„Bei der Geschichte handelt sich um eine Coming-of Age-Story. Der Protagonist, ein 17-jähriger Römer, steht vor weitreichenden Entscheidungen: Soll er in die Fußstapfen des Vaters treten und den Familienbetrieb übernehmen? Oder stürzt er sich ins Abenteuer und tritt im Römerlager Aliso in die römische Legion ein? Die persönlichen Entscheidungen der Nutzer:innen prägen dabei das Leben von Lucius und entscheiden, welches der vielen alternativen Enden eintritt, “ enthüllt Dr. Josef Mühlenbrock, Museumsleiter des LWL-Römermuseums.
Freud und Leid eines Legionärs in Germanien
„Magic Roads to Aliso“ zeigt das Leben römischer Legionäre in Germanien aus der Innensicht. Es spielen also nicht nur der normale Alltag im römischen Legionärslager eine Rolle. Auch die Probleme, mit denen sich die römischen Soldaten fern der Heimat befassen mussten. Als da wären ungewisse Zukunftsperspektiven, der Umgang mit der fremden germanischen Kultur, Heimweh und die Angst vor Tod und Verlust.
„Magic Roads to Aliso“- Ein interaktives Multimedia-Erlebnis mit Augmented-Reality-Momenten
Die mobile App nutzt gezielt AR-Elemente (AR = erweiterte Realität), um mit Objekten aus dem LWL-Römermuseum magische Momente zu erzeugen. Daher ist die App auch nur vor Ort im Museum nutzbar.
Die Geschichte um Lucius und die Augmented-Reality-Szenen, die Skelette tanzen und Hühner die Zukunft vorhersagen lassen, erwecken die archäologischen Objekte in der Ausstellung des LWL-Römermuseums in Haltern am See erneut zum Leben und sorgen für ein immersives Erlebnis.
Die Leiterin der Museumspädagogik, Lisa Stratmann, erläutert: „Die neue App vermittelt nach Art eines interaktiven Multimedia-Erlebnisses Wissen über das römische Leben in Westfalen vor 2000 Jahren. Wir greifen das Prinzip des „Digital-Game-Based-Learning“ auf, vermitteln also durch das Spielen der App reales Wissen.“
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Virtuelle Vergangenheit
Digitale Technologien drängen mit Macht in die Archäologie. Eine besondere Chance bietet die Virtualisierung. Virtuelle Rekonstruktionen von Objekten oder gar ganzer Lebenswelten schlagen eine Brücke von der Wissenschaft zur Öffentlichkeit. Sie wecken Interesse und Verständnis für das kulturelle Erbe. Apps holen Funde aus dem Archiv und tragen sie in die Landschaft, bringen Ausgrabungsbefunde ins Museum oder gleich alles auf einmal ins heimatliche Wohnzimmer.
Exklusiv in der AiD 6/19
Die wichtigsten Informationen zur App „Magic Roads to Aliso“
„Magic Roads to Aliso“ ist eine mobile App, die für Android und iOS Geräte verfügbar ist. Ab dem 25.03.2023 kann sie im Apple-App- und Google-Play-Store kostenlos heruntergeladen werden. Informationen zur App finden sich auch auf der Projektwebsite (https://www.blackbox.game/magic-roads). Die App bietet circa 45 Minuten Spielzeit und Wissensvermittlung, ist ab 12 Jahren freigegeben und nur im LWL-Römermuseum nutzbar. Um die App optimal erleben zu können, wird empfohlen Kopfhörer zu verwenden.
Die Vorgeschichte von Lucius
Auf der Römerbaustelle Aliso wird an der Virtual-Reality-Station „Unter dem Adler Roms“ die Vorgeschichte des Römers Lucius erzählt. Ein Centurio begrüßt ihn, als er im Lager Aliso ankommt. Sobald Besucher:innen den Römerhelm mit VR-Brille aufsetzen, beginnt der Blick zurück in die Zeit vor über 2000 Jahren. Das einstige Hauptlager von Haltern wird immersiv wieder lebendig.
Hintergrund – Wie „Magic Roads to Aliso“ entwickelt wurde
„Magic Roads to Aliso“ ist Teil des Verbundprojektes „Museum als CoLabor. Öffne die Blackbox Archäologie!“. Die drei Verbundpartner – das LWL-Museum für Archäologie und Kultur Herne, das LWL-Römermuseum Haltern am See und das Deutsche Bergbau-Museum Bochum – machen partizipativ und mit digitalen Mitteln verschlossene Räume des archäologischen Arbeitens sichtbar und vermitteln Wissen transparent. Das Designstudio NEEEU Spaces GmbH unterstützt die Verbundmuseen als digitaler Partner. Die App wurde in einem co-kreativen Prozess mit einem Bürger:innen-Beirat entwickelt.
Moco Raffael Schiller von der Berliner Design-Agentur NEEEU Spaces GmbH berichtet: „Magic Roads to Aliso erzählt eine Geschichte, die sich im Raum entfaltet.“
Nach einer Pressemeldung des LWL