Mosaik bei Ausgrabung in Galiläa gefunden

Die 11. Saison der Ausgrabungen in der 1600 Jahre alten Synagoge von Huqoq bringt ein Mosaik mit einer Inschrift zum Vorschein, die an die Spender oder die Künstler, die das Mosaik geschaffen haben, erinnert.

Tiger jagt Steinbock. Dekoratives Mosaik der Huqoq-Synagoge in Israel. (Foto von Jim Haberman)
Tiger jagt Steinbock. Dekorative Randtafel im Mosaik der Huqoq-Synagoge in Israel. (Foto von Jim Haberman)

Ein Team von Fachleuten und Studenten unter der Leitung der UNC-Chapel Hill-Professorin Jodi Magness hat in der spätrömischen (ca. 400 v. Chr.) Synagoge von Huqoq, einem alten jüdischen Dorf in Israels Untergaliläa, eine spektakuläres Mosaik freigelegt. Die Tafel, auf der die Mosaikspender oder -künstler angegeben sind, ziert den Fußboden direkt am Haupteingang.

Magness, der Kenan Distinguished Professor für Religionswissenschaften an Carolinas College of Arts and Sciences, konzentrierte sich zusammen mit dem stellvertretenden Direktor Dennis Mizzi von der Universität Malta in dieser 11. und letzten Saison der Huqoq-Ausgrabungen auf das südliche Ende der Haupthalle oder des Hauptschiffs der Synagoge.

Das neu entdeckte Mosaik

Das neu entdeckte Mosaik besteht aus einer großen Tafel, in deren Mitte sich eine rätselhafte hebräische Inschrift befindet, die von einem Kranz eingerahmt ist. An den Seiten und unter dem Kranz sind in einer aramäischen Inschrift die Namen der Spender, die die Mosaike der Synagoge finanziert haben, oder der Künstler, die sie angefertigt haben, aufgelistet, mit der Bitte, sie in guter Erinnerung zu behalten.

Der Kranz wird auf beiden Seiten von Löwen flankiert, die ihre Vorderpfoten auf Stierköpfen ruhen lassen. Die gesamte Tafel ist von einem verzierten Rahmen umgeben, der Raubtiere zeigt, die andere Tiere verfolgen.

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Bei den Ausgrabungen in diesem Sommer wurden auch weitere Abschnitte von Mosaikplatten freigelegt, die 2012 und 2013 entdeckt worden waren und die Episoden von Simson und den Füchsen, wie sie in Richter 15:4 erwähnt werden, und von Simson, der das Tor von Gaza auf seinen Schultern trägt, wie sie in Richter 16:3 erwähnt werden, darstellen.

Zu den neu freigelegten Abschnitten gehören ein Reiter und ein toter Soldat der Philister mit einem markanten klassischen Gesicht.

Ausgrabungen 2022/2023

Bei Ausgrabungen im Jahr 2022 wurde im südwestlichen Seitenschiff eine Tafel freigelegt, die in drei Register (horizontale Streifen) unterteilt ist und eine Episode aus dem 4. Kapitel der Richtergeschichte darstellt: die biblische Prophetin und Richterin Debora unter einer Palme, die den mit einem Schild ausgerüsteten Barak betrachtet, und die kenitische Frau Jael, die einen Zeltpfahl in den Tempel des kanaanitischen Feldherrn Sisera schlägt, der tot am Boden liegt und aus dessen Kopf Blut fließt. Dies sind die frühesten bekannten Darstellungen der biblischen Heldinnen Deborah und Jael.

Archäologen haben herausgefunden, dass die Synagoge im frühen 14. Jahrhundert n. Chr. (Spätmittelalter/Mamlukenzeit) umgebaut und vergrößert wurde. Diese Entwicklung stand offenbar im Zusammenhang mit der Einrichtung einer neuen internationalen Verbindungsstraße zwischen Kairo und Damaskus, welche an Yakuk dem mittelalterlichen Namen von Huqoq, vorbeiführte. Das Grab von Habakkuk befand sich dort in der Nähe, welches zu einem zentralen Punkt der spätmittelalterlichen jüdischen Pilgerschaft wurde.

Die Ausgrabungen in den Jahren 2022 und 2023 förderten auch einen riesigen gepflasterten Hof zutage, der östlich der Synagoge von einer Säulenreihe umgeben war, der so genannten Kolonnade. Im Spätmittelalter wurde der Hof umgenutzt und ein massiver, gewölbter Bau mit unbekannter Funktion darauf errichtet.

Nach Abschluss dieser letzten Grabungssaison wird das ausgegrabene Gebiet der israelischen Altertumsbehörde und dem Keren Kayemet Le’Israel (Jüdischer Nationalfonds) übergeben, die planen, die Stätte als Touristenattraktion zu entwickeln.

Die Sponsoren

Die Sponsoren des Projekts im Jahr 2023 sind die UNC-Chapel Hill, das Austin College, die Brigham Young University und die University of Toronto. Zu den Mitgliedern des Konsortiums gehören die Baylor University, Trinity University, University of Oklahoma und University of Wyoming. Im Laufe der Jahre haben Hunderte von Studenten der UNC-Chapel Hill und der Konsortialschulen an der Ausgrabung teilgenommen.

Finanzielle Unterstützung für die Saison 2023 wurde auch vom Kenan Charitable Trust, dem College of Arts and Sciences und dem Carolina Center for Jewish Studies an der UNC-Chapel Hill gewährt.

Weitere Informationen und Aktualisierungen finden Sie auf der Website des Projekts: https://huqoq.web.unc.edu/.

Nach einer Meldung von The University of North Carolina at Chapel Hill

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