Mit Hightech auf den Spuren vergangener Kulturen

Spaten, Kellen und Bürsten sind die klassischen Werkzeuge der Archäologie. Bis heute sind sie bei Ausgrabungen unverzichtbar. Doch mittlerweile sind hochpräzise Erkundungstechnologien wie Georadar, Magnetfeldmessungen, Seismik oder Lidar-Laser für die Erforschung vergangener Epochen mindestens genauso wichtig. Sie bereiten nicht nur Ausgrabungen vor, sondern erweitern selbst mit zusätzlichen Daten das Wissen über frühere Kulturen und Gesellschaften erheblich.

Hightech geomagnetische Messung
Dank geomagnetischer Messungen können längst versunkene Siedlungen im nordfriesischen Wattenmeer erfasst werden.© Wolfgang Rabbel

Das könnte Sie auch interessieren! Virtuelle Vergangenheit

Digitale Technologien drängen mit Macht in die Archäologie. Eine besondere Chance bietet die Virtualisierung: Virtuelle Rekonstruktionen von Objekten oder gar ganzer Lebenswelten schlagen eine Brücke von der Wissenschaft zur Öffentlichkeit. Sie wecken Interesse und Verständnis für das kulturelle Erbe. Apps holen Funde aus dem Archiv und tragen sie in die Landschaft. Sie bringen Ausgrabungsbefunde ins Museum oder gleich alles auf einmal ins heimatliche Wohnzimmer. Im Thema zeigen Fachleute exemplarisch die schier grenzenlosen Möglichkeiten.

Zum Heft AiD 6/19

Dank großer Fortschritte bei der Datenauswertung in den vergangenen Jahren könne die Seismik mittlerweile auch feine Strukturen tief im Boden auflösen und so Details früherer menschlicher Aktivitäten erkennen, so der Geophysiker Prof. Dr. Wolfgang Rabbel vom IfG und Co-Sprecher des Exzellenzclusters ROOTS.

Die enge Kooperation zwischen Geophysik und Ur- und Frühgeschichte beziehungsweise Archäologie hat an der CAU eine lange Tradition. Speziell die von Wolfgang Rabbel geleitete Arbeitsgruppe für Angewandte Geophysik ist regelmäßig an der der Untersuchung archäologischer Plätze beteiligt, angefangen im nordfriesischen Wattenmeer über den Mittelmeerraum bis nach Ägypten.

Hightech seismische Messungen
Das Team der „Angewandten Geophysik“ der CAU bei seismischen Messungen im Umfeld der antiken Stadt Pergamon nahe der modernen Stadt Bergama, Türkei. © Wolfgang Rabbel

Die ICAP (Internationale Konferenz zur Archäologischen Prospektion) setzt 2023 zusätzlich einen Schwerpunkt auf Meeres- und Feuchtgebietsprospektion. Diese Gebiete stellen gleich aus mehreren Gründen eine spezielle Herausforderung dar: Die Sicht unter Wasser ist begrenzt, empfindliche Sensoren müssen vor Feuchtigkeit oder Salzwasser geschützt werden und elektromagnetische Signale übertragen sich im Wasser kaum.

„Hier an der CAU haben wir den großen Vorteil, dass es sowohl einen Schwerpunkt in der Meeresforschung als auch in der Archäologie gibt. Über Fachgrenzen hinweg können wir also voneinander lernen und Methoden für verschiedene Bereiche weiterentwickeln“, sagt Wolfgang Rabbel.

Hintergrundinformationen

Der Exzellenzcluster ROOTS – Konnektivität von Gesellschaft, Umwelt und Kultur in vergangenen Welten – an der Christian-Albrecht-Universität zu Kiel (CAU) untersucht seit 2019 die Wurzeln sozialer, umweltbedingter und kultureller Phänomene und Prozesse, die die menschliche Entwicklung nachhaltig prägen. Dafür erforschen Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen aus Geistes- Sozial-, Natur- und Lebenswissenschaften in einem interdisziplinären Ansatz archäologische und historische „Laboratorien“ unter der Annahme, dass Menschen und ihre Umwelt sich gegenseitig geprägt haben und dabei soziale und umweltrelevante Konnektivitäten geschaffen haben, die bis heute existieren.

Mehr unter www.cluster-roots.uni-kiel.de

Nach einer Meldung der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel

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