Lächelnde Sphinx aus römischer Zeit in Dendera entdeckt

Archäologen haben eine kleine Sphinx und die Überreste eines Heiligtums in einem Tempel in Dendera im Süden Ägyptens ausgegraben. Der Tempel von Dendera ist ein großer zeremonieller Komplex, der sich über eine Fläche von 9,8 Hektar erstreckt. Im Zentrum des Komplexes steht der Hathor-Tempel, ein Heiligtum, das seit dem Mittleren Reich bis zur Zeit des römischen Kaisers Trajan an der gleichen Stelle verändert wurde. Jüngste Ausgrabungen unter der Leitung von Dr. Mamdouh El Damaty, einem ehemaligen Minister für Altertümer und Professor für Archäologie an der Ain Shams Universität in Kairo, brachten ein römisches Bauwerk in einem Bereich östlich des Hauptkomplexes zu Tage, in dem sich ein dem Horus geweihter Tempel befindet.

Foto: Ministry of Tourism and Antiquities

Das Bauwerk wurde aus Kalkstein und Mörtel errichtet und besteht aus zwei Ebenen. Die untere Ebene enthält ein großes Wasserauffangbecken aus der byzantinischen Zeit, in dem die Forscher eine Sphinx-Statue aus der römischen Zeit fanden.

Die Sphinx trägt einen Nemes, eine königliche Kopfbedeckung, die von Pharaonen als Symbol ihrer Herrschaft getragen wurde. Über der Stirn befindet sich ein Uräus, eine ägyptische Kobra, die als Symbol für Souveränität, Königtum, Gottheit und göttliche Autorität verwendet wird.

„Eine vorläufige Untersuchung des Gesichts der Sphinx deutet darauf hin, dass es sich bei der Sphinx um ein Abbild des römischen Kaisers Claudius handelt“, heißt es in der Erklärung des Ministeriums.

Claudius herrschte von etwa 10 v. Chr. bis 54 n. Chr. über Ägypten, das zu dieser Zeit unter römischer Herrschaft stand. Als „Pharao“ von Ägypten nahm Claudius den königlichen Titel Tiberios Klaudios, Autokrator Heqaheqau Meryasetptah, Kanakht Djediakhshuemakhet („Tiberius Claudius, Kaiser und Herrscher der Herrscher, geliebt von Isis und Ptah, der starke Stier des stabilen Mondes am Horizont“) an.

„Die Statue ist wirklich schön, ihr Gesicht ist von königlichen Zügen geprägt, die recht präzise dargestellt sind“, sagte Dr. El Damaty. „Die Spuren eines Lächelns sind an den Rändern des Mundes zu sehen, der auf beiden Seiten ein Grübchen hat. Es gibt Spuren von Gelb und Rot im Gesicht.“

Nach einer Pressemeldung des Ministry of Tourism and Antiquities.

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