Im Frühjahr 2023 fand ein Forscherteam, darunter Forscher der Universität Södertörn, bei Ausgrabungen auf Gotska Sandön zwei römische Münzen. Mittlerweile sind Archäologen auf die Insel zurückgekehrt und haben weitere spannende Entdeckungen gemacht. Diese bieten weitere Hinweise darauf, wofür die Stätte vor 2000 Jahren genutzt wurde. Es handelt sich um zwanzig Feuerstellen am Strand, an dem man auch die Münzen gefunden hat. Johan Rönnby, Professor für Meeresarchäologie an der Universität Södertörn, beteiligt sich an der Ausgrabung und beschreibt die Stätte als eine Art Hafen aus der Eisenzeit. Dies ist kein Hafen mit Kais im modernen Sinne, aber er vermutet, dass Menschen mit ihren Boote anlegten und ein Lager errichteten.
„Es ist sehr interessant und wirft die Frage auf, was die Menschen hier vor zwei Jahrtausenden getan haben – das werden wir versuchen herauszufinden“, sagt er.
Die Feuerstellen waren bei früheren Ausgrabungen gefunden worden, als im Boden steckende Pfähle zum Vorschein kamen, die mit Kohle geschwärzt waren. Eine der Feuerstellen wurde nun ausgegraben und mit der Kohlenstoff-14-Methode datiert, was zeigt, dass die Stätte vor etwa 2000 Jahren genutzt wurde. Es lässt sich daher mit Münzfunden aus etwa derselben Zeit in Verbindung bringen.
Robbenjagd auf Gotska Sandön vermutet
Forscher können nicht mit Sicherheit sagen, was hier passiert ist. Jedoch vermutet Rönnby, dass der Ort möglicherweise mit der Robbenjagd in Verbindung steht. Es ist bekannt, dass diese stattgefunden haben.
„Möglicherweise kamen Robbenjäger von der Insel Gotland und landeten auf Sandön, um Robbenspeck zu kochen. „Dies könnte der Zweck gewesen sein, zu dem die Feuerstellen genutzt wurden, aber wir wissen es noch nicht. Es kann auch andere Gründe dafür geben, dass der Ort so aussieht, wie zum Beispiel, dass es sich um einen Handelsposten handelt“, sagt er.
In den kommenden Wochen werden weitere Ausgrabungen stattfinden, um weitere Hinweise auf die Vergangenheit der Stätte zu finden. Neben römischen Münzen wurden hier vor einem Jahrhundert auch Keramiken gefunden. Rönnby hofft nun, dass sie weitere Keramiken finden, die das Projekt analysieren kann.
Meldung der Universität Södertörn