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Mai 2023

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    Berliner Molkenmarkt: Ziegelwaren, die keine Ziegel waren

    Berlin-Mitte. Zerbrochene Ziegl Deckel von der Grabung Molkenmarkt.

    Bei Grabungen an Berlins ältestem Platz, dem Molkenmarkt, fanden sich Objekte, die zur Gattung der sogenannten ­Ziegler­deckel gehören. Bisher wurden auf einer Teilfläche 14 Deckel geborgen, die nicht in einer Töpferwerkstatt, sondern in einer Ziegelei hergestellt wurden, in dieser Anzahl eine Seltenheit. Obwohl sie aus verschiedenen Befunden stammen, zeigt sich eine auffällige Konzentration in zwei schmalen Hausparzellen. Da die Funde verlagert sind, bleibt die Datierung bislang noch unklar.

  • Die Dimensionen der Wüstendrachen werden erst aus der Luft erkennbar: Am Jebel az-Zilliyat in Saudi-Arabien bildet die maßstabsgetreue Gravur nahegelegene Wüstendrachen ab.
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    Gravuren in Jordanien und Saudi-Arabien als die ältesten bekannten maßstabsgetreuen Baupläne der Menschheitsgeschichte identifiziert

    Menschliche Konstruktionen haben seit Jahrtausenden den natürlichen Raum verändert. Dennoch existieren nur wenige überlieferte Pläne oder Karten aus der Zeit der schriftkundigen Zivilisationen in Mesopotamien und im alten Ägypten. Forscher*innen der französischen Forschungsorganisation „Centre national de la recherche scientifique“ (CNRS) konnten gemeinsam mit Prof. Dr. Frank Preusser der Universität Freiburg, nun Gravuren in Jordanien und Saudi-Arabien als die ältesten bekannten maßstabsgetreuen Baupläne der Menschheitsgeschichte identifizieren. Diese 8.000 bis 9.000 Jahre alten Gravuren bilden sogenannte Wüstendrachen ab – kilometerlange prähistorische Megastrukturen, die dem Fangen von Tieren dienten. „Aus den Erkenntnissen lassen sich Rückschlüsse auf die damaligen Menschen ziehen. Die Fähigkeit, einen großen Raum auf eine kleine, zweidimensionale Fläche zu übertragen, stellt einen Meilenstein im intelligenten Verhalten dar“, erklärt Preusser. Die Ergebnisse, die Mitte Mai im Fachjournal PLOS ONE erschienen sind, sollen helfen zu verstehen, wie Wüstendrachen erdacht und erbaut werden konnten.

  • Blick über die historische Stätte Mezamor
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    Mezamor: 3000 Jahre altes Gebäude freigelegt

    Ein polnisch-armenisches Archäologenteam hat in der armenischen Bronzezeit-Metropole Mezamor die Strukturen eines 3000 Jahre alten, von Säulen getragenen Bauwerks freigelegt.

  • Zikkurat Ashur
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    Bronzezeitliche Fernverbindungen: Baltischer Bernstein in Aššur

    Unter der großen Zikkurat von Aššur im Irak wurden bereits 1914 zwei Perlen in einer Fundamentablagerung gefunden, die um 1800–1750 v. Chr. datiert. Ihr Material konnte mittels Fourier-Transformations-Infrarotspektroskopie (FT-IR) nun sicher als Bernstein bestimmt werden. Die Perlen stellen einen der frühesten Belege für Bernstein in Südwestasien dar und auch einen der von den Fundgebieten im Baltikum räumlich am weitesten entfernten.

  • Émaé ist eine der Pazifikinseln in Zentral-Vanuatu.
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    Langstreckenmobilität zwischen Pazifikinseln im letzten Jahrtausend rekonstruiert

    Einem internationalen Forschungsteam des Centre National de la Recherche Scientifique in Frankreich und des Leipziger Max-Planck-Instituts für evolutionäre Anthropologie ist es in Zusammenarbeit mit Archäologen des Vanuatu Cultural Centre in Port-Vila in Vanuatu gelungen, mit Hilfe geochemischer Untersuchungen menschliche Langstreckenmobilität zwischen den zentralen und westlichen Pazifikinseln während des letzten Jahrtausends unserer Zeit zu rekonstruieren.

  • Opfer in Pompeji
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    Zwei neue Opfer in Pompeji gefunden

    Bei Ausgrabungen der Casti Amanti fanden Archäologen zwei Skelette unter einem Mauereinsturz. Nicht nur der Vulkanausbruch, sondern auch ein Erdbeben verursachte den Tod der Bewohner des Gebiets.

  • Zu sehen ist eine Unterwasseraufnahme der Steinstraße. Ein Taucher dokumentiert einen Teil der Straße.
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    Archäologen finden 7.000 Jahre alte Steinstraße

    Bei archäologischen Unterwasserausgrabungen der versunkenen neolithischen Stätte Soline vor der Insel Korčula fanden Archäologen Teile einer 7.000 Jahre alten Steinstraße. Die Überreste wurden unter Ablagerungen von Meeresschlamm entdeckt. Die Forscher gehen davon aus, dass die Steinstraße die prähistorische Siedlung der Hvar-Kultur mit der Küste mit Korčula verband.

  • Überreste der römischen Geldbörse auf Münzen
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    Textile Überreste einer römischen Geldbörse analysiert

    Ein Forscherteam der Universität Granada (UGR), des Consorcio de la Ciudad Monumental Histórico-Artística y Arqueológica de Mérida und der Universitat Politècnica de València (UPV) hat die Überreste einer Geldbörse (bursa oder „taleguilla“) aus römischer Zeit analysiert. Sie kam bei Ausgrabungen in der Casa del Mitreo in Augusta Emerita (Mérida) zu Tage.

  • Fossile Fußabdrücke aus der Fundstelle Schöningen 13 II-2 Untere Berme.
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    Älteste menschliche Fußabdrücke aus Deutschland gefunden

    In einer kürzlich im Fachjournal Quaternary Science Reviews erschienenen Studie stellt ein internationales Forschungsteam rund um Forschende der Universität Tübingen und des Senckenberg Centre for Human Evolution and Palaeoenvironment die frühesten aus Deutschland bekannten menschlichen Fußabdrücke vor. Die Spuren wurden im etwa 300.000 Jahre alten paläolithischen Fundstellenkomplex Schöningen in Niedersachsen entdeckt. Umgeben sind die vermutlich von Homo heidelbergensis stammenden Abdrücke von mehreren Tierspuren – gemeinsam zeichnen sie ein Bild des damaligen Ökosystems. Finanziert wird das Projekt vom Niedersächsischen Ministerium für Wissenschaft und Kultur und der Universität Tübingen.

  • Die aktuellen Ausgrabungen im Oman werden vom Institut für Archäologie der Tschechischen Akademie der Wissenschaften geleitet.
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    Bronzezeitliche Grabkammer im Oman freigelegt

    In einem 7000 Jahre alten Steingrab im Oman haben Archäologen die Überreste von Dutzenden von Menschen entdeckt. Die Grabkammer befindet sich in der Nähe von Nafūn in der zentralen Provinz Al Wusta und stammt aus der Zeit zwischen 5000 und 4600 v. Chr. Damit gehört sie zu den bislang ältesten von Menschenhand geschaffenen Strukturen, die jemals im Oman gefunden wurden. Weil man in dieser Region bislang keine bronzezeitlichen oder älteren Gräber kannte, sei dieser Fund einzigartig, teilte Alžběta Danielisová, Archäologin am Institut für Archäologie der Tschechischen Republik in Prag, in einer Erklärung mit.

  • Auf der Stele sind die altägyptischen Götter Amun und Chons sowie eine auf sie zugehende Königsfigur zu erkennen.
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    Die Kehrseite einer ägyptischen Stele

    Der Umgang der Menschen mit Krisen ist für die Wissenschaften schon immer ein lohnendes Forschungsfeld gewesen. Wie nutzen zum Beispiel Menschen unterschiedlicher Kulturen Objekte, um in Notsituationen Kraft und Zuversicht zu finden? Diese Frage stand im Zentrum des vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderten interdisziplinär angelegten Verbundprojekts „SiSi“. Daran beteiligt waren Forscherteams der Bonner Ägyptologie und Altamerikanistik/Ethnologie. In einer Fallstudie zu einer beidseitig reliefierten Stele aus dem Ägyptischen Museum der Universität Bonn hat der Ägyptologe Prof. Dr. Ludwig D. Morenz nun Hinweise für persönliche Frömmigkeit dokumentiert.

  • Messungen zur Minoischen Eruption auf dem Forschungsschiff Poseidon.
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    GEOMAR-Studie liefert neue Erkenntnisse zur größten vulkanischen Eruption Europas der letzten 10.000 Jahre

    Viele verheerende Vulkanausbrüche der Geschichte haben sich an Inselvulkanen ereignet, daher wurde ein Großteil des Eruptionsmaterial am Meeresboden abgelagert. Dadurch ist es schwierig wichtige Maßstäbe zur Gefahrenabschätzung, wie die tatsächliche Größe eines Ausbruchs, zu erfassen. Ein internationales Team unter Leitung vom GEOMAR Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung Kiel hat nun die Minoische Eruption, die vor etwa 3.600 Jahren stattfand, präzise untersucht und einen neuen Ansatz zur besseren Einordnung und zum tiefergehenden Verständnis derartiger Großereignisse geschaffen. Ihre Studie ist jetzt im Fachjournal Nature Communications erschienen.

  • Teil eines römischen Militärgürtels, Riemenende in Amphorenform.
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    Wachturm aus spätrömischer Zeit in Schlatt entdeckt

    Der sogenannte Schaaren am Hochrhein ist heute sowohl Erholungsgebiet wie Naturreservat – er birgt aber auch wichtige Zeugen der bewegten Geschichte der Region. So sind bereits eine bronzezeitliche Siedlung, ein römischer Wachturm sowie vor allem Befestigungen aus den Napoleonischen Kriegen aus dem Jahr 1799 nachgewiesen – auch im Zweiten Weltkrieg wurden heute noch sichtbare Kampfbauten (Bunker) errichtet. Heute ist das Gebiet fast vollständig bewaldet. Bereits vor 20 Jahren fand ein ortsansässiger Mitarbeiter des Amtes für Archäologie auf einer weiteren Fläche auffällig viele römische Münzen, was sich bis vor Kurzem nicht erklären liess. Nachdem in diesem Winter Waldarbeiten durchgeführt wurden, kamen weitere Objekte zum Vorschein, darunter auch römische Ziegel, Bausteine aus Tuff sowie typische Ausrüstungsteile römischer Soldaten aus der Zeit nach 300 n. Chr. Ebenso liess sich im Fundbereich auf dem Geländemodell eine quadratische Struktur erkennen.

  • Das Gefäß aus dem 9./10. Jahrhundert besteht aus einheimischer, grober, schwach gebrannter Keramik und hat einen sogenannten Wackelboden. Es ist damit deutlich älter als die früheste schriftliche Erwähnung von Verl.
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    Archäologen finden über 1.000 Jahre alte Siedlungsspuren in Verl

    Archäolog:innen haben in Verl Spuren aus dem Frühmittelalter gefunden. Sie belegen, dass Verl bereits vor der ersten urkundlichen Erwähnung eines Hofes im Verler Land aus dem Jahr 1088 besiedelt war, so die Fachleute des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL).

  • Ein Kern aus der mittelsteinzeitlichen Steinwerkzeugsammlung von der Stätte Bargny 1.
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    Langjährige kulturelle Kontinuität an der ältesten besiedelten Stätte Westafrikas enthüllt

    Belege für die menschliche Evolution in Westafrika gibt es nur wenige, aber aktuelle Studien deuten darauf hin, dass es im Gegensatz zu anderen Regionen des Kontinents einzigartige Muster des kulturellen Wandels gibt. Ein neuer Artikel in der Fachzeitschrift Nature Ecology and Evolution berichtet über die älteste direkt datierte archäologische Stätte in Westafrika. Der Standort zeigt eine technologische Kontinuität, die sich über etwa 140.000 Jahre erstreckt, und bietet Einblicke in die ökologische Stabilität der Region.

  • Prunkwagen aus civita giuliana
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    Prunkwagen der Civita Giuliana rekonstruiert

    2019 startete in einer Vorstadtvilla von Civita Giuliana, einem Ort nördlich der antiken Stadt Pompeji, eine in ihrer Genese noch nie dagewesene Ausgrabungstätigkeit mit außergewöhnlichen Funden. Zu den Funden gehört ein Prunkwagen mit luxuriöser Bronzeverkleidung und Silberverzierungen, der sich in einem hervorragenden Erhaltungszustand befindet. Die Villa war bereits zu Beginn des 20. Jahrhunderts teilweise identifiziert und untersucht worden. Durch heimliche Ausgrabungen von Grabräubern rückte sie wieder in den Blickpunkt der Öffentlichkeit.

  • Beile, Dolche und Spiralen aus Kupfer aus dem Depot von Neuenkirchen, Mecklenburg-Vorpommern, Deutschland, datieren frühestens um 3600/3500 v.u.Z
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    Gab es Globalisierung bereits in der Jungsteinzeit? – Neue Studie zur Herkunft steinzeitlicher Objekte aus Kupfer veröffentlicht

    Der Entdeckung und Verarbeitung von Metall werden in der europäischen Urgeschichte eine hohe kulturhistorische Bedeutung beigemessen. Die Herstellung, Verwendung und Verbreitung von Gegenständen aus Kupfer und die Entwicklung metallurgischer Fertigkeiten im jungsteinzeitlichen nördlichen Zentraleuropa und Südskandinavien stehen im Fokus einer am 10. Mai, in der renommierten internationalen Fachzeitschrift PLOS ONE, veröffentlichten Studie des SFB 1266 „TransformationsDimensionen“.

  • Zahnstein konserviert die DNA über Jahrtausende hinweg und enthüllt so bisher verborgene Informationen über die Artenvielfalt und die funktionellen Fähigkeiten alter Mikroben.
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    Forschende rekonstruieren bis zu 100.000 Jahre alte mikrobielle Naturstoffe aus dem Zahnstein von Menschen und Neandertalern

    Auf der Grundlage Zehntausende Jahre alter, zerstückelter DNA hat ein Forschungsteam das Genom einer Gruppe von bisher unbekannten Bakterien rekonstruiert und ein prähistorisches Molekül wiederhergestellt. Für dieses nun veröffentlichte Ergebnis haben sich Forschende verschiedenster Fachbereiche von Archäologie über Bioinformatik bis Chemie zusammengeschlossen: Mit den dafür entwickelten bioinformatischen Methoden wollen sie nach neuen Wirkstoffen suchen.

  • Die archäologische Bauforschung der TU Braunschweig an der Mittelalterlichen Brücke in Hildesheim ist gestartet.
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    TU Braunschweig startet archäologische Bauforschung an der Mittelalterlichen Brücke in Hildesheim

    Forschende halten den archäologischen Befund an der Hildesheimer Dammstraße, eine Steinbogenbrücke aus dem 12. Jahrhundert, für so bedeutend, dass er hochgenau dokumentiert und näher bauhistorisch untersucht werden soll. Das Institut für Baugeschichte der TU Braunschweig wird dieses Projekt ab Ende April 2023 dank Sondermitteln des Ministeriums für Wissenschaft und Kultur des Landes in enger Kooperation mit Vertretern der Stadt Hildesheim und dem Niedersächsischen Landesamt für Denkmalpflege durchführen. Die mit der Ausgrabung beauftragte Firma ArchaeoFirm wird die Unternehmung ebenfalls begleiten, damit die Arbeiten möglichst zügig abgeschlossen werden können.

  • Die römischen Fundamentspuren in Haltern am See zeichnen sich markant im gelben Sand ab. Der verfüllte Wehrgraben setzt sich als breite Spur unter der Straße "Am Uferkastell" fort.
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    Viermal komplett neu aufgebaut – Die römische Marinebasis am Uferkastell in Haltern am See

    Seit Herbst 2021 graben die Archäolog:innen des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) auf zwei benachbarten Grundstücken innerhalb des ehemaligen römischen Uferkastells an der Lippe in Haltern am See. Die Fachleute fanden unter anderem heraus, dass die Marinebasis vor 2.000 Jahren viermal komplett neu aufgebaut wurde, jeweils mit verändertem Grundriss.Die mehrmonatigen Untersuchungen wurden aufgrund von geplanten Neubaumaßnahmen notwendig. Bislang beruhte das Wissen über diesen Bereich weitgehend auf den Ergebnissen von Ausgrabungen in den Jahren 1901 bis 1904. Die jetzigen Untersuchungen erweitern nach Auskunft der LWL-Expert:innen das bisherige Verständnis zum kleinen militärischen Flusshafen, der sich hier vor 2.000 Jahren befand, und zu dessen Umwehrung aus Holz-Erde-Mauer und Wehrgraben.

  • Zu sehen ist der Angelhaken. Er ist stark gebogen und dickwandig.
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    Ältester kupferner Angelhaken entdeckt

    Archäologen fanden den Angelhaken bei Ausgrabungen der israelischen Altertumsbehörde (IAA) in einem Stadtteil von Aschkelon. Er wurde wahrscheinlich zum Jagen von Haifischen oder anderen großen Fischen eingesetzt.

  • Yakmilch: Zu sehen sind Yaks auf einer grünen Weidefläche stehend.
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    Yakmilch für die Eliten des Mongolischen Reiches

    Laut einer Studie, durchgeführt unter der Leitung der Universität von Michigan, haben Forscher zum ersten Mal ein genaues Datum ermittelt, an dem die Elite des Mongolenreiches Yakmilch trank.

  • Reliefplatte mit einem König (Oba) und vier Begleitern. 16. Jh. In Deutschand wurden die sog. Benin-Bronzen das Sinnbild für die Rückgabe und den Schutz afrikanischen Kulturgutes.
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    Der Schutz afrikanischen Kulturgutes

    Die Rückgabe und der Schutz kolonialer Kulturgüter ist immer wieder ein Thema in Politik und Gesellschaft. Welches Recht gilt, welche politischen Überlegungen mitunter eine Rolle spielen und was Wissenschaftler:innen zur Debatte beitragen können, darüber spricht Dr. Hatem Elliesie vom Orientalischen Institut der Universität Leipzig im Kurzinterview.

  • Durchbohrter Hirschzahn aus der Denisova-Höhle in Südsibirien. Den Forschenden ist es gelungen, von dessen Oberfläche uralte menschliche DNA einer Frau zu gewinnen.
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    Spuren von uraltem Erbgut einer Frau aus 20.000 Jahre altem Anhänger gewonnen

    Einem internationalen Forschungsteam unter Leitung des Max-Planck-Instituts für evolutionäre Anthropologie in Leipzig ist es erstmals gelungen, menschliche DNA von der Oberfläche eines Gegenstands aus der Steinzeit, eines durchbohrten Hirschzahns aus der Denisova-Höhle in Südsibirien, zu gewinnen. Um diesen nicht zu beschädigen, entwickelte das Team eine neue, zerstörungsfreie Methode zur Isolierung von DNA aus alten Knochen und Zähnen. So ist es ihnen gelungen, ein genetisches Profil der Frau zu rekonstruieren, die den Anhänger trug oder benutzte, sowie des Hirsches, dem der Zahn einst gehörte. Der Anhänger wurde vor 19.000 bis 25.000 Jahren hergestellt und ist auch nach der Analyse noch völlig intakt. Die Studie läutet eine neue Ära in der Erforschung alter DNA ein, in der es möglich werden könnte, die Benutzerinnen und Benutzer von Schmuck und Werkzeugen aus ferner Vergangenheit direkt zu identifizieren.

  • Buddah Statue gefunden in Berenike
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    Buddha-Statue in der antiken Stadt Berenike in Ägypten entdeckt

    Archäologen haben bei Ausgrabungen in der altägyptischen Hafenstadt Berenike (Berenice Troglodytica) an der Westküste des Roten Meeres eine alte Buddha-Statue aus dem 2. Jahrhundert nach Christus freigelegt. Die Stadt wurde um 275 v. Chr. von Ptolemaios II. (285–247 v. Chr.) gegründet und nach seiner Mutter Berenike I. benannt.

  • Maya-Kalender
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    Rätsel um alten Maya-Kalender entschlüsselt

    Der 819-Tage-Kalender der alten Maya hat die Forscher lange verblüfft, aber Anthropologen der Tulane University haben vielleicht endlich seine Geheimnisse entschlüsselt.

April 2023

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    Eine bemerkenswerte Darstellung des Maya-Gottes K’awiil

    Darstellung des Gottes K'awiil

    Die Darstellung ist Teil einer Urne, deren Deckel mit dem Kopf dieser prähispanischen Gottheit bedeckt ist, die für Macht, Überfluss und Wohlstand steht. Bislang sind nur wenige dreidimensionale Darstellungen dieser Gottheit aus Tikal in Guatemala bekannt.

  • Römerlager in Arabien Google Earth
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    Archäologen identifizieren drei neue Römerlager in Arabien

    Drei neue römische befestigte Römerlager wurden in Nordarabien durch eine Fernerkundungsuntersuchung der  School of Archaeology der Universität Oxford identifiziert. Ihr Artikel , der jüngst in der Zeitschrift Antiquity veröffentlicht wurde, berichtet, dass die Entdeckung ein Beweis für einen wahrscheinlich undokumentierten Militärfeldzug über Südost-Jordanien nach Saudi-Arabien sein könnte.

  • Magdalénien, Steinplatte mit Pferdedarstellung
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    Älteste Kunstwerke aus den Anfängen des Magdalénien

    Zwischen Nîmes und Arles entdeckte ein Team von Inrap-Archäologen paläolithische Gravuren in Bellegarde (Gard, Südostfrankreich). Die Darstellungen umfassen Pferdeprofile auf kleinen Kalksteinplatten. Die Lage und das Alter dieser Entdeckungen sind außergewöhnlich. Tragbare Kunst ist im Südosten Frankreichs sehr selten und am Rande der Camargue völlig unerwartet. Diese Werke stammen aus den Anfängen des Magdalénien (20.000 Jahre v. Chr.) und gehören damit zu den ältesten Kunstwerken, die für diese paläolithische Kultur bekannt sind, zusammen mit den Malereien und Gravuren in der Höhle von Lascaux.

  • Sehenswert Logo
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    Cambodunum & Co. – Unterwegs zu Römern, Recht- und Wüstgläubigen

    Am Fuße der Alpen liegt eine der schönsten Ferienlandschaften Deutschlands, höchst beliebt bei Reisenden aus der ganzen Welt. Wir fahren hier auf Römerspuren entlang der antiken Allgäustraße von Kempten über den Archäologischen Park Cambodunum bis in die Hauptstadt Vorarlbergs nach ­Bregenz.

  • Teil der Grabungsfunde vom Außenlager des Konzentrationslagers Flossenbürg in Kirchham bei Pocking war ein reich verziertes Zigarettenetui.
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    Funde der bislang größten Ausgrabung eines Außenlagers des KZ Flossenbürg

    Ausgerechnet in der Verfüllung eines Abflusses fand das Archäologen-Team eines der emotionalsten Fundstücke der Grabung: ein Zigarettenetui aus Aluminiumblech, dasnachträglich aufwändig verziert wurde. Der Frauenname „Tasja“ ist in kyrillischen Buchstaben in die Oberfläche geritzt. War es das Geschenk einer Angehörigen einer der 400 Häftlinge, die im Außenlager des Konzentrationslagers Flossenbürg in Kirchham bei Pocking ihrer Freiheit und in mindestens 96 Fällen ihres Lebens beraubt wurden? Das Etui ist Teil der Grabungsfunde, die Archäologinnen und Archäologen auf der mit einem Hektar bislang größten Grabung auf dem Areal eines Außenlagers des KZ Flossenbürg entdeckten. Anlass der archäologischen Flächengrabung und der anschließenden Dokumentation der Funde ist der geplante Neubau der Bundesautobahn A94. Die archäologischen Maßnahmen waren von Beginn an eng mit der KZ-Gedenkstätte Flossenbürg abgestimmt. Die Gedenkstätte plant auch die Übernahme der Funde,sodass diese künftig der Öffentlichkeit und der Wissenschaft zur Verfügung stehen.

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    Einblicke in versiegelte altägyptische Tiersärge

    Der Inhalt von sechs versiegelten altägyptischen Tiersärgen, abgebildet mit einer nicht-invasiven Technik, konnte im Rahmen einer Studie untersucht und im Magazin Scientific Reports beschrieben werden.

  • Gesamtaufnahme von Schwert, Schere und Rasierklinge
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    Fast wie neu – 2.300 Jahre alte Schere überrascht mit phänomenalem Erhaltungszustand

    Bei einer Baumaßnahme in Sendling wurden während einer präventiven Kampfmittelbeseitigung Brandbestattungen aus keltischer Zeit entdeckt. Die Erhaltungsqualität der Beigabenin einem Grab besticht: Die gefundene Schere verblüffte die Forscher – sie mutet fast neuwertig an, ohne Rost und leicht glänzend. Neben der Schere fanden die Spezialisten des Landesamtes für Denkmalpflege in diesem Grab auch ein gefaltetes Schwert, Reste eines Schildes und einer Lanzenspitze, ein Rasiermesser, und eine Fibel. Die Funde bezeugen mit ihrer qualitativen Ausstattung einen besonderen gesellschaftlichen Stand des Verstorbenen.

  • Eine der drei Säulen am Karakuş genannten Grabhügel (r.), in dem Angehörige des kommagenischen Königshauses im späten 1. Jahrhundert v. Chr. bestattet wurden, ist während des Erdbebens in der Südosttürkei umgestürzt. Das linke Bild zeigt die noch aufrechtstehende Säule.
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    Forschungsstelle Asia Minor dokumentiert Zustand der Kulturdenkmäler im Erdbebengebiet der Türkei

    Die Bilder von den schweren Erdbeben in der Südosttürkei am 6. Februar sind erschütternd. Das Ausmaß der Verwüstungen lässt sich nach gut zwei Monaten immer noch nicht absehen. Tausende Menschen sind ums Leben gekommen. Angesichts der akuten humanitären Katastrophe standen Fragen des Kulturgüterschutzes bislang im Hintergrund. Bereits jetzt ist klar, dass die Erschütterungen an zahlreichen antiken und mittelalterlichen Monumenten erhebliche Schäden angerichtet haben. Mit dem Projekt „Cultural Heritage in Danger“ („Kulturerbe in Gefahr“) wollen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Forschungsstelle Asia Minor der Westfälischen Wilhelms-Universität (WWU) Münster die lokalen Behörden dabei unterstützen, den Zustand der Kulturdenkmäler in der Provinz Adıyaman zu dokumentieren.

  • Dicht unter der Oberfläche des Ackers auf dem Fürstenberg kamen die Mauerfundamente eines im Innern runden Raumes zum Vorschein, der typisch für römische Bäder ist.
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    Eindrucksvolle Vorstadt vor den Toren des römischen Legionslagers auf dem Fürstenberg

    Auf dem Fürstenberg bei Xanten untersucht das LVR-Amt für Bodendenkmalpflege im Rheinland (LVR-ABR) seit einigen Jahren mit modernenProspektionsmethoden die Bebauung im Vorfeld des römischen Legionslagers Vetera castra. Dabei hat sich gezeigt, dass die sogenannte canabae, die Lagervorstadt, deutlich größer und besser ausgebaut war als bislang angenommen. Zur Überprüfung der Ergebnisse und der Erhaltung der antiken Substanz haben die Archäolog*innen der Außenstelle Xanten des LVR-ABR nun dort eine Ausgrabung mit minimalen Bodeneingriffen durchgeführt.

  • Museum der Wikingerzeit. Wikingerschiffe aus Oseberg und Gokstad im Osebergsaal
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    Wikingerschiffe werden in einzigartigem Projekt gesichert

    Im Februar 2023, nach einem Jahr Verzögerung, konnte mit dem Bau des neuen Museumsgebäudes für die Wikingerschiffe auf der Halbinsel Bygdøy begonnen werden. Doch zuvor mussten die Schiffe gesichert werden. Ein einzigartiges und spektakuläres Projekt.

  • Holzfunde aus Grönland
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    Nordische Kolonisten importierten Holz aus Nordamerika nach Grönland

    Mikroskopische Analysen von Holzresten aus archäologischen Stätten haben ergeben, dass die nordischen Kolonisten auf Grönland importiertes Holz aus Nordeuropa und Nordamerika verwendeten (985-1450 n. Chr.). Während einheimische Wälder und Treibholz die meisten Haushalte mit Holz versorgten, nutzten die Elitebetriebe importiertes Holz für den Schiffsbau oder größere Konstruktionen, da die einheimischen Bäume ungeeignet waren.

  • Figürliche Reliefs der Tartessos-Kultur
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    Erste menschliche Darstellungen der Tartessos-Kultur

    Die im Rahmen der 5. Ausgrabungskampagne an der tartessischen Fundstätte Casas del Turuñuelo (Guareña, Badajoz) durchgeführten Arbeiten haben die Überreste von fünf figürlichen Reliefs aus dem 5. Jahrhundert v. Chr. ans Tageslicht gebracht, die erstmals der tartessischen Kultur (8.-4. Jahrhundert v. Chr.) zugeordnet werden können. Die Entdeckung wurde bei den Ausgrabungen im östlichen Teil der Stätte gemacht. Ein Bereich, der zum Innenhof des Gebäudes führt, in dem eine massive Schlachtung von Tieren, hauptsächlich Pferden, dokumentiert wurde. Das Ungewöhnliche an dem neuen Fund ist, dass die Darstellungen menschlichen Gesichtern entsprechen.

  • Tempelpyramide in Mexiko
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    Menschenopfer unter Pyramide in Mexiko entdeckt

    In einer Maya-Ruine im Südosten Mexikos wurden die Überreste von mindestens 20 Bestattungen gefunden. Unter einer Tempelpyramide in der archäologischen Stätte Moral-Reforma im Bundesstaat Tabasco haben Forscher Schädel, Kieferfragmente und andere Knochenfragmente entdeckt. Sie gehörten hauptsächlich zu jungen Männern.

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    Luxuriöses antikes Weingut bei Rom entdeckt

    Die Entdeckung eines opulenten Weinguts gibt einen einzigartigen Einblick in die kulturelle Bedeutung der Landwirtschaft im alten Rom und ihre Rolle als Form der Unterhaltung für die höchsten Gesellschaftsschichten. Jüngste Ausgrabungen in der Villa Quintilii legten die Überreste eines einzigartigen Weinguts direkt außerhalb von Rom frei.

  • Reiter in einem Grab in Bulgarien
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    Die ersten Reiter der Welt

    Die frühesten Beweise für Reiter wurden von einem internationalen Team von Archäologen und Bioanthropologen gefunden.

  • Cartagena, römisches Theater
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    Fragmente einer großen Wandmalerei im römischen Theater von Cartagena gefunden

    Archäologen haben Fragmente einer Wandmalerei entdeckt, die einen Säulengang im römischen Theater von Cartagena schmückte. Cartagena wurde 228 v. Chr. als karthagische Stadt im Südosten der Iberischen Halbinsel in Spanien gegründet. Die Stadt hieß Qart Hadasht, was „neue Stadt“ bedeutet, und diente als Stützpunkt für karthagische Einfälle in Spanien.

  • Befundkarten
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    Erstaunliche Entdeckungen mit Georadar in Norwegen

    Im vergangenen Herbst entdeckten Archäologen eine Reihe bisher unbekannter Gräber und Siedlungsspuren, die mit bloßem Auge nicht mehr sichtbar sind. An mehreren Stellen entlang des Trondheimfjords setzten die Archäologen Georadar ein und fanden Kulturdenkmäler, die lange Zeit verloren waren. Die Funde können dazu beitragen, die Entstehung des Staates, die Einigung des Königreichs und den Wandel der Religion in Norwegen vor tausend Jahren zu erhellen.