefunden, die man bei Ausgrabungen in Eynsham, Oxfordshire, entdeckte. Es ist derzeit das einzige Beispiel, das in einem Bestattungskontext in England gefunden wurde. Ein weiteres ähnliches Exemplar wurde in Schottland gefunden, ebenfalls im Zusammenhang mit der Bestattung eines Kindes.

  • Gesichtsrekonstruktion der Beerdigung von Trumpington Cross, erstellt vom forensischen Künstler Hew Morrison unter Verwendung von Messungen des Schädels der Frau und Gewebetiefendaten für kaukasische Frauen
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    Gesichtsrekonstruktion eines angelsächsischen Teenagers

    Die Gesichtsrekonstruktion einer 16-jährigen Frau, die im 7. Jahrhundert in der Nähe von Cambridge mit einem unglaublich seltenen Gold- und Granatkreuz, dem „Trumpington-Kreuz“ begraben wurde, ist nach einer Analyse ihres Schädels vorgenommen worden. Neue wissenschaftliche Erkenntnisse zeigen, dass sie als junges Mädchen aus Mitteleuropa nach England zog.

  • Johann Rudorfer in Hallstatt.
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    Hallstatt: Bergbau und Begräbnisse der Eisenzeit im Blick

    Seit der Gründung des Naturhistorischen Museums in Wien im Jahr 1870 sind die Hallstatt-Forschung und das Haus an der Wiener Ringstraße eng miteinander verbunden. Von 1846 bis 1863 wurde das eisenzeitliche Gräberfeld in Hallstatt erstmals systematisch untersucht und unter dem ersten Intendanten des Museums in Wien, Ferdinand von Hochstetter (1829–1884), kamen durch weitere Grabungen von 1877 bis 1878 die Grabbeigaben von 27 freigelegten Gräbern nach Wien in das neue Hofmuseum. Aktuell wird dieses eisenzeitliche Gräberfeld neu untersucht und auch im prähistorischen Salzbergwerk kann seit Kurzem die älteste bekannte Schachtanlage erforscht werden.

  • Spielstein mit Runeninschrift aus Trondheim
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    Runeninschrift auf Spielstein entdeckt

    Archäologen haben bei Grabungen im norwegischen Trondheim eine Spielfigur aus Speckstein entdeckt. Die auf der Oberfläche eingravierten Symbole identifizierten Experten unter anderem als eine Runeninschrift. Das Team führte Ausgrabungen zur Vorbereitung von Reparaturen an einem Abwasserrohr durch. Dieses war in die frühen Gesteinsschichten gegraben, und brachte neben mehreren anderen Entdeckungen auch den Spielstein zum Vorschein.

  • Hortfund von Hoen, Norwegen. Machtzentrum
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    Unbekanntes Machtzentrum in Norwegen wird enthüllt

    In enger Zusammenarbeit mit Sondengängern haben Archäologen ein unbekanntes Machtzentrum aus der Vorgeschichte Norwegens aufgespürt. Jetzt werden seine Geheimnisse in einer neuen Ausgrabung gelüftet.

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    Bergung des ältesten handgenähten Bootes

    Das älteste handgenähte Boot des Mittelmeers bereitet sich darauf vor, aus dem Wasser zu steigen. Das Boot aus Zambratija in Kroatien hält dem Test der Zeit stand. Es wurde zwischen dem Ende des 12. und dem Ende des 10. Jahrhunderts v. Chr. datiert und ist bis heute das älteste vollständig handgenähte Boot im Mittelmeerraum.

  • Klanginstrumente von der Ausgrabungsstätte Eynan-Mallaha
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    Die ersten prähistorischen Klanginstrumente der Levante

    Obwohl die prähistorische Stätte von Eynan-Mallaha im Norden Israels seit 1955 durchkämmt wird, hält sie für Wissenschaftler immer noch Überraschungen bereit. Dies belegen sieben prähistorische Klanginstrumente, sogenannte „Flöten“, die kürzlich von einem französisch-israelischen Team identifiziert wurden und Gegenstand eines Artikels sind, der am 9. Juni in Nature Scientific Reports veröffentlicht wurde.

  • Schwert am Fundort in Nördlingen
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    Über 3000 Jahre altes Bronzeschwert in Nördlingen entdeckt

    Vergangene Woche machten Archäologen bei Grabungen in Nördlingen einen ganz besonderen Fund: ein über 3000 Jahre altes Bronzeschwert, das so außergewöhnlich gut erhalten ist, dass es beinahe noch glänzt. Es handelt sich um einen Vertreter der bronzenen Vollgriffschwerter, dessen achteckiger Griff vollständig aus Bronze besteht (Typus Achtkantschwert).

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    Haarentfernung – Methoden von den Römern populär gemacht

    Von schmerzhaften Methoden der Haarentfernung mittels Wachs bis hin zu lästigen Rasuren können wir die moderne Angewohnheit vom haarfreien Körper bis zu den Römern zurückverfolgen. Hiervon zeugt eine Sammlung von Pinzetten im neuen Museum von Wroxeter (Shropshire), die zur Entfernung von Achselhaaren bei römischen Männern und Frauen verwendet wurden. Unter den mehr als 400 Artefakten in der Ausstellung, von denen die meisten noch nie zu sehen waren, befinden sich weitere Gegenstände, die mit römischen Reinigungs- und Schönheitspraktiken in Verbindung stehen. Hierunter zählen z. B. ein Strigil (Hautschaber), Parfümfläschchen, Schmuck aus Jett und Knochen, Schminkutensilien und Amulette.

  • Grabungsarbeiterin Kim Jakobs von der Fachfirma EggensteinExca beim Freilegen eines Kellers aus dem 12. Jahrhundert.
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    800 Jahre alter Keller unter dem Marktplatz in Brakel entdeckt

    Eine archäologischen Fachfirma hat bei Untersuchungen, die der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) begleitet hat, neue Entdeckungen auf dem historischen Marktplatz in Brakel (Kreis Höxter) zur Entwicklung der Stadt gemacht: Unter den Marktpflastern stießen die Archäolog:innen vor dem Einbau einer Pumpenkammer jetzt auf einen über 800 Jahre alten Keller, im Baumaterial fanden sich eine Münze, Messerklingen und ein Kamm. Die Grabung geht weiter, sogar ältere Befunde seien denkbar, hieß es.

  • Birkenpech Klumpen aus Königsaue.
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    Neue Untersuchungen zur Herstellung von Birkenpech durch Neandertaler

    Birkenpech ist eines der ältesten von frühen Menschen künstlich hergestellten Materialien. Die frühesten Belege für Birkenpech werden mit dem Neandertaler in Verbindung gebracht. Birkenpech kann in einem komplizierten mehrstufigen Schwelprozess produziert werden. Die Beherrschung dieses Prozesses wäre ein Beleg für umfangreiche kognitive Fähigkeiten des Neandertalers. Allerding kann Pech auch sehr einfach mithilfe eines Lagerfeuers produziert werde. Deshalb war die Bedeutung der Birkenpech-Funde für unser Verständnis der Neandertaler bisher unklar. Neue Untersuchungen an bis zu 80.000 Jahre alten Birkenpechfunden aus Königsaue liefern nun Belege für einen komplexen Produktionsprozess.

  • Jena-Wenigenjena. Rettungsgrabung am Fuße des Jenzig.
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    Eisenzeitliche Siedlung am Fuße des Jenzig in Jena

    In der zweiten Hälfte des Jahres 2021 konnten im Ortsteil Wenigenjena in Jena beim Neubau eines Wohnquartiers etwa 3500 m2 Fläche durch das Thüringische Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie (TLDA) baubegleitend archäologisch untersucht werden. Der Fundplatz liegt hochwassergeschützt auf einer alten Saaleterrasse am Ausgang eines Nebentals der Saale an einer das Saaletal kreuzenden Furt.

  • Die Felskunst in Awurnbarna, Australien, zeigt molukkische Boote.
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    Molukkische Boote auf Felsmalerei identifiziert

    Archäologen der Flinders Universität haben molukkische Boote aus Indonesien auf Felsmalereien in Awurnbarna, Australien, entdeckt. Den Forschern zufolge sind diese Funde der erste archäologische Beweis dafür, dass Besucher aus Südostasien, die nicht aus Makassar auf Sulawesi stammen, um das 17. Jahrhundert auf dem australischen Festland angekommen waren.

  • 3D-Scans zur besseren Verständlichkeit: Zu sehen ist ein Mann, der mit Hilfe eines 3D-Scanners den Hohlraum eines Gipsgehäuses misst.
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    3D-Scans werfen neues Licht auf Bestattungspraxis

    Archäologen in York haben mit Hilfe von 3D-Scans die römische Bestattungspraxis untersucht, bei der die Körper von Erwachsenen und Kindern, die in Särgen beigesetzt wurden, mit flüssigem Gips übergossen wurden. Das ist weltweit das erste Mal, dass diese hochmoderne Technologie auf römische Gräber dieser Art angewendet wurde.

  • Ringwall-Grabanlage Levens Park in Cumbria, Großbritannien. Rechts von dem einzelnen großen Felsbrocken befindet sich ein kreisförmiger, halbrunder Ring mit drei 4000 Jahre alten Frauenbestattungen, von denen eine die in dieser Studie sequenzierte Yersinia pestis-DNA trug.
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    4000 Jahre alte Pest-DNA in Großbritannien gefunden

    Forscher des Francis-Crick-Instituts haben drei 4000 Jahre alte britische Fälle von Yersinia pestis, dem Bakterium, das die Pest verursacht, identifiziert. Die entdeckte Pest-DNA ist der bisher älteste Nachweis der Pest in Großbritannien.

  • Altfrauteich. Hölzerne Konstruktionselemente von Damm, Mönch und Röhren.
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    Alte Wasserwege neu entdeckt bei Neuhaus am Rennweg

    2022 begannen durch ThüringenForst Sanierungsarbeiten an Damm und Durchlass des Altfrauteiches, der als einer von insgesamt 15 ehemaligen historischen Flößerteichen bei Neuhaus am Rennweg, Lkr. Sonneberg, überdauert hat. Die Baumaßnahmen boten dem Thüringischen Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie (TLDA) die einmalige Gelegenheit, eine derartige Dammkonstruktion zu untersuchen. Dabei stellte sich vor allem die Frage nach der zeitlichen Einordnung und der Funktionsweise bezogen auf die Art der geflößten Hölzer. Es ist bekannt, dass das Holz der Waldungen des oberen Schwarzatals bereits ab dem Mittelalter über die Wasserwege von Schwarza und Saale bis nach Norddeutschland geflößt wurde. Der Standort des Altfrauteiches in den erhöhten Kammlagen des Thüringer Waldes (720 m ü. HN) legt jedoch dessen Errichtung in späterer Zeit nahe, da dieser Raum erst im 17.–18. Jh. forstwirtschaftlich erschlossen wurden.

  • Löbnitz. Verschmäht, aber gut zur Datierung geeignet: ungeöffnetes Bier in einer Plastikflasche. Deren Einführung in Discountern am 1. Oktober 2003 liefert uns einen terminus post quem für die Veranstaltung.
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    Archäologie trifft Heavy Metal

    Seit mehr als 15 Jahren finden auf dem Gelände des Kieswerkes Löbnitz Ausgrabungen im Vorfeld des Kies- und Sandabbaus statt. Neben zahlreichen Befunden vom Neolithikum bis ins Mittelalter wurden in den letzten Jahren vermehrt Bodeneingriffe dokumentiert, die mit dem Metal- und Hardcore-Festival »With Full Force« im Zusammenhang stehen, das von 1999 bis 2016 dort stattfand. Zwar bereichern die vor Ort entdeckten Objekte nicht unbedingt die Neuzeitarchäologie, doch verdeutlicht bereits eine kurze Ansprache der Funde, wozu die Archäologie methodisch in der Lage ist. So weisen verbogene Stangen von Gartenpavillons und Unmengen von Zeltheringen auf eine kurzzeitige, aber intensive Nutzung des Areals hin. Leere Grillwurstpackungen, Plastikgeschirr sowie einzelne Einweggrills geben Hinweise auf eine eher einfache, vorwiegend fleischlastige Ernährung.

  • Unerwartete Archäologie: Im Rahmen der barrierefreien Erschließung der Basilika in Seligenstadt kamen nur wenige Zentimeter unter den Steinplatten die ersten Skelettteile zum Vorschein.
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    Bestattungen vor Seligenstadts Basilika entdeckt

    Bei Beginn der Arbeiten zur barrierefreien Erschließung der Basilika in Seligenstadt rechnete niemand im Planungsprozess damit, unter den Sandsteinplatten des Vorplatzes noch auf Archäologie zu treffen. Bereits zweimal, 1873 zum Neubau des Südturms und in den 1990ern zur Gestaltung des Treppenaufgangs, wurde hier in den Boden eingegriffen, doch Berichte über archäologische Funde gab es keine.

  • Weeze-Knappheide. ­Bikonische ­Schleuder­geschosse aus einem Grab des 4. Jh. v. Chr.
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    Eine Jägerin aus Weeze?

    Eine ungewöhnlich hohe Anzahl von mindestens 21 tönernen bikonischen Schleudergeschossen fand sich in einem Brandgrubengrab des 4. Jh. v. Chr. in Weeze-Knappheide, Kreis Kleve. Als weitere Beigaben lagen eine Keramikschüssel, vier kleine verbrannte Eisenobjekte und zahlreiche Tierknochen im Grab. Ein ähnlich ausgestattetes gleichzeitiges Grab mit nur sechs Schleudergeschossen lag 280 m entfernt im Gräberfeld. Alle Schleudergeschosse haben ähnliche Maße und ein Gewicht, das nur leicht zwischen 21 und 26 g variiert.

  • Die Römer kommen nach Manching.
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    Kelten Römer Fest Manching am 17. & 18. Juni 2023

    Wie sah es aus, wenn Keltenreiter angriffen oder römische Legionäre aufmarschierten? Über welche Kunstfertigkeiten verfügten antike Handwerkerinnen? Und wie klingt eigentlich eine römische Wasserorgel? Antworten auf diese Fragen gibt ein großes Museumsfest rund um das kelten römer museum manching, bei dem sich Archäologie und Geschichte live erleben lassen.

  • Die schottische Archäologin Dr. Louisa Campbell von der Universität Glasgow (rechts) undCharleen Hack vom Museum bei der Kaiserpfalz Ingelheim untersuchen die Farbspuren auf denrömischen Grabfiguren.
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    Mit dem Smartphone in die Römerzeit in Ingelheim

    Das Museum bei der Kaiserpfalz Ingelheim hat eine Mobile-App entwickelt, mit der Nutzer in die Welt der Antike eintauchen können. Im Mittelpunkt der digitalen Anwendung stehen drei lebensgroße römische Statuen, die ursprünglich Teil eines monumentalen, farbig gefassten Grabmals waren. Dieses Grabmonument wurde digital rekonstruiert und in die römische Siedlungslandschaft eingebettet, wo es in einem 360°-Panorama als Augmented Reality betrachtet werden kann. Die von der von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien mit Mitteln des bundesweiten Verbundprojektes museum4punkt0.de realisierte App bietet viel Wissenswertes über unterschiedliche Aspekte der römischen Epoche im heutigen Rheinhessen sowie spannende Details der wissenschaftlichen Rekonstruktion. In einer Videosequenz schlüpft eine junge Darstellerin in die Rolle der Gallo-Römerin „Prima“. Sie erzählt von der – natürlich hypothetischen – Entstehungsgeschichte des Grabes, auf dem ihre Eltern dargestellt sind. Das technische Grundgerüst der App wurde von Extended Vision aus Freiburg entwickelt. Die 3D-Visualisierungen des Monuments und der römischen Landschaft wurden von der Firma LINK3D aus Merzhausen in Zusammenarbeit mit Archäologinnen und Archäologen aus Ingelheim gestaltet.

  • Eisenzeitliches Haus des 10. bis 9. Jahrhundert v. Chr. in Thorikos (Attika/Griechenland): Mauerecke und Türwange. Die Mauern bestanden im Sockel aus geschichteten Steinen, darüber aus luftgetrockneten Lehmziegeln.
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    Einzigartiger archäologischer Fund in Thorikos

    Ein internationales Forschungsteam unter der Leitung der Universität Gent und der Ko-Direktion der Universität Göttingen hat in Zusammenarbeit mit der Belgian School of Archaeology at Athens in Thorikos (Griechenland) südlich von Athen das früheste eisenzeitliche Haus Athens entdeckt. Dies ist ein wichtiger, für die frühe griechische Geschichte unerwarteter und einzigartiger Befund: Gebäudestrukturen aus dieser frühen Zeit, vom 10. bis 9. Jahrhundert v. Chr., sind in Attika bisher nirgendwo ausgegraben worden. Nun fördert die Gerda-Henkel-Stiftung die Fortsetzung der Ausgrabungen mit rund 82.000 Euro.

  • Unterkiefer eines siebenjährigen Kindes sowie die dazugehörigen Zähne.
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    Neue Menschenfunde an der Blätterhöhle in Hagen

    Bei den jüngsten Ausgrabungen an der Blätterhöhle in Hagen sind Archäolog:innen des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) auf weitere menschliche Überreste gestoßen. Mit einem Alter von etwa 12.000 Jahren handelt es sich um die ältesten des modernen Menschen (Homo sapiens) in Westfalen. Einzuordnen sind sie damit noch in die späte Altsteinzeit.

  • Modell zur binären (binary) und nicht-binären (non-binary) Geschlechterordnung (Sex: biologisches Geschlecht, Gender: soziales Geschlecht, F: female/feminine/weiblich, M: male/masculine/männlich).
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    Schwer fassbare Minderheiten: Nicht-binäres Geschlecht im prähistorischen Europa

    Die Vorstellung ist verbreitet: In der Vergangenheit hing das biologische Geschlecht eindeutig mit der Rolle in der Gesellschaft zusammen, Männlichkeit und Weiblichkeit waren scharf voneinander abgegrenzt. Aber war die Vorstellung von Geschlecht im prähistorischen Europa wirklich binär? Mit dieser Fragestellung untersuchten Archäologinnen und Archäologen der Universität Göttingen neolithische und bronzezeitliche Gräber (etwa 5500 v. Chr. bis 1200 v. Chr.) auf Hinweise zum biologischen und sozialen Geschlecht. Sie fanden heraus, dass die gesellschaftliche Rolle prähistorischer Individuen mehrheitlich – aber nicht ausschließlich – durch ihr biologisches Geschlecht bestimmt wurde. Es zeigte sich aber auch, dass die üblichen Methoden fehleranfällig sind. Die Ergebnisse sind in der Zeitschrift Cambridge Archaeological Journal erschienen.

  • Archäologen haben im Oman 4300 Jahre alte Kupferbarren entdeckt
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    Kupferbarren aus der frühen Bronzezeit im Oman entdeckt

    Nach Kohleresten gesucht, Kupferbarren gefunden: Zwei Doktoranden haben bei einer Routinegrabung in Oman erlebt, wie überraschend die Archäologie sein kann. Ihr Zufallsfund mit Seltenheitswert wird weitere Forschungen zur Folge haben.

  • Wandmalereien aus den Einbalsamierungswerkstätten und Gräbern in Sakkara
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    Gräber und Einbalsamierungswerkstätten in Sakkara entdeckt

    Ägyptische Archäologen haben in Sakkara zwei Einbalsamierungswerkstätten sowie zwei Grabstätten ausgegraben. Die beiden Einbalsamierungswerkstätten stammen aus dem Ende der 30. Dynastie (zwischen 380 v. Chr. und 343 v. Chr.) sowie dem Beginn der ptolemäischen Ära.

Mai 2023

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    Grabungen im Freiburger Colombipark

    Eindrücke der Grabung im Freiburger Colombipark aus der Luft.

    Im Zuge der Umgestaltung des Freiburger Colombiparks laufen seit Mitte Mai 2023 Ausgrabungen des Landesamts für Denkmalpflege (LAD) im Regierungspräsidium Stuttgart an der Ecke Rosastraße /Poststraße. Diese erlauben erstmals Einblicke in die Konstruktionsweise der ehemaligen Vauban-Festung.

  • Schädel des Arztes aus Jászság.
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    Grab eines Arztes in Jászság gefunden

    Archäologen der ELTE, des Jász-Museums und des Forschungsnetzwerks Eötvös Loránd fanden in der Nähe von Jászberény (in der Region Jászság/Jaszygia) das Grab eines Arztes, das seit fast 2.000 Jahren im Boden ruhte. Einzigartig für Ungarn ist auch der Fund medizinischer Geräte. Komplett erhaltenes Arztbesteck ähnlicher Bauart wurde bisher nur in Pompeji entdeckt.

  • Cover Gladiatoren
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    Von Gladiatoren bis Graphic Novel – Lesetipps für Groß & Klein

    Ob die Geschichte der Menschheit in Bildern erkundend, dem Urzeitmenschen in sich selbst auf der Spur oder aber ganz klassisch durch die keltische Stadt Menosgada reisend – die Buchbesprechungen in der AiD 3/23 laden ein zum Kennenlernen von Legenden wie den Gladiatoren und vielem mehr.

  • Archäologischer Park Nea Paphos
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    Rekonstruktion des antiken Nea Paphos

    Seit drei Jahren arbeiten Forscher der Jagiellonen-Universität, der Universität Warschau und der Technischen Universität Warschau an einer 3D-Rekonstruktion der antiken zypriotischen Stadt Nea Paphos. Um dies zu erreichen, nutzten sie innovative Methoden, die bisher nur an wenigen archäologischen Stätten eingesetzt wurden. 

  • Schrifttafeln zum Kuss
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    Die uralte Geschichte vom Kuss

    Schriftliche Quellen aus Mesopotamien deuten darauf hin, dass Küssen in Verbindung mit Sex von den Völkern des alten Nahen Ostens vor 4.500 Jahren praktiziert wurde. Die Quellen wurden von Forschern der Universität Kopenhagen und der Universität Oxford in einem neuen Artikel analysiert.

  • Der Bronzering mit der Inschrift QSD aus Grab 422 vom merowingischen Gräberfeld an der Rotweinstraße
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    Bronzering mit eingravierten Buchstaben bei Ausgrabungen gefunden

    In einem Grab, angelegt vermutlich in der 2. Hälfte des 7. Jahrhunderts wurden interessante Objekte freigelegt. Ein seltener silberner Ohrring mit eingehängter Silbersphäre könnte auf ein Frauengrab deuten. Doch es ist ein weiteres Objekt aus diesem Grab, das spannende Fragen aufwirft: ein massiver Bronzering, in den die gespiegelten lateinischen Buchstaben QSD eingeschnitten wurden. Die Initialen QSD stehen häufig für den lateinischen Satz „QUIS SICUT DEUS“, was sich mit „Wer ist wie Gott“ übersetzen lässt. Buchstaben, die sich auf das Christentum beziehen, sind in frühmittelalterlichen Zusammenhängen grundsätzlich selten. Der Ring könnte auch schon in der Spätantike angefertigt und ohne Kenntnis über die Bedeutung der Buchstaben im Mittelalter wiederverwendet worden sein. Als antiker Siegelring wäre er auch ohne christliche Deutung ein Hinweis auf den gesellschaftlichen Einfluss der verstorbenen Person. Allerdings wurden eine eiserne Gürtelschnalle und ein Beschlag aus demselben Grab mit einem Kreuz verziert, sodass ein christlicher Hintergrund denkbar bleibt. In jedem Fall ist der Ring ein herausragender singulärer Fund, für den bislang keine Vergleichsobjekte vorliegen.

  • Rekonstruktion eines Burnt mound im Freilandmuseum Ulster History Park
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    Burnt mounds aus der Bronzezeit in Suffolk aufgedeckt

    Im Winter 2022 führte ein Team der Cotswold Archaeology eine Ausgrabung in der Framlingham Road, Laxfield, Suffolk, durch. Nach den Ergebnissen früherer archäologischer Probegrabungen wurden zwei Bereiche ausgegraben. In Bereich 1 wurden die Überreste eines bronzezeitlichen Brandhügelkomplexes (Burnt mounds) freigelegt. In Bereich 2 wurden ein Einfriedungssystem aus etwa derselben Zeit sowie die Überreste von drei eisenzeitlichen Rundhäusern entdeckt. Diese Überreste wurden von Feldmustern aus dem Mittelalter und späterer Zeit überlagert.

  • Auf der Suche nach der Kirche von Rungholdt: Ein spezieller Metallrahmen ermöglicht im Watt archäologische Grabungen von einem Quadratmeter Größe, wobei die Funde während einer Ebbe ausgegraben und dokumentiert werden können.
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    Vermisst seit 1362 – untergegangene Kirche von Rungholt im nordfriesischen Wattenmeer lokalisiert

    Der heute im UNESCO-Welterbe Wattenmeer gelegene, 1362 in einer Sturmflut untergegangene mittelalterliche Handelsplatz Rungholt ist aktuell Ziel interdisziplinärer Forschung. Durch eine Kombination aus naturwissenschaftlichen und archäologischen Methoden gelang es nun Forschenden der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel (CAU), der Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU), des Zentrums für Baltische und Skandinavische Archäologie (ZBSA) sowie des Archäologischen Landesamts Schleswig-Holstein (ALSH) den Standort der Rungholter Kirche zu lokalisieren – und somit eine über 100-jährige, vieldiskutierte Forschungsfrage endgültig zu klären.

  • Das Besucherzentrum Arche Nebra
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    Wiedereröffnung des Besucherzentrums Arche Nebra am 21. Juni 2023

    Himmelsscheibe von Nebra, Sonnenobservatorium von Goseck und das dienstälteste Planetarium der Welt: Saale-Unstrut ist ein Pilgerort für Astronomiebegeisterte. Höhepunkt in diesem Sommer ist die Wiedereröffnung des Besucherzentrums Arche Nebra – natürlich am Tag der Sommersonnenwende.

  • Zu sehen ist ein zoomorpher Pfeifenaufsatz aus Keramik der Tafi-Kultur.
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    Forscherteam untersucht Tafí-Kultur in Argentinien

    Sechs Mitglieder des Forschungsinstituts für Archäologie und historisches Erbe an der Universität von Alicante (INAHP) erhoffen sich durch die Ausgrabung von Siedlungen mehr über die Tafí-Kultur zu erfahren. Vor allem der Aufbau und die Organisation der Gesellschaft stehen im Fokus.

  • Grabungsbild Uppåkra, Knästorp in Skane
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    Ungewöhnliche eisenzeitliche Siedlung bei Uppåkra

    In Knästorp, Skåne, wird eine fast 2000 Jahre alte Siedlung aus der spätrömischen Eisenzeit untersucht. In diesem einzigartigen Gebiet wurden bereits mehrere schöne Schmuckstücke, ein ungewöhnlicher Beschlag in Form eines Ebers, Keramik und eine einzigartige Helmmatrix gefunden.