So auch bei den Sicherungsarbeiten in den Gruben unter der Brauhofstraße, wo 2018 ein ganz besonderer Fund entdeckt wurde. Das „Hauerstühlchen“ aus der 1. Hälfte des 13. Jahrhunderts ist europaweit das einzige seiner Art, das direkt und nachweislich aus einem mittelalterlichen Bergwerk stammt.
Entdeckt wurde das Stühlchen in 20 Meter Tiefe in einem Abbaubereich, den die Bergleute vermutlich Ende des 13. Jahrhunderts aufgaben. Den Schacht verfüllten sie mit Haldenmaterial, um auf diese Weise Platz an der Oberfläche zu schaffen. Die Verfüllung rutschte im Laufe der Jahrhunderte immer weiter nach und erreichte so weitere Bereiche der Grube. 800 Jahre später wurde in den Verfüllmassen dieses herausragende Objekt von den Bergleuten der Bergsicherung Freital GmbH entdeckt.
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Bereits in der Steinzeit begannen Menschen mit dem Abbau von mineralischen Rohstoffen. Die Hinterlassenschaften der Ressourcengewinnung über und unter Tage sind bis heute sichtbar und hielten unter dem Begriff »Montanarchäologie« Einzug in die archäologischen Fachbereiche.
Das Hauerstühlchen ist nichts anderes als ein niedriger Hocker, der den Bergleuten als Sitzgelegenheit bei ihrer schweren Arbeit diente. Seine Sitzfläche weist auf zwei Seiten Abnutzungen auf, wahrscheinlich handelt es sich um Reibungsspuren vom Fels. In der Nähe des Fundortes des Sitzblattes wurden vier weitere Holzobjekte freigelegt, wovon zwei zueinander passen und eines der Hockerbeine waren. Die beiden anderen Hölzer entpuppten sich letztendlich als Teile eines Stiels, der womöglich zu einer Kratze gehörte.
Der seltene Fund wurde beim Landesamt für Archäologie Sachsen konserviert und restauratorisch bearbeitet. Nach mehr als zwei Jahren kann er jetzt endlich der Öffentlichkeit präsentiert werden und kehrt dabei nach Dippoldiswalde zurück. Das Hauerstühlchen wird in die Dauerausstellung des Museums für mittelalterlichen Bergbau im Erzgebirge – kurz MiBERZ – integriert und findet somit hier sein „neues altes“ Zuhause.
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Die animierte 3D-Rekonstruktion basiert auf den gemeinsamen Ergebnisse der langjährigen Forschungen der Montanarchäologen des Landesamtes für Archäologie Sachsen sowie tschechischer Kollegen. In einer Flugsimulation über die in die hügelige Landschaft des Osterzgebirges eingebettete Bergstadt Dippoldiswalde erlebt der Betrachter, unter welchen Bedingungen die Bewohner einer „Boomtown des Silberrausches“ im hohen Mittelalter gelebt und gearbeitet haben.