Bereits im Jahre 2016 gelang dem Heimatforscher Gilbert Schmelter eine besondere Entdeckung: sein Fundstück, ein „Kern“, also ein zugerichtetes Rohstück, hatte LWL-Archäologe Prof. Dr. Michael Baales auf ein Alter von mehreren zehntausend Jahren, direkt in die Zeit des Neandertalers datiert. Dieser Fund aus Lennestadt-Trockenbrück war der erste Beleg dafür, dass sich die berühmten Urmenschen auch auf dem heutigen Olper Kreisgebiet aufgehalten haben.
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Neandertaler des Nordens
Neandertaler streiften durch ein riesiges Gebiet von Portugal im Westen, über England bis nach Sibirien im Osten. Im Norden wurde ihr Lebensraum durch das eiszeitliche Klima beschnitten: Vor 300000 bis 40000 Jahren verlief diese Linie mitten durch Norddeutschland und Polen. Funde aus diesem Grenzraum sprechen von Großwildjägern mit technisch ausgefeilter Ausrüstung. Sie kümmerten sich um geschwächte Mitglieder, nutzten heilende Pflanzen, bestatteten ihre Toten und schätzten ausgefallene Materialien. Grund genug also, sich das Leben der Neandertaler am Rand der bewohnbaren Welt genauer anzusehen.
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Ein neuer Kern aus Kieselschiefer
Nun gibt es ein zweites, ganz ähnliches Stück. „Interessanterweise ist der neue Kern nicht weit von Trockenbrück entfernt gefunden worden. Allerdings auf der südlichen Seite der Lenne, westlich von Grevenbrück, unmittelbar bei der Attendorner Grenze“, berichtet der LWL-Archäologe.
Das Umfeld größerer Flusstäler suchten altsteinzeitlichen Jäger und Sammler gern auf, war doch hier mit reichlich Wild zu rechnen. Außerdem waren derartige Täler wichtige Routen auf ihren Wanderungen.
Auch der neue Kern ist wie der erste aus dem örtlichen, schwarzen Kieselschiefer hergestellt worden. Die Neandertaler trennten von diesem zugerichteten Rohstück Spaltstücke, sogenannte Abschläge, ab, um diese als Messer oder als Ausgangsstücke für die Herstellung von Werkzeugen zu nutzen.
„Der gut zehn Zentimeter große Kern aus Grevenbrück ist so zugerichtet worden, dass die Abschläge recht groß und dünn wurden“, so Baales.
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Neandertaler jagten Waldelefanten – Erster Beweis für Elefantenjagd durch den frühen Menschen
Neandertaler machten vor rund 125.000 Jahren gezielt Jagd auf Europäische Waldelefanten, um sich von ihrem Fleisch und Fettpolstern zu ernähren. Dies berichtet ein Forschungsteam der Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU), des Leibniz-Zentrums für Archäologie in Mainz (LEIZA) und der Universität Leiden in den Niederlanden. Der mittlerweile ausgestorbene Europäische Waldelefant war mit einer Schulterhöhe von bis zu 4 Metern und einem Gewicht bis zu 13 Tonnen damals das größte an Land lebende Tier.
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Aufgefallen ist der Fund dem Olper Heimatforscher Johannes Heyermann vor einigen Jahren. Sein wahres Alter und seine besondere Bedeutung wurden aber erst jetzt deutlich. Heyermann, der viele Jahrzehnte die Fluren des Kreises Olpe nach archäologischen Fundstücken abgesucht hatte, übergab seine Sammlung, die vor allem aus steinzeitlichen Funden besteht, den Archäologen der LWL-Außenstelle Olpe zur Aufbewahrung.
„Wir sind sehr dankbar, denn solche Sammlungen verschwinden doch leider viel zu häufig“, weiß Baales. „So bleiben die Funde der Forschung erhalten, und wir können die jahrzehntelange Mühe von Johannes Heyermann auch in Zukunft würdigen.“
Nach einer Pressemeldung des LWL-Archäologie für Westfalen.