Antiker Kühlschrank
In der diesjährigen Ausgrabungskampagne erfassten die Forscher den gesamten Komplex der hölzernen und irdenen Kasernen der Legion von Augustus VIII, die als erste dauerhaft an der Donaugrenze des Römischen Reiches stationiert war. Die Forscher nahmen Messungen vor und stellten fest, dass die Struktur achtunddreißig Meter breit und sechzig Meter lang war.
Bei ihren Untersuchungen stießen die Archäologen auf den frühesten bekannten Brunnen in Novae, der die Legionäre mit Wasser versorgte. Außerdem wurde ein System von Aquädukten aus Keramik- und Bleirohren entdeckt.
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Archäologische Untersuchungen der letzten Jahre in Deutschland, Österreich, Ungarn, Serbien, Kroatien, Rumänien und Bulgarien haben viele neue Erkenntnisse geliefert. Sie ermöglichen eine plastische Rekonstruktion des Lebens an der Grenze des Römischen Reiches.
„Am Verlauf der Bleiwasserleitung war ein Behälter aus Keramikplatten so in den Boden eingelassen, dass die Leitung an der längeren Seite entlanglief“, sagt Professor Piotr Dyczek, Direktor des Zentrums für die Erforschung der Altertümer Südosteuropas an der Universität Warschau, und fügt hinzu: „Das ist ein antiker Kühlschrank, schon wieder einer, den wir entdeckt haben, aber dieses Mal mit zusätzlicher Kühlung. Das liegt daran, dass sich im Inneren Fragmente von Weingläsern, Schalen und Tierknochen befanden. Damit können wir die letzte Mahlzeit nachstellen.“
Denkmäler an der Donau
Die Erforschung eines Keramikofens aus dem vierten Jahrhundert brachte eine weitere Entdeckung in Form einer Reihe außergewöhnlicher Gefäße, ebenfalls aus einem Weinservice. Die seltenen Gefäße mit schwarzer Oberfläche sind mit einem geglätteten und gekrönten Motiv verziert. Prof. Dyczek unterstreicht, dass die Gefäße genau datiert werden können, wodurch die seit langem geführte Diskussion über die Chronologie und den Ursprung dieser seltenen Gefäße an der Donau beendet werden dürfte.
Unter den entdeckten Artefakten ist auch ein kleiner Anhänger mit der Darstellung einer silbernen Maus bemerkenswert, der sorgfältig und detailliert gearbeitet ist. Zusätzlich zu den oben erwähnten Artefakten wurde die Sammlung durch mehr als 200 weitere Erinnerungsstücke aus der Vergangenheit bereichert.
Meldung der Universität Warschau