Dr. Yael Abadi-Reiss und Dr. Daniel Varga, beide von der IAA, erklärten: „Dieser einzigartige Fund ist 6,5 cm lang und 4 cm breit. Er eignet sich aufgrund seiner großen Abmessungen für die Jagd auf 2-3 m lange Haie oder große Thunfische. Weitere bisher gefundene antike Angelhaken bestanden aus Knochen und waren viel kleiner als dieser. Die Verwendung von Kupfer begann im Chalkolithikum. Es ist faszinierend, dass Fischer an der Mittelmeerküste diese technologische Innovation in der Antike zur Herstellung von Angelhaken verwendeten.“
Neuerungen für den Speiseplan
In der Jungsteinzeit gab es in der Umgebung von Aschkelon große Dörfer. Deren Wirtschaft basierte auf den üblichen Zweigen der Landwirtschaft. Auch heute sind Schaf-, Ziegen- und Rinderhaltung, der Anbau von Weizen, Gerste und Hülsenfrüchten sowie die Pflege von Obstgärten üblich. „Wir erfahren etwas über die Ernährungsgewohnheiten der Menschen, die hier vor 6.000 Jahren lebten. Wichtige Quellen sind die Überreste von Tierknochen, die in alten Abfallgruben gefunden wurden sowie verbrannte Weizenkörnern aus Öfen. Auch Werkzeuge für die Jagd, das Kochen und die Verarbeitung von Lebensmitteln, darunter Sicheln aus Feuerstein und eine Vielzahl von Keramikgefäßen, die zur Aufbewahrung, zum Kochen und zur Konservierung von Lebensmitteln dienten, helfen uns. Der seltene Angelhaken erzählt die Geschichte der Fischer des Dorfes, die mit ihren Booten aufs Meer hinausfuhren. Sie benutzten den neu erfundenen kupfernen Angelhaken, in der Hoffnung, Haie an der Küste auf den Speiseplan zu setzen“.
Die Erforschung des kupfernen Angelhakens wird von Dr. Yotam Asscher von der israelischen Altertumsbehörde und Magda Batiashvilli durchgeführt. Die modernen Technologien, die den Wissenschaftlern heute zur Verfügung stehen, eröffnen eine Welt voller neuer Fragen.
Nach einer Pressemeldung der Friends of the Israel Antiquities Authority
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