Europäische Zusammenarbeit im Projekt "Trichterbecherkultur"

Deutschland und die Niederlande arbeiten bei dem Projekt „Trichterbecherkultur“, einem archäologischen Denkmalschutzprojekt, zusammen. Die Zusammenarbeit wird von der Provinz Overijssel koordiniert. Dies geschieht im Rahmen des europäischen Interreg VI Programms Deutschland-Niederlande. Kooperationspartner sind der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL), die Provinz Gelderland und die Rijksuniversiteit Groningen.

Beispielhaft sind hier Keramikgefäße der Trichterbecherkultur aus Lengerich-Wechte (Kreis Steinfurt) abgebildet, hinten ein namensgebender Trichterbecher.
Beispielhaft sind hier Keramikgefäße der Trichterbecherkultur aus Lengerich-Wechte (Kreis Steinfurt) abgebildet, hinten ein namensgebender Trichterbecher. Foto: Foto: LWL/Brentführer

Trichterbecherkultur

Die Trichterbecherkultur erstreckte sich in der Zeit zwischen 4.000 und 2.700 v. Chr. von den Niederlanden bis zur westlichen Ukraine. Diese Kultur erhielt ihren Namen wegen einer charakteristischen Tongefäßform, dem Trichterbecher. „Fundstellen dieser archäologischen Kultur findet man auf beiden Seiten der Grenze zwischen den Niederlanden und Deutschland, aber moderne Landesgrenzen können die wissenschaftliche Zusammenarbeit einschränken“, so LWL-Kulturdezernentin Dr. Barbara Rüschoff-Parzinger.

Ziel des Projekts

Das Projekt stellt einen Meilenstein in der Zusammenarbeit zwischen den Niederlanden und Deutschland im Bereich der archäologischen Denkmalpflege dar und zielt darauf ab, das gemeinsame kulturelle Erbe zu erhalten und zu teilen. Das Projekt besteht aus drei Komponenten: Wissensaustausch, Wissensvermittlung sowie Identifizierung und Beseitigung strategischer, politischer und rechtlicher Hindernisse für eine grenzüberschreitende Zusammenarbeit.

Wissensaustausch

Die Kooperationspartner bündeln ihre Kräfte, um das Wissen über die Trichterbecherkultur auf beiden Seiten der Grenze in eine gemeinsame wissenschaftliche Basis zu integrieren. Der LWL hat dabei die Federführung inne. Als gemeinsame Struktur bauen die Partner eine Datenbank auf. In der Datenbank führen die Partner Daten von Fundstellen und Funden beiderseits der Grenze zusammen, sodass sowohl Wissenschaftler:innen als auch die Öffentlichkeit Zugang zu den Informationen erhalten. Nach Abschluss des Projekts können auch Informationen aus anderen Regionen in die Datenbank übernommen werden.

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Bei der archäologischen Überwachung von Bauarbeiten in Bremen-Oberneuland wurde nach Abtrag des Oberbodens ein Teilstück eines vertorften Altarmes festgestellt, der über die ganze Länge des betroffenen Grundstücks verlief. Der Untergrund wurde hier abgebaggert, weil er nicht bebauungsfähig war.

Wissensvermittlung

Das Wissen über die Trichterbecherkultur will das Projekt durch ein Buch, eine Wanderausstellung und eine Veranstaltung einem breiten Publikum zugänglich machen. Junge Menschen werden in die Entwicklung dieses Projekts einbezogen. Alle Projektpartner tragen zu dieser Wissensvermittlung bei, wobei die Provinz Overijssel die Federführung übernimmt. Die Projektpartner machen die Aktivitäten der Öffentlichkeit über verschiedene Kanäle bekannt.

Strategischer und rechtlicher Rahmen

 Am Beispiel der Trichterbecherkultur werden unter der Leitung der Provinz Gelderland strategische, politische und rechtliche Hindernisse für die grenzüberschreitende Zusammenarbeit ermittelt und möglichst beseitigt. Darauf basierend soll ein Handbuch für die grenzüberschreitende Zusammenarbeit entstehen.

Das Projekt hat eine Laufzeit von Oktober 2023 bis Oktober 2026 und wird im Rahmen des Interreg VI Programms Deutschland-Niederlande durchgeführt. Es wird mit knapp 415.000 Euro von der Europäischen Union und dem NRW-Wirtschaftsministerium sowie den Provinzen Overijssel, Groningen und Gelderland kofinanziert.

Pressemitteilung des LWL

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