Die Wissenschaftler untersuchten Skelettüberreste aus einer Höhle in Nordspanien. Dabei fanden sie heraus, dass mehr als 23% der Menschen damals Verletzungen hatten – ein höherer Prozentsatz als erwartet. Interessanterweise waren die meisten dieser Verletzungen bei männlichen Jugendlichen oder Erwachsenen zu finden. Dies deutet darauf hin, dass die Auseinandersetzungen wohl länger andauerten und größer waren als bisher angenommen.
Krieg zwischen kulturellen Gruppen?
Das Archäologenteam fokussierte bei den Untersuchungen insbesondere auf die Position und Art der Schädelverletzungen sowie auf die charakteristischen Merkmale der betroffenen Personen. Dabei identifizierten sie insgesamt 107 Schädelverletzungen, was eine erhebliche Steigerung gegenüber den zuvor erkannten Verletzungen darstellt. „Die meisten dieser Läsionen (96) waren Dellen oder Brüche, die auf stumpfe Gewalteinwirkung zurückzuführen sind, etwa durch Schläge mit Steinkeulen, Äxten, Holz- und Knochenkeulen oder geschleuderte Steine“, berichten die Archäologen. Auffällig war zudem, dass fast alle Schädelverletzungen auf der Vorder- oder Oberseite des Kopfes lokalisiert waren.
Die Gründe für die Auseinandersetzungen sind zwar nicht klar, die Forscher vermuten jedoch, dass es Spannungen zwischen verschiedenen kulturellen Gruppen in der Region während der späten Jungsteinzeit gab. Die Entdeckung wirft ein neues Licht auf die Geschichte der Gewalt in Europa und zeigt, dass unsere Vorfahren vielleicht in viel komplexeren sozialen Strukturen lebten, als wir bisher dachten.
Nach einer Meldung auf EurakAlert