Der eiförmige Helm mit Mittelkamm und die kleinen Augenlöcher weisen den dargestellten Kämpfer unzweifelhaft als sogenannten Secutor (Verfolger) aus, der in römischen Arenen als Hauptgegner des mit Netz und Dreizack bewaffneten Retiarius auftrat. Im Gegensatz zu diesem, war der Secutor mit dem Kurzschwert »gladius« sowie einem großen Rechteckschild »scutum« bewaffnet. Die verkleinerten Sichtlöcher seines Helms sollten dabei die Augen vor dem Dreizack des Retiarius schützen. Entlang des Limes sind bislang nur wenige Kastellstandorte bekannt, an denen man Überreiste potenzieller Kampfarenen nachweisen konnte. In Hessen ist dies neben dem Zugmantelkastell im Rheingau-Taunus- Kreis das Kastell Alteburg-Arnsburg. Die ehemalige Arena wird auch als Amphitheater gedeutet, obwohl genauere Untersuchungen zu ihrer Funktion bislang fehlen. Der Fund der kleinen Öllampe mag als Hinweis darauf gelten, dass Gladiatorenkämpfe nicht nur im römischen Kernland, sondern auch unmittelbar an der Grenze stattfanden.
| K. Mückenberger, hessenArchäologie
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