Während der diesjährigen Arbeiten kam, neben den bereits aus den 1950er-Jahren und jüngsten Untersuchungen bekannten drei gepflasterten Wegen, ein vierter solcher zum Vorschein. Letzterer befindet sich östlich der anderen und in höherer Lage, vermutlich angepasst an den natürlichen Verlauf des Geländes. Diese Entdeckung stützt die Hypothese eines großen Handelskomplexes aus mindestens vier parallel nebeneinander stehenden Gebäuden. Jedes zeichnet sich durch einen unbedeckten Bereich, umgeben von Säulengängen und Läden, aus. Es handelt sich um einen wirklich außergewöhnlichen Markt in Bezug auf Monumentalität und Größe. Dies belegt die Vitalität von Aquileia als Handelszentrum in der Spätantike.
Die vier Gebäude mussten modular aufgebaut sein, abgetrennt durch Zwischenräume. In diesem Jahr identifizierten die Ausgräber einen gepflasterten Weg, der vom Decumanus nördlich des Marktes und somit vom Bereich der Basilika zum großen Einkaufszentrum führte. Dieser Weg ermöglichte den Durchgang der zahlreichen Besucherinnen und Besucher, die diese Räume täglich bevölkerten. Die Spuren auf der Straßenoberfläche belegen zudem, dass Karren für den Warentransport den Weg ebenso nutzen. Wie die Ausgrabungen der letzten Jahre zeigten, war der Markt auch über den Fluss erreichbar. Eine Reihe von Eingängen, die sich an der äußersten der beiden städtischen Begrenzungsmauern befanden, kamen ans Licht und stehen in Zusammenhang mit Rampen für den Warentransport.
![Amphoren entlang der Umfassungsmauer eines Gebäudes in Aquileia]()
Amphoren entlang der Umfassungsmauer eines Gebäudes in Aquileia (Foto: © MiC).
Weitere neue Funde aus Aquileia
Schließlich zählt zu den Entdeckungen dieses Jahres der Fund von etwa einem Dutzend, in vertikaler Position platzierten, Amphoren entlang einer Umfassungsmauer eines der Gebäude. Diese waren auf Schulterhöhe abgeschnitten und daher ohne Hals und Rand. Die Forschenden müssen ihre Funktion muss mit der Fortsetzung der Arbeiten noch klären, aber die Amphoren scheinen bereits auf eine Phase vor dem Bau des Marktes hinzuweisen.
Ein integraler Bestandteil der Feldarbeit war die Forschung in den Archiven des Nationalen Archäologischen Museums von Aquileia. Sie bot die Möglichkeit, die grafische, fotografische und schriftliche Dokumentation der früheren archäologischen Arbeiten zu überprüfen. So konnten die Wissenschaftler einige der früheren Erkenntnisse durch die aktuellen Ausgrabungen bestätigen.
Unter diesem Link finden Sie ein kurzes Video zu den Ausgrabungsaktivitäten im archäologischen Bereich des Fondo ex Pasqualis in Aquileia: https://youtu.be/kOiD5g5XDug
Nach einer Pressemeldung des Ministero della Cultura
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