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Berichte zu neuen Ausgrabungen und eindrucksvollen Funden der archäologischen Forschung in Deutschland finden Sie in jedem Heft des AiD Magazins unter der Rubrik »Aktuelles aus der Landesarchäologie«.
Im Rahmen einer Kooperation zwischen dem Sonderforschungsbereich 1266 der Universität Kiel und dem Niedersächsischen Landesamt für Denkmalpflege wurde das Areal der Moorsiedlung im August und September 2022 erneut untersucht. Geophysikalische Untersuchungen zeigten Anomalien innerhalb und außerhalb des bekannten Siedlungsgeländes. Bei den Grabungen entpuppten sich diese Anomalien als hölzerne Pfähle. Damit ließen sich ungestörte Siedlungsschichten mit Pfählen, liegenden Bauhölzern und Funden lokalisieren, die sich weit über das bekannte Siedlungsareal hinaus in südwestliche und nordöstliche Richtung fortsetzen. Offenbar wurden bei den früheren Ausgrabungen keineswegs alle Baustrukturen entdeckt. Dass der mehrfach aufgesuchte Siedlungsplatz deutlich größer und komplexer war als bislang bekannt, zeigen auch neue Oberflächenfunde. Datierung, Analyse und Auswertung der Vermessungs- und Ausgrabungsdaten in Verbindung mit den Ergebnissen der Altgrabungen sind der nächste Schritt.
| M. Heumüller, J. P. Brozio, T. Wunderlich, Niedersächsisches Landesamt für Denkmalpflege