Die Stätte konnte dank einer Vereinbarung von 2019 zwischen der Staatsanwaltschaft von Torre Annunziata und dem Archäologischen Park von Pompeji vor der langjährigen Plünderung durch illegale Ausgräber gerettet werden. Die Vereinbarung, die 2021 von Parkdirektor Gabriel Zuchtriegel und Staatsanwalt Nunzio Fragliasso erneuert wurde, sieht gemeinsame Anstrengungen zur Bekämpfung illegaler Ausgrabungen rund um Pompeji und zur wissenschaftlichen Untersuchung und Aufwertung der von Grabräubern entwendeten Stätten vor. Unterstützung kommt zudem von der Einheit zum Schutz des kulturellen Erbes Kampaniens und der Ermittlungseinheit Torre Annunziata der Carabinieri.
Jetzt sind neue Funde hinzugekommen, darunter Geschirr und Becher aus sog. Gemeinschafts- und Feuertöpferware. Diese wurden mit dem Kopf nach unten an den Wänden eines Raumes gefunden. Dieser gehörte vermutlich zu Dienstbotenquartieren eines großen Wohnkomplexes. Man geht davon aus, dass die Gefäße in der Endphase des Vesuvausbruchs im Jahr 79 n. Chr. verschüttet wurden. Dank der stratigraphische Untersuchung des Komplexes, war es nun möglich, weitere Erkenntnisse über Aspekte des alltäglichen Lebens in den Vesuv-Städten zu gewinnen. Auch der gute Erhaltungszustand trägt dazu bei.
Die Entdeckung fand in der Nähe einer modernen Straße statt. Diese durchquert die Villa und musste gesperrt werden, um die Untersuchung zu ermöglichen. Zudem verläuft unterhalb der Straße ein Netzwerk aus Tunneln. Es wurde von Grabräubern angelegt, wodurch der Boden unterspült wurde. Die Straßensperrung erfolgte somit auch aus Sicherheitsgründen, um den Einsturz der Tunnel zu verhindern.
Nach einer Pressemeldung des Archäologischen Parks Pompeji