Friedhof hochrangiger Beamter und Priester des Neuen Reiches entdeckt bei Tuna El-Gebel

Tuna el-Gebel diente als Nekropole für Khmun, auch bekannt als Hermopolis Magna. Die Stätte beherbergt Ägyptens größte griechisch-römische Nekropole, deren Ursprünge bis ins Neue Reich zurückreichen und bis in die Römerzeit andauern.

Mumie aus Tuna El-Gebel
Foto: MOTA

Dr. Mustafa Waziri, Leiter der aktuellen archäologischen Kampagne, erklärte, dass dies das erste Mal sei, dass ein Friedhof des Neuen Reiches in der fünfzehnten Region Oberägyptens gefunden worden sei. Bereits zuvor hat man in dieser Region Friedhöfe des Alten Reiches, der Ersten Zwischenzeit und des Mittleren Reiches gefunden. Genauer östlich des Nils im Gebiet von Sheikh Sa’id und Deir al-Barsha. Bei diesen handelt es sich um Felsengräber, die den Herrschern und hohen Beamten der Region gehören. Die Lage der Friedhöfe aus den Perioden des Neuen Reiches und der Spätzeit war bis dato nicht bekannt.

Zahlreiche Funde deuten auf lange Nutzungsdauer

Die archäologischen Beweise deuten darauf hin, dass ein Teil dieses Friedhofs in späteren Epochen wiederverwendet worden sei, da viele archäologische Funde aus der Spätzeit freigelegt wurden, wie Uschebti-Statuen unterschiedlicher Größe und Herstellungsmaterialien, Gruppen von Kanopengefäßen aus Alabaster, Kalkstein und Fayence, Tausende von Amuletten und viele Steinsarkophage. Die hölzernen Sarkophage haben menschliche Formen, einige davon sind graviert und gefärbt. Im Inneren befinden sich gut erhaltene Mumien sowie einige Stein- und Holzstatuen.

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In der Kampagne 2022 stießen die Archäologen auf ein nahezu unversehrtes Grab mit Wandmalereien aus dem 1. Jahrhundert n. Chr. Sie zeigen eine Prozession in ägyptischem Stil, darunter die Götter Osiris und Anubis. 

In einer der Bestattungen wurde auch ein gravierter und gefärbter Holzsarg von Frau Ta-de-Isa, der Tochter von Eret Haru, dem Hohepriester von Djehuti in Ashmunin, gefunden. Daneben befanden sich zwei Holzkisten mit ihren Kanopengefäßen bis hin zu einem kompletten Satz Ushabti-Statuen und einer Statue von Ptah Sokar. Den Forschern zufolge belegen die auf diesen Artefakten gefundenen Symbole und Inschriften, dass die Bestattungen mit den oberen Rängen der Verwaltungs- und Priesterschicht während des Neuen Reiches in Oberägypten in Verbindung stehen.

Das Team entdeckte auch den ersten vollständigen Papyrus, der an der Stätte entdeckt wurde und eine Länge zwischen 13 und 15 Metern hatte. Der Papyrus bezieht sich auf das Buch der Toten, einen altägyptischen Grabtext, der seit Beginn des Neuen Reiches verwendet wurde und eine Reihe von Zaubersprüchen enthält, die einem Verstorbenen auf seiner Reise durch die Duat, die Unterwelt, und ins Jenseits helfen sollen.

Nach einer Meldung des ägyptischen Ministeriums für Tourismus und Altertümer

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